Steht der Gold- und Silbermarkt vor dem unmittelbaren Crash?

Gerade erleben wir den Anfang eines solchen Szenarios. Und während es durchaus möglich ist, dass wir noch in den Bereich von 1350 $ vorstoßen, halte ich einen weiteren Abverkauf für realistischer. In unserem gestrigen Weekend Update schrieb unser Analyst Philip Klinkmüller wie folgt:

"Es hätte so ein schöner Sommer werden können für die Bullen. Schien doch alles bereits angerichtet, für ihre Version des Mittsommernachtstraums. Doch schnell wurde daraus mehr Hamlet, als Mittsommernachtstraum und selbst dem letzten Bullen muss nach der vergangenen Handelswoche klar geworden sein "there is something rotten in the State of Denmark"!

Sicher wäre es zum jetzigen Zeitpunkt aber verfrüht für die Bären, die Korken knallen zu lassen. Doch hat die vergangene Woche, nachdem zuvor unser Zielbereich bei 1346 $ fast vollumfänglich ausgeschöpft wurde, gezeigt, dass wir von einem Ausbruch und langfristigen Boden nach wie vor weit entfernt sind. Seit Ausbruch über die Marke 1300 $ konnte der Markt weder Anschlusskäufe noch das in Gegenwart einer Bodenbildung zu erwartende Volumen generieren. In der Tat legten wir gerade einmal etwas über 20 $ zu. Die dafür benötigte Zeit spricht Bände!

Für uns stellt das gesehene Kursgeschehen nicht mehr als eine Korrektur im übergeordneten, intakten Abwärtstrend dar. Die Erwartungshaltung für die kommende Woche ist daher eindeutig. Es wird uns, solange die Bullen sich über den Unterstützungen halten können (dabei ist zunächst der Bereich 1305 $ entscheidend), nicht erspart bleiben, dass die Bullen noch einmal einen Ausflug in höhere Kursgefilde unternehmen werden. Der Bereich 1325 $-1330 $ wird hierbei nach wie vor entscheidend darüber sein, ob ein höheres Hoch als 1346 $ noch einmal in Reichweite kommt, oder ob dieses Mal die Bären das Zepter hier endgültig wieder übernehmen werden. Sollte es zu einem Überschreiten dieses Bereichs kommen, ist das Ziel der Bereich 1355 $-1370 $.

Übergeordnet haben die letzten Handelswochen an unserer Einschätzung nichts geändert, sondern im Gegenteil diese sogar noch weiter gefestigt. Die immer noch vorherrschende leichte Begeisterungsfähigkeit des Stupid-Money für eine neue Rallye war und ist einer der wichtigsten Indikatoren für die intakte Struktur des Abwärtstrends. Schon einen Tag nach dem heilbringenden Ausbruch war klar, diese Reise wird schnell zu Ende sein. Denn wie heißt es so schön: Lügen haben kurze Beine!

Wir haben daher für alle Perma-Bullen sehr schlechte Nachrichten: Mit ihrem Verhalten verlängern sie die Leiden und diese Korrektur wird sich noch mehr in die Länge ziehen als bislang angenommen. Für alle anderen bedeutet dies aber eine große Chance zur erneuten Platzierung auf der Shortseite. Übergeordnet gehen wir nach Anlaufen des Zielbereichs 1065 $ vom Startschuss zu einem neuen bullischen Aufwärtsimpuls aus, der dann die nächsten Jahre den Markt bestimmen wird. Aber auch dies wird keine Einbahnstraße werden.“



Nachdem wir letzte Woche im Gold- und Silbermarkt einen 5-welligen Abverkauf, gefolgt von einem 3-welligen Anstieg, erlebt haben, sehe ich die Bewegung vom Freitag als korrektiven Anstieg zum Aufbau eines weiteren Abverkaufs in der folgenden Woche. Das bedeutet nach Elliott Wave, dass Gold und Silber ein potentielles i-ii, 1-2 Setup etablieren, welches direkt auf einen Abverkauf in einer dritten Welle in Welle 5 deutet. Für Silber sehe ich dabei ein Minimalziel von 17 Dollar.

Für Elliott-Wellen-Novizen: Dies bedeutet, dass wir uns nun, wie im Chart schon seit längerem angekündigt, nach Beenden der Welle 4 (blaue Box) im Herzen der Welle 5 befinden, welche uns bei einem Durchbruch des Widerstandes bei 1240 $ den finalen Abverkauf in den Zielbereich bei ca. 1065 $ bringen könnte. Die 1240 $ stellt eine sehr wichtige Wegmarke dar. Für Anleger, welche einen Short-Trade planen, sollte erst ein Abverkauf unter diese Markte abgewartet werden.

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© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG