Gold, Inflation und Deflation
08.02.2006 | Dr. Jürgen Müller
Dass Gold ein perfekter Inflationsschutz ist, braucht nicht weiter erläutert zu werden. Doch wie würde sich Gold in einem deflationären Umfeld verhalten? Nicht erst seit J.P. Morgan ("Gold ist Geld und nichts anderes") oder John Exter (invertierte Finanzpyramide) wissen wir, dass Gold Geld ist. In einer deflationären Phase der Kaufkrafterhöhung von Geld, sollte also rein logisch auch diese Form von Geld im Wert und in der Kaufkraft steigen. Seit dem Ende des Goldpreis-Fixings von Bretton Woods lebt die Welt jedoch in einer Phase sich immer schneller aufblähender Geldmengen. Welche Indizien lassen sich also in der Geschichte für die These finden, dass der Goldpreis auch in einer Deflation seinen Wert behalten bzw. steigern sollte? Wenige (mir bekannte) Quellen geben hierauf eine mögliche Antwort.
a) [b]Ferdinand Lips/Jacques Trachsler: "Geld, Gold und die Wahrheit"[/b], Fortuna Finanz-Verlag CH-Ebmatingen, 1993:
Die Autoren beschreiben den Aufstieg und Fall der Medicis im 14. und 15. Jahrhundert in Italien bzw. Florenz. Zitat: "Während in der einsetzenden Deflation der Goldpreis ab 1450 stieg, ging der Silberpreis infolge grosser neuer Funde und zusammen mit den übrigen Warenpreisen zurück." (persönliche Anmerkung: Da heute keine grossen neuen Silberfunde mehr zu erwarten sind und das Silber industriell verbraucht wird, sollte auch Silber heute in einer Deflation im Wert steigen). Auf Seite 64 dieses Buches findet sich ebenso eine Grafik zur Kaufkraft des Goldes und ausgewählter Währungen von 1910 - 1990 (Quelle: American Institute for Economic Research, Great Bourington, Massachusetts):
Demnach stieg der Wert des Gold in der Zeit der deflationären Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren, wie auch im inflationären Umfeld der 70er Jahre (siehe Magenta Pfeile).
b) Stephen Harmston, "Gold as a store of value":
Das vorige Ergebnis wurde in einer Studie von Stephen Harmston, die im Auftrag des World Gold Councils angefertigt wurde, ebenfalls bestätigt:
Die beiden Studien stimmen qualitativ wie auch quantitativ miteinander überein, d.h. dass die Kaufkraft des Goldes während einer Inflation stärker steigt, als während einer Deflation.
c) Dow-Gold-Ratio:
Die "Papier-Gold-Ratio" verhielt sich in der Deflation genauso wie in der Inflation (Grafik aus meinem kommenden Buch "Generation Gold"):
d) Amerikanische Goldminen-Aktien 1929 - 1934:
Quelle: Jacques Trachsler: "66 goldene Regeln für den Sparer", Fortuna Finanz-Verlag 1988. Die Kurse der Goldminen-Aktien stiegen in den Jahren 1929 bis 1934 um 200 bis 400%, während der Dow Jones Index bis zu 85% verlor.
Meine Schlussfolgerung
Wie auch immer die kommende monetäre Krise aussehen wird, Gold und Goldaktien sollten ihren Wert bzw. ihre Kaufkraft erhalten und sich als sicheres Investment behaupten. Falls Ihnen weitere Quellen zum Thema "Gold und Deflation" bekannt sind, würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen.
© Jürgen Müller
www.goldsilber.org
a) [b]Ferdinand Lips/Jacques Trachsler: "Geld, Gold und die Wahrheit"[/b], Fortuna Finanz-Verlag CH-Ebmatingen, 1993:
Die Autoren beschreiben den Aufstieg und Fall der Medicis im 14. und 15. Jahrhundert in Italien bzw. Florenz. Zitat: "Während in der einsetzenden Deflation der Goldpreis ab 1450 stieg, ging der Silberpreis infolge grosser neuer Funde und zusammen mit den übrigen Warenpreisen zurück." (persönliche Anmerkung: Da heute keine grossen neuen Silberfunde mehr zu erwarten sind und das Silber industriell verbraucht wird, sollte auch Silber heute in einer Deflation im Wert steigen). Auf Seite 64 dieses Buches findet sich ebenso eine Grafik zur Kaufkraft des Goldes und ausgewählter Währungen von 1910 - 1990 (Quelle: American Institute for Economic Research, Great Bourington, Massachusetts):
Demnach stieg der Wert des Gold in der Zeit der deflationären Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren, wie auch im inflationären Umfeld der 70er Jahre (siehe Magenta Pfeile).
b) Stephen Harmston, "Gold as a store of value":
Das vorige Ergebnis wurde in einer Studie von Stephen Harmston, die im Auftrag des World Gold Councils angefertigt wurde, ebenfalls bestätigt:
Die beiden Studien stimmen qualitativ wie auch quantitativ miteinander überein, d.h. dass die Kaufkraft des Goldes während einer Inflation stärker steigt, als während einer Deflation.
c) Dow-Gold-Ratio:
Die "Papier-Gold-Ratio" verhielt sich in der Deflation genauso wie in der Inflation (Grafik aus meinem kommenden Buch "Generation Gold"):
d) Amerikanische Goldminen-Aktien 1929 - 1934:
Quelle: Jacques Trachsler: "66 goldene Regeln für den Sparer", Fortuna Finanz-Verlag 1988. Die Kurse der Goldminen-Aktien stiegen in den Jahren 1929 bis 1934 um 200 bis 400%, während der Dow Jones Index bis zu 85% verlor.
Meine Schlussfolgerung
Wie auch immer die kommende monetäre Krise aussehen wird, Gold und Goldaktien sollten ihren Wert bzw. ihre Kaufkraft erhalten und sich als sicheres Investment behaupten. Falls Ihnen weitere Quellen zum Thema "Gold und Deflation" bekannt sind, würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen.
© Jürgen Müller
www.goldsilber.org