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ZPMO Newsletter: Warum sich eine Anlage in Sammlermünzen lohnt!

22.02.2006  |  Rainer Meier
Schon oft wurde ich gefragt, warum soll man angeblich teure Gold-Sammlermünzen kaufen, wenn es doch den Krugerrand gibt? Sie ahnen es sicher schon, diese Frage kann nur von einem deutschen Anleger stammen.

Erlauben Sie mir, anhand von einigen Parametern diese Erfolgsgeschichte zu erläutern: Sammlermünzen im Allgemeinen und US-Double Eagle im Besonderen sind immer ein wichtiger Gradmesser, wenn es um zukünftige Entwicklungen im Edelmetallmarkt geht. Das Gute an der Sache ist, das sage ich unverhohlen, es braucht eine jahrelange Erfahrung und ein permanentes Beobachten der Kunden einerseits und ein Gespür für den Münzenmarkt andererseits. Es kann sich nicht jeder in diesem Feld tummeln.

Betrachten wir die Grafik (1) Gold vs Double Eagle (D/E) von 1975 - 1985:

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Schon Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts begannen die Preise für D/E anzuziehen. 1979 hatte sich die Prämie auf 100% erhöht. Gold notierte 1979 im Durchschnitt bei 306 US$/oz und die D/E bei 750 US$. Während Gold am 15. Januar 1980 bei 850 US$/oz denn Höchststand erreichte, stiegen die Preise für D/E auch 1981 noch deutlich an. Der Höchststand erreichten die D/E im Jahre 1981 mit 1.750 US$ pro Stück. Das heisst, während Gold bereits den Weg nach unten begann, stiegen die Preise für die Sammlermünzen noch an. Das galt nicht nur für die US-Double Eagle, sondern auch für die europäischen Gold- und Silbermünzen.

Das 20-Franken Vreneli notierte im Jahre 1981 bei 279,00 CHF und erreichte den absoluten Tiefpunkt im Jahre 1996 mit 65,00 CHF. Ein besonders gutes Beispiel ist das legendäre 100-Franken Vreneli von 1925. Die mit Sicherheit schönste Münze der Welt!

1980 kostete ein 100-Franken Vreneli um die 6.000 CHF. 1983 stieg der Wert bis auf 28.000 CHF. In der Preis-Spanne von 22-28.000 CHF blieb das 100-Franken Vreneli bis 1988. Im Sommer 1995 brach der Kurs innerhalb eines Tages völlig ein! Mit 2.850 CHF war der tiefste Punkt erreicht. Die Gründe für den Zusammenbruch liegen im Dunkeln. Unbestätigte Gerüchte zirkulieren heute noch.

Die Preis-Entwicklung der letzten Jahre für das 100-Franken Vreneli:

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Als der Goldpreis-Anstieg nur für ein paar Auserwählte klar war, nahm der 100-Franken Vreneli Preis die kommende Gold-Hausse vorweg. Das konnte man auch bei den Auktionen gut beobachten. Ausgesucht schöne und seltene Stücke fanden reissenden Absatz.

Drei kleine Beispiele:
  • Agypten £ 5 Streitwagen: 1999 = 750,00 CHF, 2006 = 2.000 CHF
  • Saudi-Arabien £ 4 "Petro-Dollar": 1999 = 500,00 CHF, 2006 = 2.250 CHF
  • Peru 100 Soles Liberty: 1999 = 650,00 CHF, 2006 = 1.550 CHF
    ... Die Liste lässt sich fast beliebig verlängern.

    Auch heute können wir den Trend sehr gut belegen:

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    Der Double Eagle erlebte vor der Jahrtausend-Wende eine wahre Euphorie. In den USA wurden wegen des Millenniums extrem viele D/E gekauft. Da der Sprung ins neue Jahrtausend problemlos verlief, unter dem Motto: Dumm gelaufen - Hurra - wir leben noch, wurde die zuviel gekauften D/E verkauft. Schon gegen Ende 2000 war aber klar, dass der Goldpreis steigen würde.

    Die zertifizierten D/E, so genannte "SLAB" MS 60 bis MS 70, wurden von erfahrenen US-Anlegern und Investoren gekauft. Zu Preisen von 600 - 900 US$. Heute notieren diese "SLAB" zwischen 1.200 und 2.000 US$ oder sogar noch mehr. Je nach Jahrgang, Erhaltung und Münzzeichen.

    Zur gleichen Zeit prügelten sich europäische, vor allem aber deutsche Anleger um wertlose Cu-Ni Kursmünzen-Sätze (KMS) und gaben ein Volksvermögen dafür aus. Da war von "Geiz ist geil!" keine Rede mehr! Schätzungen gehen davon aus, dass alleine in Deutschland in den ersten 2 Jahren nach der Euro-Einführung, Euro-Sammlerprodukte im Gesamt-Wert von über Euro 6 Mrd gekauft wurden. Böse gesagt: Wertlose Cu/Ni-Münzen - anstatt Gold-Münzen gekauft!

    Ein Beispiel:
    • 2002: KMS - Vatikan in polierter Platte, Jahrgang 2002 = 3.995 € (für Nominal 3,88 €)!
    • 2006: KMS - Vatikan in polierter Platte, Jahrgang 2002 = 1.270 € (für Nominal 3,88 €)!
    • 2002: Double Eagle 20 $ Liberty, unz., Jahrgang 1904 = 400,00 US$
    • 2006: Double Eagle 20 $ Liberty, unz., Jahrgang 1904 = 700,00 US$

    Wiederholt sich die Goldhausse von 1980 und entwickelt sie sich zu einer Jahrtausend-Hausse können wir davon ausgehen, dass sich das Spiel, mit wenigen Abweichungen, wiederholen wird, ja durch die Masse an fiat money noch verstärken wird.


    Ein Wort zum Krugerrand

    Eines vorweg: Ich finde den Krugerrand eine sehr attraktive Münze!

    Der Krugerrand wurde 1967 mit einer Auflage von 20.000 Stück im Markt eingeführt. 1968 und 1969 wurden noch einmal je 40.000 Stück geprägt. Diese 3 Jahrgänge sind heute schon eher numismatische Münzen. Von 1970 bis 1986 wurden über 46.000.000 1 oz Krugerrand geprägt. Nach dem Boykott gegen Süd-Afrika brach der Handel mit "Krugs" zusammen. Nur in England und in der Schweiz konnte der "Krugs" noch gehandelt werden, bzw. verkauft werden. Zeitweise wurde der Krugerrand bis zu 25 US$ unter dem Goldpreis angekauft und natürlich sofort eingeschmolzen.

    Der Verfasser geht davon aus, dass rund 80% der ersten 3 Jahrgänge, 1967-69, und 45% der "normalen" Krugerrand in den Jahren nach 1986 bis 2000 eingeschmolzen wurden. Ein großer Teil dieser eingeschmolzenen Krugerrand wurden ab 1987 zu Gold-US Eagle. Da die US Mint keine Goldreserven für die Prägung der neuen Gold-Eagle bekam, musste sie sich im Markt eindecken.

    1979 erblickte die wohl schönste Anlage-Münze das Licht der Welt. Der kanadische Maple Leaf. Von 1979 bis 1983 als 3x9 (999) und seit 1984 als 4x9 (999,9) Münze. Nach dem Boykott gegen den Krugerrand wurden nach einander folgende neuen Anlage-Münzen ausgegeben:
    • ab 1986: Nugget (Australien), Feinheit 999,9
    • ab 1987: US-Ealge (USA), Feinheit 916 2/3
    • ab 1987: Britannia (Großbritannien), Feinheit 916 2/3
    • ab 1987: Philharmoniker (Österreich), Feinheit 999,9
    • ab 1996 bis 2007: Lunar Serie (Australien), Feinheit 999,9
    • ab Juni 2006: Buffalo (USA), Feinheit 99,9

    Seit dem Jahre 2000 gibt es wieder neue Krugerrand, die aber in der gleichen Preisklasse liegen wie der Nugget und der Lunar!


    Zusammenfassung

    Wir können zusammenfassend sagen, der Krugerrand bildet den Goldpreis 1 : 1 nach aber ohne das gewisse "Etwas"! 1 oz-Barren Gold mit Feinheit 4x9 sind eine gute Alternative.

    Die Sammlermünzen sind beim Einkauf teurer, haben aber im optimalen Umfeld ein wesentlich höheres Gewinnpotential und verlängern eine möglich Goldhausse um mehrere Monate oder gar Jahre! Zudem sind Sammlermünzen weniger gefährdet vom Staat verboten oder gar konfisziert zu werden.


    Erlauben Sie mir ganz zum Schluss noch ein Wort ganz allgemein zum Thema Gold

    Gold ist Emotion pur! Wer mit Gold handelt, wer Gold in Händen hält ist fasziniert und es überkommt einem auch nach 26 Jahren noch eine Gänsehaut, wenn man einen Goldbarren in Händen hält.

    Es gibt nur 3 Commodities, die dieses kribbeln auslösen :
    • Gold
    • Platin
    • Kaffee

    Viele, vielleicht sogar der überwiegende Teil der momentanen Marktteilnehmer hat nur ein bescheidenes bis gar kein Verhältnis zu Gold.

    Gold ist für diese Anleger und Investoren eine Commodity wie Schweinebäuche, Bau-Holz, lebende Rinder, Kupfer und Nickel. Darum sind sie auch kaum in der Lage, sich für eine Sammlermünze zu entscheiden oder sich vom (gesunden) Virus des Münzen sammeln anstecken zu lassen. Alles wird der nackten Profitgier unterworfen. - Geiz ist geil !

    Sind wir doch ehrlich, die meisten Anleger sind Kanonenfutter für die Banken, die saftige Gebühren für jede Börsentransaktion kassieren und damit Milliardengewinne einstreichen. Wohlhabend oder gar reich ist noch keiner geworden. Die Jagd nach immer besseren Titel und das permanente Auf und Ab an den Börsen zehrt an den Nerven. Die großen Bewegungen haben noch gar nicht begonnen.

    Volatilitäten von 30-70% (Zitat Marc Faber) kommen erst noch, wer das nicht aushalten kann, soll doch lieber heute schon die Küche verlassen! (If you can’t take the heat, get out of the kitchen!)

    Wie viel Befriedigung kann es da geben, an einem regnerischen Abend eine Münze hervor zu nehmen und eintauchen in die Welt von damals. 20-Mark Gold von 1888! Das 3 Kaiser-Jahr in Deutschland: Wilhelm I. - Friederich III. - Wilhelm II.! Plötzlich merken Sie, wie spannend gerade das Jahr 1888 war. Wie viele seltene Münzen es mit diesem Jahrgang gibt. Spannend! Der wahre "Goldbugs", der "homo sapiens aurum" tritt Gold mit Ehrfurcht entgegen!

    In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüssen aus dem Haus "zum Paradies" an der Kirchgasse 38 in Zürich


    © Rainer Meier






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