Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Währungskrieg: Verschweigt Russland einen Teil seiner Goldreserven?

28.08.2014  |  Redaktion
Laut den jüngsten Zahlen des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat Russland seine offiziellen Goldreserven im Juli auf 5,5 Millionen Unzen bzw. 1.104 Tonnen erhöht.

Für Ronan Manly besteht jedoch durchaus Grund zu der Annahme, dass Russlands tatsächliche Goldbestände weit höher liegen als dem IWF bekannt ist, wie er in einem Artikel erklärt, der kürzlich auf Goldcore veröffentlicht wurde. Darin geht er auch auf die Folgen der Sanktionen gegen Russland ein sowie auf die Wahrscheinlichkeit eines geldpolitischen Abkommens zwischen Russland, Kasachstan und Weißrussland.

In den vergangenen sechs Monaten hat Russland seine Goldbestände nach Angaben des World Gold Council, das ebenfalls Daten zu den offiziellen Goldreserven der Zentralbanken weltweit bereitstellt, um 54 Tonnen aufgestockt. Offiziell liegt Russland in Sachen Goldreserven so in der Weltrangliste derzeit auf Platz Sechs und damit noch vor der Schweiz und vor China (das sich über seine tatsächlichen Goldreserven jedoch nach wie vor in Schweigen hüllt).

Vergleicht man diese Zahlen einmal mit denen aus dem Jahr 2009, so wird deutlich, dass sich Russlands offizielle Goldbestände in gerade einmal fünf Jahren nahezu verdoppelt haben.

Die fortlaufende Erhöhung der russischen Goldreserven scheint Teil einer Diversifikationsstrategie, bei der man sich nach Meinung vieler Analysten als Reaktion auf die westlichen Sanktionen vom US-Dollar und dem Euro wegbewegt und verstärkt auf Gold setzt. Noch liegt der Anteil des Edelmetalls an den gesamten internationalen Reserven des Landes mit 12% weit niedriger als man es etwa von den USA oder von Deutschland kennt, jedoch könnte sich dies schon bald ändern. Allein bis Jahresende könnte sich der Prozentsatz auf 15% erhöhen, sollte Russland in den kommenden Monaten in gleichem Maße Gold zukaufen.

Doch nicht nur Russland hat in den vergangenen Monaten fleißig Gold erworben, sondern auch Aserbaidschan, Kirgisistan, Tadschikistan und Kasachstan. Letzteres erhöhte seine Goldreserven im vergangenen halben Jahr um 12 Tonnen auf derzeit 5,1 Millionen Unzen.

Interessant ist dieser Umstand vor allem aus dem Grunde, dass Russland mit Kasachstan (ebenso wie mit Weißrussland, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan und China) wirtschaftlich in einer engen Beziehung steht. Angesichts dessen ist es nach Ansicht Manlys durchaus wahrscheinlich, dass zwischen den beiden Ländern eine geldpolitische Vereinbarung vorliegt, deren Bestandteil unter anderem die Aufstockung derer Goldreserven ist.

So oder so werde dies ein Thema bleiben, das es in den kommenden Monaten und Jahren weiter zu beobachten gilt, umso mehr jedoch, da durchaus die Möglichkeit bestehe, dass Russland längst nicht alles preisgibt. Wie auch China ist das Land schließlich in keinster Weise verpflichtet, dem Internationalen Währungsfonds seine gesamten Goldbestände offenzulegen, wie Manly betont.


© Redaktion GoldSeiten.de



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



Rundblick


Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"