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Die GLD-Bestände werden wachsen

13.08.2014  |  Adam Hamilton
Die Bullion-Bestände des mächtigen Gold-ETFs GLD blieben bislang in diesem Jahr stabil, eine beeindruckende Leistung. Im letzten Jahr kam es zu einem einmaligen, extremen Rekordrückgang, weil die Aktienmarktloslösung der Fed Kapital aus alternativen Investitionen abzog. Die diesjährige Unverwüstlichkeit trotz des anhaltenden Anwachsens und der Zuspitzung der Aktienmärkte bedeutet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass wir den Boden erreicht haben. Die GLD-Bestände werden anwachsen, wenn die schwächeren Aktienmärkte die Händler wieder zur Rückkehr bewegen.

Der Gold-ETF von SPDR Gold Shares, der GLD, ist ein wahrer Riese im Goldreich. Kurz vor seinem zehnten Geburtstag ist er mittlerweile zum weltweit führenden und mit Abstand dominierenden Gold-ETF geworden. Der Einfluss des GLD auf den globalen Goldpreis kann manchmal so übermächtig und überwältigend sein, dass ihm einfach alle Edelmetallinvestoren und -spekulanten folgen müssen. Das letzte Jahr ist dafür ein deutliches Beispiel, als der GLD-Handel Gold kontrollierte.

Laut der jüngsten Schätzung des World Gold Councils sank die globale Goldnachfrage im letzten Jahr um 514,7 t oder 11,2%. Das war genug, um Gold 27,9% nach unten zu drücken in seiner schlimmsten jährlichen Entwicklung in fast einem Dritteljahrhundert. Das Problem waren nicht die traditionellen Barren- und Münzinvestitionen, welche letztes Jahr 31,1% nach oben schossen auf 1.780,6 t. Gold fiel ausschließlich, weil die globale ETF-Nachfrage 2013 negative 879,8 t abstürzte.

Als die Trader Gold abstießen, um den losgelösten Aktienmärkten hinterher zu jagen - angetrieben von den angedeuteten (leeren) Versprechungen der Fed hinsichtlich US-amerikanischer Aktien - kam es weltweit zu gigantischen Liquidation von Gold-ETF-Anteilen. US-amerikanische Händler stießen GLD-Anteile in solchem Umfang ab, dass die Bestände im letzten Jahr um völlig beispiellose 552,6 t oder 40,9% sinken mussten! Dieses Abladen der GLD-Bestände allein überstieg schon den globalen Rückgang in der Goldnachfrage!

Der wichtigste Punkt bei der abwärts gerichteten Goldanomalie von 2013 war der extreme Überverkauf von Gold-ETF-Anteilen, woraufhin die jeweiligen Verantwortlichen gezwungen waren, ihre Goldbestände schneller abzustoßen, als sie anderswo absorbiert werden konnten. Und für über fünf Achtel dieses weltweiten Überangebots war nur der GLD verantwortlich! Es besteht kein Zweifel, dass Gold ohne die extremen Verkäufe beim GLD im letzten Jahr nicht abgestürzt wäre. Tatsächlich wäre es höchstwahrscheinlich angestiegen.

Der GLD ist für den globalen Goldpreis so wichtig geworden, weil er als Kanal in und aus Gold für die enormen Flüsse von US-amerikanischen Aktienmarktkapital fungiert. Der GLD folgt dem Goldpreis, daher kaufen ihn Händler, um direkten und schnellen Zugang zum Goldpreis zu erhalten. Der führende Gold-ETF ist die einfachste und effizienteste (kostengünstige) Möglichkeit, um mit Gold zu handeln. Doch Angebot und Nachfrage der GLD-Anteile stimmen selten mit Goldangebot und -nachfrage überein.

Um also den GLD möglichst nah an Gold zu halten, müssen die Verantwortlichen das Überangebot bzw. die übergroße Nachfrage an GLD-Anteilen direkt an den globalen, physischen Goldmarkt anpassen. Wenn GLD-Anteile schneller gekauft werden, als Gold selber nach oben gewettet wird, droht eine obere Loslösung des GLD von Gold. Daher geben die Verantwortlichen neue Anteile aus, um die übergroße Nachfrage auszugleichen und verwenden den Erlös, um mehr Gold zu kaufen.

Doch diese Kapitalverbindung funktioniert in beide Richtungen. Wenn US-amerikanische Trader GLD-Anteile schneller verkaufen, als Gold verkauft wird - wie 2013 - wird der Preis dieses ETFs bald nach unten wegbrechen und seine nachverfolgende Aufgabe nicht mehr erfüllen. Daher müssen die Verantwortlichen dieses Überangebot absorbieren, damit der GLD auch weiterhin ein Spiegel für Gold ist. Sie kaufen alle ausstehenden Anteile zurück und erhalten das nötige Kleingeld dafür, indem sie Gold verkaufen.

Daher offenbaren die Goldbestände des GLD, welche täglich sehr detailliert veröffentlicht werden (bis hin zu Seriennummer und Gewicht einzelner Goldbarren), ob Aktienmarktkapital über diesen ETF zu Gold fließt oder davon weg. Wenn die Bestände steigen, fließt Aktienmarktkapital zu Gold. Wenn sie sinken, fließt es ab. Und die extremen Abflüsse von 2013 sind schon lange verflogen, trotz des ernstzunehmenden Gegenwindes, der Gold auch dieses Jahr noch plagt.

Diese erste Grafik zeigt die täglichen GLD-Bestände in metrischen Tonnen und den maßgebenden US-Aktienindex S&P 500 (SPX) für etwa die letzten eineinhalb Jahre der surrealen Loslösung durch die Fed. Nach dem letztjährigen Absturz und der Fast-Vernichtung von Gold, sind die Goldbestände - als Versicherung für seine Shareholder - dieses führenden ETFs bislang in diesem Jahr stabil geblieben. Das ist ein sehr bullisches Vorzeichen dafür, dass eine neue starke Zeit für Gold beginnen wird.

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