Gold bricht heute ein und doch Saisonal vor einer bullischen Marktphase

Saisonalität:

Wie bereits Ende Juli an dieser Stelle angekündigt, sollte sich der Goldpreis in einer Phase der Vorbereitung auf einen Anstieg ab Mitte August befinden. Wie man seither feststellen konnte, orientierte sich der Preis des edlen Metalls nicht nochmals in Richtung der Unterstützungszone um 1.265,00 USD, sondern schraubte sich bereits von der Unterstützung bei 1.280,00 USD ausgehend nach oben. Seit einigen Tagen ist es jedoch wieder ruhiger geworden und doch - siehe die heutige Headline - passierte heute wieder einmal etwas und dann auch noch auf der Südseite.

Interessant nämlich der Umstand, dass sich Gold vor einer saisonal bullischen Marktphase befindet und somit die aktuelle Schwäche - wird sind heute überdies schon doppelte soweit gelaufen wie im Durchschnitt - als Chance herausstellen könnte. Also kein Sommerloch? Einkäufe im Vorfeld der Hochzeitssaison in Indien? China importiert doch weniger oder mehr als gewohnt? Welcher Spekulation man sich auch hingegen will. Die Stats der letzten Jahre lassen jedenfalls für die kommenden Wochen ein Long-Engagement interessant erscheinen.

Natürlich darf man nicht vergessen, dass sich der Goldpreis selbst seit mehr als einem Jahrzehnt in einer klassischen Hausse befand bzw. vielmehr auch noch immer befindet und somit ohnehin die Long-Seite ihre klare Übergewichtung fand. Dies zeigt auch der nachfolgende saisonale Langfristchart zum Goldpreis, welcher insbesondere im Anschluss an das Verlaufshoch vom September 2011 während der letzten Jahre unter Abgabebereitschaft geriet. Seit 2011 erfuhr die Statistik dabei nämlich einen Dämpfer.

In 2011 und 2013 waren während der anstehenden saisonal bullischen Phase nämlich keine Gewinne zu erzielen. Die Berücksichtigung des übergeordneten Trends ist daher durchaus ratsam. Da sich der Goldpreis jedoch während der vergangenen Monate über dem Niveau von 1.200,00 USD je Unze stabilisiert hat, unterstreicht dies mögliche Chancen auf der Long-Seite.

Und dennoch gilt auch hier: Saisonalitäten sind kein heiliger Gral und so gilt es auch hier mit dem richtigen Money- und Riskmanagement zu agieren. Tasten wir uns daher jetzt an die Rahmenbedingungen heran und klopfen alle Optionen im Sinne einer Trade-Idee ab.

Zunächst ein Chart mitsamt saisonalen Entwicklungen während der letzten 10 Jahre (blaugepunkteter Linienverlauf). Zudem sehen Sie via senkrechter Linien den statistischen Beginn (hellgrün) und die jeweiligen nachfolgenden Verlaufshochs (dunkelgrün) bei "Treffern" und dementgegen bei tieferen Preiselevels die entsprechenden Verlaufstiefs zum Abschluss der Periode (rot). Ergänzend dazu auch noch die Vorausschau des Gold-Futures der COMEX, welcher die kommenden 40 Handelstage saisonal abbildet. Der Gleichlauf findet auch dort seine Bestätigung.




Auswertung:

Betrachten wir jetzt noch neben den bereits oben aufgeführten Grafiken noch ein paar spezielle Details zur Saisonalität. Der sich daraus ableitende Long-Trade wird ggf. zu Beginn der kommenden Woche hier im Guidants-FX-Live-Stream real abgebildet. Gern sind Sie auch eingeladen dort vorbeizuschauen, um aktiv oder passiv an Diskussionen rund über Tradevorschläge oder Handelsabsichten einen gepflegten Austausch zu erleben.

Anmerkung an dieser Stelle. Der bereits dort ebenso laufende Saisonal-Short-Trade auf das Währungspaar CAD/CHF hadert zwar bisher noch ein wenig, doch was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden. Für den Fall einer nie auszuschließenden Konterbewegung greift ja die Kontoversicherung in Form des Stopps.

Doch kommen wir jetzt zu den Rahmenbedingungen des möglichen Gold-Trades. Die Statistik der letzten 11 Jahre sieht wie folgt aus:

Vom 15.08. (jedoch insbesondere vom 18.08.) bis 22.09. ergab sich eine Aufwärtsbewegung von im Durchschnitt 43,00 USD. Der stärkste Bewegungsmove führte gar zu 173,00 USD. Der Durchschnittsverlust lässt sich auf einen Wert von 21,00 USD beziffern. Diese Kennzahlen abgeleitet von den Future-Kontrakten der COMEX liefern unter nüchterner Betrachtung des Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) einen komfortablen Wert von 2,05.

Interessant ist überdies der Aspekt, dass seit 2002 jeder dieser Zeiträume - Startzeitpunkt 18. bzw. 22. August - auf eine Trefferquote von 82% kommt. Einzig in den Jahren 2006, 2011 und 2013 scheiterte die Saisonalität. So auch diesmal in 2014? Wie eingangs festgestellt, arbeitet der Goldpreis offenbar an einem Boden, dennoch gibt es keine Garantien am Markt, da helfen auch noch so wenig Statistiken und doch erhält mit diesen unter weiterer Betrachtung des Preisverlauf mitsamt der Technischen Analyse interessante Möglichkeiten.

Widmen wir uns daher jetzt der gegenwärtigen Realität des Preisverlaufs und leiten ein mögliches Long-Engagement zu Beginn der kommenden Woche ab.

Oberhalb von 1.280,00 USD liefert Gold unverändert Kaufkurse im Sinne der bullischen Saisonalität. Der Wochenstart fiel zuletzt bei Gold immer relativ nüchtern aus, so dass man am Montag/Dienstag in aller Ruhe mögliche Einstiege ausloten kann. Je näher dabei am Bereich von 1.280,00 USD, desto günstiger das mögliche CRV. Auf der Oberseite lassen sich nämlich Ziele von rund 1.320,00 USD und oberhalb von 1.322,00 USD sogar eine Attacke bis zum Widerstand bei 1.350,00 USD ableiten. Stopps sollte man aggressiv ausgerichtet bei 1.260,00 USD bzw. konservativer bei spätestens 1.240,00 USD platzieren.

Daily Chart - Created Using MT4-JFD-Brokers

Veröffentlichung vom 15.08.2014


© Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
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www.jfdbrokers.com



Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.