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Die Ölpläne des Iran

24.01.2006  |  Redaktion
Wenn sie über Öl reden wollen, dann sagt Toni Straka in seinem Newsletter, dass "die Welt bei den gegenwärtigen Preisen jeden Tag eine Rechnung von 5,5 Milliarden Dollar für Rohöl bezahlen müsste."

Vielleicht ist es diese gigantische Verwendung von Dollars, die dazu führt, dass sich jeder Sorgen wegen der neuen iranischen Ölbörse (als Tradingzentrum) macht, die im März eingerichtet werden soll, und das vermutlich zu Recht. Anstelle eines von Amerikanern kontrollierten Ölmarkts, an dem die amerikanischen Freunde und Insider reich werden, indem sie ihre kleinen Geschäfte in den Hinterzimmern machen, wird es danach einen vom Iran kontrollierten Ölmarkt geben, der die iranischen Freunde und Insider reich macht, mit deren kleinen Geschäften.

Das ist mir alles egal, weil Öl so oder so kräftig im Preis steigen wird, aber all diese amerikanischen Leute am Ölmarkt haben Familien, um die sie sich kümmern müssen, Rechnungen, die sie zahlen müssen und diese dicken, modernen Autos, die an mir vorbeirauschen, wenn ich dort sitze, mit meinem Pappschild um meinen Hals, auf dem steht "Arbeite für eine Mahlzeit". Sie können sich also vorstellen, wie ihnen jetzt allen Angst und Bange wird, bei dem Gedanken an ein Ende dieses sehr langen, sehr gemütlichen und sehr gewinnträchtigen Geschäfts. Sie können also mit Sicherheit davon ausgehen, dass George Bush und der Kongress ihr O.K geben für einen Einmarsch im Iran und die Übernahme des Landes, denn das ist genau die Art von Vorgehen, zu dem sich mein geliebtes Amerika mit steigender Verzweiflung wendet.

Der Muckraker Report, der von einer Gruppe von Freigeistern in Berkeley heraus gegeben wird, geht weiter, als nur Vermutungen aufzustellen und sagt voraus, wie die Sache tatsächlich laufen wird. Zuerst wird man dafür sorgen, "dass der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad als Bedrohung für die gesamte Region und die Welt dargestellt wird. Irgendwann wird die naive amerikanischen Bevölkerung überzeugt sein, dass "die Massenvernichtungswaffen", die man im Irak gesucht hat, tatsächlich im Iran zu finden sind. Das wird gekoppelt mit der alltäglichen Berichterstattung über das iranische Programm für Atomenergie/waffen und schon bald haben wir es mit einem weiteren fabrizierten Krieg zu tun, der dazu führen wird, dass Zehntausende von Zivilisten das Leben verlieren und all das nur, weil unserer gewählten Regierung in Washington der Mut fehlt, zu einem Gold- oder Silberstandard zurückzukehren, die Beziehung zu dem fremden Bankenkartell, genannt Federal Reserve, zu beenden und die Aktivitäten der amerikanischen Regierung wieder auf das zu beschränken, was in Artikel 1, Absatz 8 der Verfassung der Vereinigten Staaten festgelegt ist."

Wow, das klingt ja ganz gut. Ich bin auch ganz beeindruckt davon, dass sie verstanden haben, dass Geld nur durch die von den Banken geschaffenen Kredite zu Geld wird, weil dann jemand Geld von den Banken leiht, wodurch der Kredit zu Geld wird und damit Geld immer Schulden bedeutet. "Wenn die gesamten Schulden bezahlt werden würden, dann wäre kein Geld mehr im Umlauf, denn das gesamte Geld müsste dann in die Schatzkammern der Federal Reserve zurückkehren. Das ist vielleicht schwer zu begreifen, aber es ist die Lobpreisung des ungedeckten Papiergeldes."

Falsch! Echtes Bargeld kann in Umlauf kommen und nichts mit irgendwelchen Schulden zu tun haben. Dazu muss die Regierung nur Geld drucken und damit jemanden für Güter oder Dienstleistungen bezahlen. Wenn ich z.B. irgendwann meinen Traumjob bekomme und die Toiletten der Fed reinigen darf, (und das wäre ein besserer Job als der, den ich im Moment habe), und wenn sie mich dafür bezahlen, dann würde das Geld in Umlauf gebracht werden, ohne dass es entsprechende Schulden gäbe. Es wäre nicht viel, aber immerhin Etwas.

Richard Maybury stellt in seinem Newsletter fest, dass "81% aller Ölvorräte der Welt" in Gegenden liegen (er nennt sie "Chaostan"), die untereinander immer wieder Sand aufwirbeln und dass seine Vermutung ist, dass "der dritte Weltkrieg und die Kriegswirtschaft noch mindestens zwei Jahrzehnte andauern wird." Er rät, dass man Öl, Gold, Silber, Industriezweige der Verteidigung, Rohstoffe und ländlich gelegene Immobilien anschafft.

John Chalcraft erinnert uns daran, dass "die Anleger sich der steigenden Preise bei den Rohstoffen wie z.B. Gold und Öl durchaus bewusst sind, aber die Tatsache, dass der Preis für Molypdän in den letzten drei Jahren um fast 1.000% gestiegen ist, blieb weitestgehend unbemerkt."

Auf gleicher Linie schreibt Gary North, "Vor sechs Monaten hat eine Analystengruppe, die sich aus ehemaligen Regierungsvertretern der obersten Reihen zusammensetzt, ein weltweites Ölszenario berechnet. In diesem sehr wahrscheinlichen Szenario, verursachen nur drei kleinere Unterbrechungen in der eh schon in Mitleidenschaft gezogenen Versorgungskette Rohölpreise von 150 Dollar pro Barrel und Preise von 5,32 Dollar pro Gallone Benzin an der Zapfsäule. Mehr als zwei Millionen Stellen werden verloren gehen und der S&P wird um 28% fallen."

Nun, wenn Öl schon teuerer wird, wie steht es mit Erdgas? Les H. schreibt, dass jemand namens Dr. Jean LaHerrere ein Modell entwickelt hat, dass "nahe legt, dass in ungefähr vier Jahren der Vorrat an Erdgas nur noch ungefähr ein Drittel bis ein Viertel der heutigen Vorräte betragen wird." Ein anderer Typ namens Matt Simmons hat "eine ausführliche Analyse aufgrund ähnlicher Daten ausgeführt und rechnet bald mit einem massiven Rückgang der Vorräte an Erdgas." Aber wo wir gerade von Öl gesprochen haben, Les H. schreibt auch, dass "Dr. Colin Campbell, der einen Doktor in Geographie in Cambridge erworben hat, darauf hinweist, dass man den Ursprung des Öls kennt. Es stammt nicht von den toten Dinosauriern. Es gab in der Geschichte des Planeten zwei sehr warme Phasen, eine vor 140 Millionen Jahren und eine vor 90 Millionen Jahren, in denen riesige Matten von Meeresalgen wuchsen und sich dann auf dem Meeresboden ablagerten. Damit aus diesen toten Algen Öl werden konnte, musste sie einige Zeit in mindestens 2.500 Meter, aber nicht mehr als 5.000 Meter Tiefe bleiben. Wenn es tiefer ist, wird daraus Erdgas, wenn es flacher ist, wird es Ölschiefer.

Hier erscheint Les wieder auf der Bildfläche und sagt: "Eine Sache steht aber schon jetzt fest. Man muss ein Erdgasfeld erst entdecken, ehe Erdgas produziert werden kann. Und die Häufigkeit der Entdeckungen sinkt. Im Moment werden alle Plattformen in den USA vollständig ausgenutzt um neue Vorkommen zu finden. Und in den vergangenen zwei Jahren in Folge ist die Produktion um 4% im Jahr zurückgegangen. Dr. La Herreres Analyse legt nahe, dass wir es in der Zukunft mit wesentlich stärkeren Rückgängen zu tun haben werden."

Dieses Problem wird man durch weitere Erforschungen und Bohrungen nicht in den Griff bekommen, sagt Dr. Ken Deffeyes, Professor Emeritus der Sedimentgeologie in Princeton. Er schreibt: "Wir haben bislang 94% der Ölfelder gefunden, die je auf dem Planeten existierten." Das sind ziemlich betrübliche Nachrichten. Ach.


© vom "Mogambo Guru" (nicht ganz ernst gemeint)
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor´s Daily"






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