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Miniabstürze von Gold!

23.07.2014  |  David Chapman
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Es könnte sogar wieder das US-Schatzamt sein, durch Stellvertreter, und der Staatliche Börsenstabilisierungsfonds (ESF), auch bekannt als die Schutztruppe gegen Börsenstürze. Zu zeigen, dass Gold eine nutzlose Investition ist und ein Relikt vergangener, barbarischer Tage, wäre den USA nur recht, da andere nach einer neuen, goldgedeckten Reservewährung verlangen.

Könnte der Goldpreis weiter fallen? Ja. Ein Absinken des Goldpreises unter 1.280 $ würde ein Antesten von 1.240 $/1.250 $ bedeuten. Darunter und vor allem unter 1.220 $ könnte ein Antesten von 1.180 $ und den Tiefs vom Juni und Dezember 2013 auslösen. Ein deutliches Ausbrechen unter 1.180 $ könnte eine Panik auslösen und einen Abverkauf auf bis zu 1.100 $ und sogar 1.000 $. All das gehört in die Kategorie “könnte, hätte, sollte”. Ob das eintreten wird, ist eine andere Frage und ungewiss. Zyklen deuten darauf hin, dass das bedeutende Tief bei Gold bereits eingetreten sein sollte.

Bin ich also pessimistisch gegenüber Gold eingestellt? Nun, kurzfristig sollte man sicherlich vorsichtig sein, denn es könnte ein weiteres Debakel wie im April 2013 eintreten. Vielleicht sorgt schon die Angst davor, dass es wieder passiert, dafür, dass es niemals eintritt. Aber das könnte derzeit einfach nur Wunschdenken sein. Langfristig bleibe ich äußerst bullisch, vorrangig weil viele der Bedingungen, die Gold 2011 auf 1.900 $ beförderten, nie wirklich verschwunden sind. Stattdessen haben sie sich verschlimmert.

Der Aktienmarkt ist in vielerlei Hinsicht überbewertet. Viele glauben, dass die Bewertungen höher sind, als sie es 2007 waren vor dem Finanzcrash von 2008 und teilweise sogar Bereiche anstreben, die 2000 vor dem Hightech-/Internetcrash vorlagen. Tatsächlich hat sogar Warren Buffet festgestellt, dass der Markt überbewertet wird. Janet Yellens Kommentare zum Aktienmarkt hören sich seltsam ähnlich an zu denen von Alan Greenspan um etwa 1996 und zu seiner “irrationaler Überschwang“-Aussage. Obwohl es Beweise gibt, dass das kluge Geld den Saal verlässt, strömen Fonds immer noch auf den Aktienmarkt in dem Glauben, dass sie sonst etwas verpassen könnten.

Die globalen Schulden sind auf einem höheren Stand als 2007 kurz vor der Finanzkrise 2008. Die Verhältnisse von Regierungsschulden zu BIP, Regierungsschulden zu Einnahmen und Gesamtschulden (Regierung, Unternehmen und Konsumenten) zu BIP sind heute überall auf der Welt höher als 2007. In Japan ist am schlimmsten. Aber die USA liegen nicht weit dahinter. In der EU variiert es von Land zu Land, aber in Großbritannien ist am schlimmsten, sogar schlimmer als in Griechenland, Italien, Spanien oder Portugal. Ja, Großbritannien kann es besser verarbeiten. Oder?

Die Sparmaßnahmen wurden in Großbritannien und auch anderswo nicht akzeptiert und soziale Unruhen sowie der wachsende Einfluss fremdenfeindlicher, rechtsgerichteter Parteien sind Nebenprodukte der globalen Finanzkrisen. Das BIP-Wachstum beruht seit 2000, und vermutlich sogar schon eher, fast ausschließlich auf dem enormen Anstieg der Schulden und nicht darauf, dass die Volkswirtschaften tatsächlich gute Leistungen abliefern. Eine Ausnahme bildet natürlich China, obwohl sogar dieses Land und andere Schwellenländer sich der Praxis unterworfen haben, ihre Wirtschaften durch die Ausgabe weiterer Schulden zu vergrößern. Die Schuldenlevel sind so hoch gestiegen, dass einige Offizielle Bedenken geäußert haben, dass ein weiterer Kollaps wie der von Lehman Brothers eintreten könnte.

Und dann ist da noch der Derivatemarkt mit einer Größe von über einer Billiarde Dollar. Der Derivatemarkt ist auch weiter der Zünder, der losgehen und das globale Bankensystem zu Fall bringen könnte. Selbst ein teilweiser Kollaps am Derivatemarkt würde das Kapital vieler globaler Banken vernichten. Die Hebelwirkungen liegen bei vielen großen Banken weiterhin bei 20%, 30% und höher - auf Niveaus, die vor der Finanzkrise von 2008 zu beobachten waren. Die großen Investmentbanken waren die Ursache hinter dem Finanzcrash von 2008, wurden dann durch die Steuerzahler gerettet und haben sich seitdem jeglichen Reformen widersetzt.

Die globale geopolitische Situation ist weiterhin in der Schwebe. Die Kriege und Kämpfe sind vielleicht nicht mehr auf den Titelseiten, aber hinter den Kulissen gehen die Kriege und Konflikte weiter. Russland/Ukraine, Israel/Palästina, Syrien/Irak, Libyen und China/Japan/USA sind derzeit die schlimmsten. Es herrscht die Angst, dass sie sich ausweiten oder es zu einem Zwischenfall kommt, der einen größeren Konflikt auslöst. Die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen, macht sich vielleicht zuhause in den USA gut, aber die EU und andere haben keine Lust auf dieses Spiel. Russland ist die achtgrößte Wirtschaft der Welt und hat zusammen mit China und den anderen BRICS-Staaten die Fähigkeiten und das Potenzial, um die Dinge für die USA und den Westen wirtschaftlich kompliziert zu gestalten. Aber wie schon festgestellt: nimmt man die geopolitischen Konflikte von der Titelseite, vergisst schnell jeder, dass sie da sind, bis sie wieder auflodern.

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Charts erstellt mit Hilfe von Omega TradeStation 2000i. Chartdaten zur Verfügung gestellt von Dial Data


Gold hat durch unbekannte Parteien und aus unbekannten Gründen einen Miniabsturz erlitten. Ein Ereignis, wie der angebliche Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs über der Ostukraine, könnte jetzt eine Short-Eindeckungsrally auslösen. Andererseits könnte es auch zu einer weiteren “Entsorgung” kommen. Darum ist es so wichtig, dass Gold entscheidende Stufen nach oben überwindet, um die Pessimisten in die Flucht zu schlagen. Diese entscheidenden Stufen liegen bei 1.380 $ (Hoch vom März 2014), 1.430 $ (Hoch vom August 2013) und 1.550 $, womit der Einbruchsbereich wieder erreicht werden würde, der vor dem Zusammenbruch vom April 2013 vorherrschte. Bis all das passiert, bleibt Gold auch weiterhin in einem Bärenmarkt mit dem Risiko weiterer Talfahrten durch unbekannte Parteien, die Gold nach unten “manipulieren”.


© David Chapman
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Dieser Artikel wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.




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