Gold im Spannungsfeld zwischen Geopolitik und drohenden Leitzinsanhebungen
18.08.2014 | Thorsten Proettel
Goldpreis vollzieht weiterhin Seitwärtsbewegung
Nach dem starken Einbruch im ersten Halbjahr 2013 befindet sich der Goldpreis seit gut 13 Monaten in einer Seitwärtsbewegung um die Marke von 1.300 USD. Steigende Notierungen im Februar und März sowie im Juni dieses Jahres waren das Er gebnis der geopolitischen Spannungen im Zusammenhang mit der Ukrainekrise.
Auch der Vormarsch der islamistischen Kämpfer in Syrien und im Irak sowie der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen unterstützten den Preis des als "Krisenmetall" angesehenen Goldes. Auf der anderen Seite nährten gute US-Konjunkturdaten zwischenzeitlich immer wieder Befürchtungen der Marktteilnehmer über bald bevorstehende Leitzinsanhebungen in der weltweit größten Volkswirtschaft. Gold als zinslose Wertanlage würde durch höhere Zinsen an Attraktivität einbüßen.
Anleger halten sich zurück
Die diversen geopolitischen Krisen und die Entstehung eines neuen Ost-West-Konflikts trieben zwar stellenweise die Börsennotierungen. Aber sie machen sich nicht in den Absatzzahlen für Goldinvestments bemerkbar. Gemäß den jüngsten Angaben des World Gold Councils (WGC) bewegte sich die Nachfrage nach Barren, Münzen und Ähnlichem im zweiten Quartal dieses Jahres mit rund 275 Tonnen knapp unter der des Vorquartals und damit sogar auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2010. Außerdem verkauften Finanzinstitute knapp 40 Tonnen Gold, die sie zuvor zur physischen Besicherung von Wertpapieren nutzten.
Per Saldo kamen die Anleger im letzten Quartal somit auf einen Anteil von lediglich einem Viertel an der gesamten Goldnachfrage in Höhe von 964 Tonnen. Der Grund für die Zurückhaltung dürfte vor allem in der Wahrnehmung der diversen Krisen als politische Ereignisse liegen. Sie schlugen sich im Gegensatz zur heißen Phase der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 bis 2012 bislang auch kaum auf die Preise anderer Vermögenswerte nieder.
Schmucknachfrage auf üblichem Niveau
Nach Angaben des WGC ging die Schmuckgoldnachfrage im zweiten Quartal dieses Jahres um 30% gegenüber dem Vorjahresquartal auf rund 510 Tonnen zurück. Dieser Einbruch sollte jedoch nicht überbewertet werden, da der starke Preisverfall des Goldes im zweiten Quartal 2013 den Schmuckabsatz seinerzeit außerordentlich beflügelte und die Schmuckgoldnachfrage der vergangenen Jahre fällt das jüngste Quartal nicht aus dem Rahmen. Auf USD-Basis ist jedoch ein leicht fallender Trend zu verzeichnen (siehe Grafik). Dennoch erweist sich der Schmuckbereich einmal mehr als Rückgrat des Goldmarktes.
Russische Notenbank kauft Gold, Förderung steigt
Die russische Notenbank kaufte trotz zuletzt rückläufiger Devisenreserven im zweiten Quartal 54 Tonnen Gold. Möglicherweise geht diese Verdoppelung gegenüber den vergangenen Quartalen auf die jüngste Konfrontation mit dem Westen zurück. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Währungshüter Kasachstans mit 7 Tonnen und Tadschikistans mit 3 Tonnen. In der Summe erwarben die Notenbanken nach WGC-Angaben im zweiten Quartal knapp 120 Tonnen, womit jedoch die Käufer der Differenzmenge in Höhe von gut 50 Tonnen im Dunkeln bleiben.
Nach dem starken Einbruch im ersten Halbjahr 2013 befindet sich der Goldpreis seit gut 13 Monaten in einer Seitwärtsbewegung um die Marke von 1.300 USD. Steigende Notierungen im Februar und März sowie im Juni dieses Jahres waren das Er gebnis der geopolitischen Spannungen im Zusammenhang mit der Ukrainekrise.
Auch der Vormarsch der islamistischen Kämpfer in Syrien und im Irak sowie der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen unterstützten den Preis des als "Krisenmetall" angesehenen Goldes. Auf der anderen Seite nährten gute US-Konjunkturdaten zwischenzeitlich immer wieder Befürchtungen der Marktteilnehmer über bald bevorstehende Leitzinsanhebungen in der weltweit größten Volkswirtschaft. Gold als zinslose Wertanlage würde durch höhere Zinsen an Attraktivität einbüßen.
Anleger halten sich zurück
Die diversen geopolitischen Krisen und die Entstehung eines neuen Ost-West-Konflikts trieben zwar stellenweise die Börsennotierungen. Aber sie machen sich nicht in den Absatzzahlen für Goldinvestments bemerkbar. Gemäß den jüngsten Angaben des World Gold Councils (WGC) bewegte sich die Nachfrage nach Barren, Münzen und Ähnlichem im zweiten Quartal dieses Jahres mit rund 275 Tonnen knapp unter der des Vorquartals und damit sogar auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2010. Außerdem verkauften Finanzinstitute knapp 40 Tonnen Gold, die sie zuvor zur physischen Besicherung von Wertpapieren nutzten.
Per Saldo kamen die Anleger im letzten Quartal somit auf einen Anteil von lediglich einem Viertel an der gesamten Goldnachfrage in Höhe von 964 Tonnen. Der Grund für die Zurückhaltung dürfte vor allem in der Wahrnehmung der diversen Krisen als politische Ereignisse liegen. Sie schlugen sich im Gegensatz zur heißen Phase der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 bis 2012 bislang auch kaum auf die Preise anderer Vermögenswerte nieder.
Schmucknachfrage auf üblichem Niveau
Nach Angaben des WGC ging die Schmuckgoldnachfrage im zweiten Quartal dieses Jahres um 30% gegenüber dem Vorjahresquartal auf rund 510 Tonnen zurück. Dieser Einbruch sollte jedoch nicht überbewertet werden, da der starke Preisverfall des Goldes im zweiten Quartal 2013 den Schmuckabsatz seinerzeit außerordentlich beflügelte und die Schmuckgoldnachfrage der vergangenen Jahre fällt das jüngste Quartal nicht aus dem Rahmen. Auf USD-Basis ist jedoch ein leicht fallender Trend zu verzeichnen (siehe Grafik). Dennoch erweist sich der Schmuckbereich einmal mehr als Rückgrat des Goldmarktes.
Russische Notenbank kauft Gold, Förderung steigt
Die russische Notenbank kaufte trotz zuletzt rückläufiger Devisenreserven im zweiten Quartal 54 Tonnen Gold. Möglicherweise geht diese Verdoppelung gegenüber den vergangenen Quartalen auf die jüngste Konfrontation mit dem Westen zurück. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Währungshüter Kasachstans mit 7 Tonnen und Tadschikistans mit 3 Tonnen. In der Summe erwarben die Notenbanken nach WGC-Angaben im zweiten Quartal knapp 120 Tonnen, womit jedoch die Käufer der Differenzmenge in Höhe von gut 50 Tonnen im Dunkeln bleiben.