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Rohstoff Express: Ölnachfrage lässt keinen Spielraum mehr zu

25.01.2006  |   Sebastian Hell
Gold

Die Schwäche des Goldpreises von letzter Woche scheint mittlerweile wieder verflogen zu sein und das gelbe Metall arbeitet sich unaufhaltsam in Richtung neuer Höchststände empor. Unterstützend scheinen sich der schwache US Dollar sowie größere Kursverluste im Dow Jones Industrial Index auszuwirken. Obwohl die physische Nachfrage seitens der Schmuckindustrie laut einer Studie des Gold Fields Mineral Service aufgrund der hohen Preise zurückzugehen scheint, kann dies durch eine erhöhte Nachfrage für Investmentzwecke offenbar ausgeglichen werden. Vor allem die Spannungen und die Ungewissheit im Iran treiben vermehrt Investoren in den sicheren Hafen des Goldes. Der letzte CoT Report zeigte eine minimale Vergrößerung der Longpositionen der Non Commercials um 750 Kontrakte und erhöht damit die gesamten netto Positionen auf 185.000 Kontrakte.


Silber

Silber konnte sich aus seiner Lethargie wieder befreien und folgte dem Goldpreis auf neue Hochs. In den letzten Tagen sah es danach aus, als ob Silber seine Gefolgschaft aufgegeben hätte da keine neuen Mehrjahreshochs mehr erreicht wurden und das Edelmetall richtungslos um die Schwelle von neun Dollar oszillierte. Erneute Spekulationen über den geplanten Exchange Traded Fund von Barclays Capital lockten allerdings die benötigten Käufer an, um Silber auf neue Spitzenkurse empor zu treiben.


Rohöl

Der März Future auf Rohöl schaffte es kürzlich die Schwelle von 69 $ pro Barrel zu überwinden und erreichte damit wieder den höchsten Stand seit September 2005. Diese Höchstkurse konnten allerdings nicht lange gehalten werden, da es aufgrund der starken Kursbewegung der letzten Tage zu Gewinnmitnahmen kam. Ausschlaggebend für das erneute Kaufinteresse sind Aussagen der OPEC, dass man im zweiten Quartal diesen Jahres mit einer deutlichen Nachfragesteigerung rechne, die keinen Spielraum für Lieferausfälle zulasse. Des weiteren beharrt der Iran unweigerlich darauf die Ölproduktion bei dem nächsten Treffen der OPEC Mitglieder zu kürzen, da man der Meinung ist, dass der Markt momentan überversorgt sei. Jedoch ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Absichten des Irans nicht wirtschaftlich sondern politisch motiviert sind, da man so versucht auf die Drohgebärden des Westens zu antworten.


Erdgas

Bei Erdgas scheint die Stärke des Energiekomplexes in den letzten Tagen zu einer Aussetzung des heftigen Kurseinbruchs der letzten Wochen geführt zu haben. Ob sich der Future "drehen" kann und der übergeordnete Aufwärtstrend fortgesetzt werden wird bleibt fraglich. Auf der fundamentalen Seite fallen die aktuellen Lagerbestände, welche mittlerweile über dem Niveau des Vorjahres liegen, stark ins Gewicht. Des weiteren war das Wetter in den USA in diesem Winter äußerst mild und führte damit zu einem sehr verminderten Verbrauch an Erdgas.


Weizen

Der Irak teilte kürzlich mit, dass man den Kauf von 100.000 bis 150.000 Tonnen an Weizen für die Lieferung im März oder April beabsichtige. Des weiteren ist es im südlichen Teil der US Plains immer noch sehr trocken, weswegen vermehrt Spekulationen über mögliche Ernteausfälle unter den Händler aufkeimen. Zusätzlich melden Meteorologen, dass in Osteuropa eine fast arktische Kälte mit Temperaturen von bis zu 30 Grad Minus herrscht. All diese Faktoren zusammen haben dem März Future die Kraft gegeben sich von seinen Tiefs der letzten Woche deutlich zu erholen.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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