Silber bildet im Bereich von 20 USD Boden aus

Erwartung steigender Industrienachfrage

Knapp die Hälfte der physischen Silbernachfrage dürfte in diesem Jahr angesichts des moderaten Weltwirtschaftswachstums leicht zunehmen. Außerdem dürfte die Nutzung als Schmuckmetall entgegen unserer ursprünglichen Erwartung vermutlich hoch bleiben, da die neue indische Regierung an der rekordhohen Importsteuer auf Gold festhält und damit der Kauf von Silberschmuck für die Inder attraktiv bleibt.



Recycling dürfte sinken, Förderung steigen

Silber wird hauptsächlich als Nebenprodukt des Kupfer-, Blei- und Zinkabbaus gewonnen.

Angesichts der für das laufende Jahr und auch für 2015 geplanten Kapazitätserweiterungen auf diesem Gebiet rechnen wir mit einer leichten Zunahme der Silbergewinnung. Sie wird 2014 voraussichtlich erstmals die Marke von 26.000 Tonnen überschreiten. Das Recycling von Altsilber leidet dagegen vermutlich weiterhin unter dem niedrigen Preis. Wir kalkulieren mit einem Rückgang der Menge um 8% auf 6.500 Tonnen, so dass die Angebotsseite per Saldo stagnieren dürfte.


Fazit

Trotz der zuletzt verhaltenen Konjunktursignale aus Europa befindet sich die Weltwirtschaft weiterhin auf Wachstumskurs, weshalb wir mit einer höheren industriellen Silbernachfrage und zukünftig leicht höheren Preisen rechnen. Hierfür sprechen auch die stetigen Investmentkäufe, die vermutlich hohe Schmucksilbernachfrage und das stagnierende Angebot.

Außerdem scheint der Silberpreis im Bereich von 20 USD einen Boden gefunden zu haben, der in den letzten Monaten nicht nachhaltig unterschritten wurde. Das Aufwärtspotenzial bleibt allerdings beschränkt, da wir gleichzeitig von einem leicht rückläufigen Goldpreis und einer USD-Aufwertung ausgehen. Anleger sollten sich zudem der hohen Konjunktursensibilität des Edelmetalls bewusst sein.



© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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