Gold - Vielleicht doch nicht in den Abgrund bzw. ein “Zurückspucken”!
19.11.2014 | David Chapman
Es ist nur wenige Tage her, dass Gold scheinbar in einen tiefen Abgrund blickte (siehe Artikel “Gold und Öl… In den Abgrund?“ vom 13.11.2014). Das gefürchtete “kotzende Kamel”-Muster schien dazu bestimmt, einen Goldkurs von 700/800 $ “auszukotzen”. Während ich vor der Möglichkeit eines “Zurückspuckens” warnte, sprachen technische Zielkursberechnungen von einem möglichen Absturz auf um die 950 $ im Anschluss an den Zusammenbruch unter den dreifachen Boden vom Juni 2013, Dezember 2013 und Oktober 2014 auf nur knapp über 1.180 $.
Die Stimmung für Gold, Silber und Goldaktien erreichte Rekordtiefen. Wer würde noch Gold wollen (ausgenommen die zähesten Kämpfer)? Gold befindet sich in einem dreijährigen Bärenmarkt. Die Gründe für den Goldbesitz scheint das gleiche Schicksal wie den Dodo ereilt zu haben (nichts gegen den ausgestorbenen Dodo).
Es gibt keine Inflation (oder zumindest berichten die Fed bzw. die Bank of Canada, dass es keine Inflation gibt); QE1, QE2 und QE3 kamen und gingen und die Fed war so zuversichtlich, dass sie QE ganz und gar beendete; der US-Dollar ist erstarkt, wer bräuchte da also Gold; der Optimismus in Bezug auf die US-Wirtschaft wächst und das Verbrauchervertrauen nimmt langsam wieder Gestalt an; und aufgrund einer verbesserten Wirtschaft könnte die Fed nächstes Jahr den Leitzins anheben. Die EU und Japan geraten vielleicht in eine Rezession, aber aus Sicht der USA und Kanada sind deren Probleme “dort drüben”.
Gold konnte noch nicht einmal auf eine neue Runde QE der Bank of Japan reagieren oder auf die erhöhten Anleihekäufe der EZB. Selbst die Kriege (Russland/Ukraine, Syrien/Irak/ISIS) sind “dort drüben”.
Bis jetzt war es ein dreijähriger Bärenmarkt. Gold durchlief eine Reihe von Bärenmärkten zwischen 1980 und 2001. Der gesamte Zeitraum könnte als ein zyklischer Bärenmarkt betrachtet werden. Dazwischen stachen zwei vorübergehende Bärenmärkte besonders heraus: 1987 bis 1993 (sechs Jahre) und 1996 bis 2001 (fünf Jahre). Im Vergleich ähnelt der aktuelle Bärenmarkt früheren zwischenzeitlichen Bärenmärkten, zumindest hinsichtlich des Goldrückgangs.
Während des zyklischen Bärenmarktes fiel Gold um 72%; während des zwischenzeitlichen Bärenmarktes von 1987 bis 1993 fiel Gold um 35%; während des zwischenzeitlichen Bärenmarktes von 1996 bis 2001 fiel Gold um 40%. Im aktuellen Bärenmarkt ist Gold bislang um etwa 41% gefallen. Was Silber angeht - nun, Silber ist etwa um 68% gefallen. Von 1980 bis 2001 fiel Silber um 93%, allerdings wurde der tatsächliche Boden 1993 erreicht.
Wenn jeder so pessimistische ist, ist jetzt vielleicht eine gute Zeit zum Kaufen. Am vorletzten Freitag, am 7. November 2014, legten Gold und Silber einen enormen Aufwärts-Umkehr-Tag ein. Bedenkt man, dass sowohl Gold als auch Silber mit der Abwärtsbewegung neue Tiefen erreichten, dann scheinen die Metalle einen entscheidenden Umkehrtag abgeliefert zu haben. Am letzten Montag ging es steil bergab und seitdem ist der Markt größtenteils seitlich gedriftet - der mögliche Umkehrtag hat sich nicht als Trugschluss herausgestellt. Der Markt könnte durchaus eine Bullenflagge oder einen Bullenwimpel zum steilen Aufwärtstag vom vorletzten Freitag ausbilden (der Fahnenmast, wie man es auch in der technischen Analyse nennt).
Angesichts der großen Aufwärtsumkehr vom Freitag gab es zahlreiche Experten, die sofort das Ende des Goldbärenmarkts erklärten. Auch wenn das möglich ist, ist es dennoch zu früh, um das Ende des Bärenmarktes zu erklären - ohne eindeutigen Beweis, dass das Tief erreicht sein könnte. Die Indizien sprechen für ein mögliches Tief und eines dieser Indizien ist der Umkehrtag.
Ein weiteres Indiz stammt aus der Elliot-Wellenanalyse und wurde von den Elliot-Wellentheoretikern (www.elliotwave.com) aufgezeigt. Gold könnte eine mögliche Fünf-Wellen-Abwärts-Struktur abgeschlossen haben, ausgehend vom 11. Juli 2014 mit 1.340 $. Während Gold von einem möglichen dreifachen Boden mit möglichen Zielen bis 950 $ abrutschte, lag das niedrigste mögliche Ziel bei etwa 1.130 $. Der bisher tiefste Kurs (bei Futures) wurde am 7. November 2014 bei 1.133 $ erreicht. Falls dieses Tief durchbrochen werden sollte, dann ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Tiefpunkt noch nicht erreicht und das 950-$-Ziel würde erneut drohen. In der Zwischenzeit lägen mögliche Ziele bei 1.060 $ und 1.000 $, mit einer zwischenzeitlichen Unterstützung bei etwa 1.100 $.
Ein Wiedererreichen von 1.180 $ würde bedeuten, dass 1.200 $ auch wieder möglich sind. Um die pessimistischeren Szenarios abzuwehren, müsste Gold bis zum Jahresende mindestens wieder über 1.225 $ stehen. Positive saisonale Trends könnten Gold beim Aufstieg helfen. Letztes Jahr setzten die positive Saisontrends nicht bis Ende Dezember ein, doch dann begann Gold einen 16%-Anstieg bis Mitte März 2014 (Welle C in der obigen Grafik).
Charts erstellt mit Hilfe von Omega TradeStation 2000i. Chartdaten zur Verfügung gestellt von Dial Data
Die Stimmung für Gold, Silber und Goldaktien erreichte Rekordtiefen. Wer würde noch Gold wollen (ausgenommen die zähesten Kämpfer)? Gold befindet sich in einem dreijährigen Bärenmarkt. Die Gründe für den Goldbesitz scheint das gleiche Schicksal wie den Dodo ereilt zu haben (nichts gegen den ausgestorbenen Dodo).
Es gibt keine Inflation (oder zumindest berichten die Fed bzw. die Bank of Canada, dass es keine Inflation gibt); QE1, QE2 und QE3 kamen und gingen und die Fed war so zuversichtlich, dass sie QE ganz und gar beendete; der US-Dollar ist erstarkt, wer bräuchte da also Gold; der Optimismus in Bezug auf die US-Wirtschaft wächst und das Verbrauchervertrauen nimmt langsam wieder Gestalt an; und aufgrund einer verbesserten Wirtschaft könnte die Fed nächstes Jahr den Leitzins anheben. Die EU und Japan geraten vielleicht in eine Rezession, aber aus Sicht der USA und Kanada sind deren Probleme “dort drüben”.
Gold konnte noch nicht einmal auf eine neue Runde QE der Bank of Japan reagieren oder auf die erhöhten Anleihekäufe der EZB. Selbst die Kriege (Russland/Ukraine, Syrien/Irak/ISIS) sind “dort drüben”.
Bis jetzt war es ein dreijähriger Bärenmarkt. Gold durchlief eine Reihe von Bärenmärkten zwischen 1980 und 2001. Der gesamte Zeitraum könnte als ein zyklischer Bärenmarkt betrachtet werden. Dazwischen stachen zwei vorübergehende Bärenmärkte besonders heraus: 1987 bis 1993 (sechs Jahre) und 1996 bis 2001 (fünf Jahre). Im Vergleich ähnelt der aktuelle Bärenmarkt früheren zwischenzeitlichen Bärenmärkten, zumindest hinsichtlich des Goldrückgangs.
Während des zyklischen Bärenmarktes fiel Gold um 72%; während des zwischenzeitlichen Bärenmarktes von 1987 bis 1993 fiel Gold um 35%; während des zwischenzeitlichen Bärenmarktes von 1996 bis 2001 fiel Gold um 40%. Im aktuellen Bärenmarkt ist Gold bislang um etwa 41% gefallen. Was Silber angeht - nun, Silber ist etwa um 68% gefallen. Von 1980 bis 2001 fiel Silber um 93%, allerdings wurde der tatsächliche Boden 1993 erreicht.
Wenn jeder so pessimistische ist, ist jetzt vielleicht eine gute Zeit zum Kaufen. Am vorletzten Freitag, am 7. November 2014, legten Gold und Silber einen enormen Aufwärts-Umkehr-Tag ein. Bedenkt man, dass sowohl Gold als auch Silber mit der Abwärtsbewegung neue Tiefen erreichten, dann scheinen die Metalle einen entscheidenden Umkehrtag abgeliefert zu haben. Am letzten Montag ging es steil bergab und seitdem ist der Markt größtenteils seitlich gedriftet - der mögliche Umkehrtag hat sich nicht als Trugschluss herausgestellt. Der Markt könnte durchaus eine Bullenflagge oder einen Bullenwimpel zum steilen Aufwärtstag vom vorletzten Freitag ausbilden (der Fahnenmast, wie man es auch in der technischen Analyse nennt).
Angesichts der großen Aufwärtsumkehr vom Freitag gab es zahlreiche Experten, die sofort das Ende des Goldbärenmarkts erklärten. Auch wenn das möglich ist, ist es dennoch zu früh, um das Ende des Bärenmarktes zu erklären - ohne eindeutigen Beweis, dass das Tief erreicht sein könnte. Die Indizien sprechen für ein mögliches Tief und eines dieser Indizien ist der Umkehrtag.
Ein weiteres Indiz stammt aus der Elliot-Wellenanalyse und wurde von den Elliot-Wellentheoretikern (www.elliotwave.com) aufgezeigt. Gold könnte eine mögliche Fünf-Wellen-Abwärts-Struktur abgeschlossen haben, ausgehend vom 11. Juli 2014 mit 1.340 $. Während Gold von einem möglichen dreifachen Boden mit möglichen Zielen bis 950 $ abrutschte, lag das niedrigste mögliche Ziel bei etwa 1.130 $. Der bisher tiefste Kurs (bei Futures) wurde am 7. November 2014 bei 1.133 $ erreicht. Falls dieses Tief durchbrochen werden sollte, dann ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Tiefpunkt noch nicht erreicht und das 950-$-Ziel würde erneut drohen. In der Zwischenzeit lägen mögliche Ziele bei 1.060 $ und 1.000 $, mit einer zwischenzeitlichen Unterstützung bei etwa 1.100 $.
Ein Wiedererreichen von 1.180 $ würde bedeuten, dass 1.200 $ auch wieder möglich sind. Um die pessimistischeren Szenarios abzuwehren, müsste Gold bis zum Jahresende mindestens wieder über 1.225 $ stehen. Positive saisonale Trends könnten Gold beim Aufstieg helfen. Letztes Jahr setzten die positive Saisontrends nicht bis Ende Dezember ein, doch dann begann Gold einen 16%-Anstieg bis Mitte März 2014 (Welle C in der obigen Grafik).