Ein Blick auf den kommenden 30-Jahre-Inflationszyklus
29.08.2014 | Clif Droke
Das anstehende Tief des 60-Jahre-Zyklus wird die ökonomische Landschaft in den USA drastisch verändern. Die auslaufende langfristige disinflationäre/ deflationäre Unterströmung wird bald einem neuen langfristigen Zyklus der Reflation/ Inflation weichen, was Herausforderungen aber auch Chancen mit sich bringt.
Zu Beginn dieses neuen 60-Jahre-Zyklus sieht die Federal Reserve einer großen Herausforderung entgegen, sie wird der Versuchung widerstehen müssen, die Wirtschaft in Zeiten unterdurchschnittlichen Wachstums weiter stimulieren zu wollen. Der Spruch “alte Generäle kämpfe die alten Kriege“ trifft hier wieder zu, denn die Fed hatte immer schon ein Problem damit, aktuell herrschende ökonomische Unterströmungen korrekt zu identifizieren.
So zeigten beispielsweise die meisten Fed-Präsidenten, angesichts der quälenden Erfahrungen der 1970er, ab den 1980ern eine abnormale Angst vor Inflation. Erst in den Jahren nach dem jüngsten Kreditcrash konzentrierte sich die Fed auf die Bekämpfung von Deflation. Nach der unvergesslichen Erfahrung des Jahres 2008 braucht man seine Fantasie nicht sonderlich anstrengen, um die Fed nun in den kommenden Jahren gegen das Gespenst der Deflation kämpfen zu sehen, auch wenn die Gefahr der Deflation dann schon längst keine Bedrohung mehr wäre.
Falls die Fed wie gehabt weitermacht, müsste man davon ausgehen, dass sie sich in den ersten Jahren des neuen 30-Jahre-Inflationszyklus nach wie vor einer recht laxen Geldpolitik verschreiben wird. Die gute Nachricht ist jetzt, dass es wahrscheinlich noch einige Jahre dauern wird, bevor sich deutlicher Inflationsdruck breitmachen wird.
Wir dürften in den kommenden Jahren erleben, wie die bislang geparkte Überschussliquidität verstärkt in Umlauf zurückkommt. Das wird zu einem schrittweisen Anstieg der Inflation führen, auch wenn sich diese nicht unmittelbar in eine galoppierende Inflation verwandeln wird. In der zweiten Hälfte des 30-Jahrezyklus, zwischen 2030 bis 2044, wird dann wahrscheinlich die Hyperinflation zum Problem werden.
Im folgenden Diagramm wird uns die deflationäre Unterströmung der letzten Jahre wieder deutlich vor Augen geführt. Hier sieht man die Umlaufgeschwindigkeit (oder den Durchsatz) des Geldes in der US-Wirtschaft.
Zu gegebener Zeit wird sich dieser langfristige Trend bei der Geldumlaufgeschwindigkeit wieder umkehren - und zwar dann, wenn das Vertrauen wächst und die Deflationsgefahr verschwunden ist. Die Frage lautet: Werden jene hunderte Milliarden geparktes Geld nun ganz langsam, Schritt für Schritt, ihren Weg in die Wirtschaft finden? Oder werden die kommerziellen Kanäle schnell und heftig geflutet werden - wie durch einen reißenden Strom. Da niemand diese Frage abschließend beantworten kann, dürfte die Fed am besten beraten sein, der Versuchung zu wiederstehen, die Geldschöpfungsprogramme wie ein Palliativmittel zur Konjunkturförderung einzusetzen - gerade weil dies in den kommenden Jahren unnötig sein wird.
In seiner am 1. März 2009 veröffentlichten “Special Edition VII” mit dem Titel “Terminal Opportunity 2009“ beschrieb der Samuel J. Kress den 60-Jahre-Zyklus als den primären Richtungsgeber oder den “Superzyklus“ (der 30-Jahre-Zyklus - die Halbkomponente des 60-Jahre-Zyklus - wird als sekundärer Richtungsgeber bezeichnet). Kress schrieb: “Der 60-Jahre[Zyklus] korreliert mit der Durchschnittsdauer des grundlegenden ökonomischen ‘super cycle‘, dessen Dauer zwischen 40 und 80 Jahren liegt.
Dieser Zyklus wurde im ersten Jahrzehnt des 20. Jh. vom russischen Ökonomen Nikolai Kondratjew ausgemacht; der Zyklus bezieht sich auf die Großmarktpreise von Rohstoffen und bildet, da hier keine Mehrwertschöpfung Einfluss nimmt, die reale Nachfrage in der Wirtschaft nach. Zusätzlich ist er ein Indikator für die Boom/Bust-Phasen der Kredit/Schuldenzyklen. Da seine Dauer variiert, wird er passenderweise eher als die “K-Wave“ bezeichnet. Er umfasst vier (vollständige) ökonomische Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter." [Special Edition VII, Terminal Opportunity 2009, p. 2]
Das Beispieldiagramm unten (Titel: “60-Jahre-Superzyklus“) ist eine Illustration, die aus einer früheren Spezialausgabe des verstorbenen Samuel Kress stammt. In ihr wird der 60-Jahre-Zyklus in seine Phasen untergliedert. Er unterteilt sich in vier 15-Jahre-Segmente, die als die ökonomischen “Jahreszeiten“ bekannt sind. Im folgenden Diagramm werden jeder “Saison" die entsprechenden inflationären oder deflationären Aspekte zugewiesen - hier am Beispiel des zwischen 1954 bis 2014 laufenden 60-Jahrezyklus.
Zu Beginn dieses neuen 60-Jahre-Zyklus sieht die Federal Reserve einer großen Herausforderung entgegen, sie wird der Versuchung widerstehen müssen, die Wirtschaft in Zeiten unterdurchschnittlichen Wachstums weiter stimulieren zu wollen. Der Spruch “alte Generäle kämpfe die alten Kriege“ trifft hier wieder zu, denn die Fed hatte immer schon ein Problem damit, aktuell herrschende ökonomische Unterströmungen korrekt zu identifizieren.
So zeigten beispielsweise die meisten Fed-Präsidenten, angesichts der quälenden Erfahrungen der 1970er, ab den 1980ern eine abnormale Angst vor Inflation. Erst in den Jahren nach dem jüngsten Kreditcrash konzentrierte sich die Fed auf die Bekämpfung von Deflation. Nach der unvergesslichen Erfahrung des Jahres 2008 braucht man seine Fantasie nicht sonderlich anstrengen, um die Fed nun in den kommenden Jahren gegen das Gespenst der Deflation kämpfen zu sehen, auch wenn die Gefahr der Deflation dann schon längst keine Bedrohung mehr wäre.
Falls die Fed wie gehabt weitermacht, müsste man davon ausgehen, dass sie sich in den ersten Jahren des neuen 30-Jahre-Inflationszyklus nach wie vor einer recht laxen Geldpolitik verschreiben wird. Die gute Nachricht ist jetzt, dass es wahrscheinlich noch einige Jahre dauern wird, bevor sich deutlicher Inflationsdruck breitmachen wird.
Wir dürften in den kommenden Jahren erleben, wie die bislang geparkte Überschussliquidität verstärkt in Umlauf zurückkommt. Das wird zu einem schrittweisen Anstieg der Inflation führen, auch wenn sich diese nicht unmittelbar in eine galoppierende Inflation verwandeln wird. In der zweiten Hälfte des 30-Jahrezyklus, zwischen 2030 bis 2044, wird dann wahrscheinlich die Hyperinflation zum Problem werden.
Im folgenden Diagramm wird uns die deflationäre Unterströmung der letzten Jahre wieder deutlich vor Augen geführt. Hier sieht man die Umlaufgeschwindigkeit (oder den Durchsatz) des Geldes in der US-Wirtschaft.
Zu gegebener Zeit wird sich dieser langfristige Trend bei der Geldumlaufgeschwindigkeit wieder umkehren - und zwar dann, wenn das Vertrauen wächst und die Deflationsgefahr verschwunden ist. Die Frage lautet: Werden jene hunderte Milliarden geparktes Geld nun ganz langsam, Schritt für Schritt, ihren Weg in die Wirtschaft finden? Oder werden die kommerziellen Kanäle schnell und heftig geflutet werden - wie durch einen reißenden Strom. Da niemand diese Frage abschließend beantworten kann, dürfte die Fed am besten beraten sein, der Versuchung zu wiederstehen, die Geldschöpfungsprogramme wie ein Palliativmittel zur Konjunkturförderung einzusetzen - gerade weil dies in den kommenden Jahren unnötig sein wird.
In seiner am 1. März 2009 veröffentlichten “Special Edition VII” mit dem Titel “Terminal Opportunity 2009“ beschrieb der Samuel J. Kress den 60-Jahre-Zyklus als den primären Richtungsgeber oder den “Superzyklus“ (der 30-Jahre-Zyklus - die Halbkomponente des 60-Jahre-Zyklus - wird als sekundärer Richtungsgeber bezeichnet). Kress schrieb: “Der 60-Jahre[Zyklus] korreliert mit der Durchschnittsdauer des grundlegenden ökonomischen ‘super cycle‘, dessen Dauer zwischen 40 und 80 Jahren liegt.
Dieser Zyklus wurde im ersten Jahrzehnt des 20. Jh. vom russischen Ökonomen Nikolai Kondratjew ausgemacht; der Zyklus bezieht sich auf die Großmarktpreise von Rohstoffen und bildet, da hier keine Mehrwertschöpfung Einfluss nimmt, die reale Nachfrage in der Wirtschaft nach. Zusätzlich ist er ein Indikator für die Boom/Bust-Phasen der Kredit/Schuldenzyklen. Da seine Dauer variiert, wird er passenderweise eher als die “K-Wave“ bezeichnet. Er umfasst vier (vollständige) ökonomische Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter." [Special Edition VII, Terminal Opportunity 2009, p. 2]
Das Beispieldiagramm unten (Titel: “60-Jahre-Superzyklus“) ist eine Illustration, die aus einer früheren Spezialausgabe des verstorbenen Samuel Kress stammt. In ihr wird der 60-Jahre-Zyklus in seine Phasen untergliedert. Er unterteilt sich in vier 15-Jahre-Segmente, die als die ökonomischen “Jahreszeiten“ bekannt sind. Im folgenden Diagramm werden jeder “Saison" die entsprechenden inflationären oder deflationären Aspekte zugewiesen - hier am Beispiel des zwischen 1954 bis 2014 laufenden 60-Jahrezyklus.