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Unabhängiges Wissen zum Finanzmarkt (Teil 13)

23.10.2014  |  Presse
"Stell Dir vor es kommt eine globale Konflikt-Situation"

Vor hundert Jahren begann das vierjährige Chaos, das man heute 1. Weltkrieg nennt. Zu Tausenden wurden junge Menschen auf den Schlachtfeldern sinnlos verbrannt, erschossen, zerstückelt, erstochen, zersprengt, zerquetscht. Die Materialschlacht wurde geboren und von manch, vermutlich kranken, Generalsgehirnen für nötig empfunden. Der alte Schwarzweiß-Film "Im Westen nichts Neues" aus dem Jahre 1930 zeigt nur schemenhaft das Grauen dieses Schlachtens auf, in der das Individuum, verkörpert durch den einfachen Soldaten Paul Bäumer nichts bedeutete.

Da Filme nur mit Bildern arbeiten, fehlt dem neutralen Betrachter, der die Erfahrungen eines Veteranen nicht einmal im Ansatz erahnen kann, im warmen Sitz des Kinos bzw. bequemen Wohnzimmersessels der "Geschmack" des Krieges. Zieht der verwöhnte Zivilist bei sommerlichen Temperaturen schon die Nase, wenn er die Mülltonne, voll mit Ausscheidungsexkrementen der unschuldigen Pampers-Generation, vor der Haustür für Sekunden befüllen muss.

So kann sich auch der angeblich mündige Bildungsbürger gar nicht vorstellen, wie es sein muss, wenn die Artilleriegranaten immer wieder und wieder die verschiedenen Stufen der gärenden Oxidation, die der nicht mehr lebende menschliche Körper durchschreitet, zu tage führt. Möchte sich der leidenschaftliche Gotcha-Spieler oder X-Box-Killer, einer permanenten hilflosen Todesangst durch wochenlanges Trommelfeuer im Unterstand mit hygienischen Unzulänglichkeiten und nagenden "Kleintierchen", stellen?

Viel lieber wird er mit seinem virtuellen oder persönlichen Lebensabschnittsgegner nach dem "Spiel" bzw. der sanitären Pflege ein "Pilzgen" trinken gehen wollen. Oder hat er bereits die ersten Wohlstandskrankheitssymptome eines "Burn-Outs" durch das brutale unmenschliche "Mobbing" am Arbeitsplatz und will so vielleicht seine "Aggressionen" virtuell, d.h. mit doppeltem Boden, abbauen? Ein Veteran wird hier vermutlich verschmitzt lächeln oder nur gähnen.

"Schöne Worte sind nicht wahr; wahre Worte sind nicht schön", lautet ein deutsches Sprichwort. Für die Vorkriegsberichterstattung gilt das wahrscheinlich ganz besonders. Stellen Sie sich vor, Sie (oder stellvertretend ihr Sohn bzw. gleichberechtigte Tochter) sind jung, voll im Saft und strotzen vor Tatendrang. Sie wollen was verändern und melden sich freiwillig für eine humanitäre sinnvolle Befreiungsaktion und müssen vor dem persönlichen horizonterweiternden High-Light neben dieser stinkenden Mülltonne die ersten zehn Minuten des "harmlosen" Films Soldat James Ryan anschauen.

Hoffentlich kommt nachher keiner zum Nachdenken, sonst müssten die Initiatoren dieses vermutlich inszenierten "Events" selbst oder ihren Nachwuchs präsentieren. Das meidet diese Spezies wie sprichwörtlich der Teufel das Weihwasser. Warum diese mahnenden Worte zu dieser tollten "Nach-Weltmeister-Zeit"?

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