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Rohstoff Express: 89% der US Baumwolle als schlecht bewertet

18.01.2006  |   Sebastian Hell
Der Ölpreis erreichte nach einigen Monaten wieder die Schwelle von 66 $ und konnte in der selben Sitzung bis auf fast 67 $ zulegen. Drohungen des iranischen Wirtschaftsministers wonach der Ölpreis auf ungeahnte Höhen steigen könne, trieben vermehrt Panikkäufer in den Markt. Aber nicht nur der Iran sondern auch Nigeria geriet in den letzten Tagen in die Schlagzeilen. Hier waren vor allem militante Gruppe für die internationale Aufmerksamkeit verantwortlich. Mehrere Anschläge auf Ölförderstätten von Royal Dutch und Shell veranlassten das Management der beiden Firmen dazu, Teile ihrer Arbeiterschaft im Niger Delta zu evakuieren. Schätzungsweise 210.000 Barrel an täglicher Rohölproduktion wurden hierdurch stillgelegt. Für Europa ist diese Verringerung eher weniger von Bedeutung, da der vorwiegende Teil der Tagesförderung in Höhe von 2,1 Millionen Barrel direkt in die USA verschifft wird.

Bei Gold kristallisieren sich derzeit leichte Schwächeanzeichen heraus, da das gelbe Metall am 17. Januar 2006 ein neues Mehrjahreshoch bei 564,60 $ in der für Februar vorgesehen Lieferung erreichte. Intraday kam es allerdings zu einem regelrechten Abverkauf der das Edelmetall wieder auf seinem Eröffnungskurs schließen lies. Laut Händlern sollte eine hohe Nachfrage der Fonds sowie Verarbeiter des Metalls größere Kursrückgänge verhindern.

Kakao legte eine beeindruckende Rallye hin und konnte ein Mehrmonatshoch nach dem anderen erreichen. Grund hierfür waren heftige Käufe der Fonds nachdem an der Elfenbeinküste erneute Unruhen unter der Bevölkerung ausgebrochen waren. Anhänger des amtierenden Präsidenten Laurent Gbagbo waren wütend über die Forderung der Vereinten Nationen bezüglich eines geschlossenen Rücktritts des Parlaments. Des weiteren wollen einige Politiker den Friedensprozess beenden, was Spielraum für weitere Spekulationen zulässt.

Sojabohnen setzten ihre Talfahrt unverändert fort, nachdem das US Landwirtschaftsministerium am letzten Donnerstag die Ending Stocks der USA von 405 auf 505 Millionen Scheffel angehoben hat. Des weiteren hat sich das Wetter in Süd Amerika während der letzten Tagen enorm verbessert, so dass allen Vermutungen über eine zu hohe Trockenheit und damit verbundenen Ausfällen Einhalt geboten wurde. Obwohl in der Türkei bereits der 21. Fall von Vogelgrippe gemeldet wurde und einige Analysten vermehrt davon ausgehen, dass die Nachfrage seitens der asiatischen Geflügelzüchter drastisch nachgeben wird, bewahrheitet sich dies momentan nicht. Kürzlich wurde bekannt, dass China mehrere Schiffsladungen Sojabohnen für die Anlieferung im Februar gebucht hat. Allerdings wurde nicht alles in den USA gekauft sondern ebenfalls in Brasilien und Argentinien.

Trotz eines niedriger als erwartet ausgefallenen Exportwachstums, setzt sich die Aufwärtsbewegung der Baumwolle Futures unverändert fort. Bullisch wirkte sich der Umstand aus, dass es in Texas nach wie vor sehr trocken ist, was sich negativ auf Pflanzen auswirken könnte. Die USDA veröffentlicht regelmäßig eine Umfrage unter den Farmern wonach diese den Stand ihrer Pflanzen bewerten. Das Ergebnis der letzten Veröffentlichung war, dass nur ein Prozent mit gut bis sehr gut bewertet wurde während 89% als schlecht bzw. sehr schlecht klassifiziert wurden.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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