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Pünktlich zum Goldreferendum: Der Anti-Gold-Bericht der Citigroup

28.11.2014  |  Redaktion
Das Goldreferendum in der Schweiz könnte sich als entscheidender Wendepunkt und Wegweiser für den Goldpreis erweisen. Im Vorfeld der Abstimmung am kommenden Sonntag hat Willem Buiter von Citi Research einen Bericht veröffentlicht, der so manchen Goldbug übel aufstoßen dürfte. Darin lässt Buiter kein gutes Haar an der Initiative und dem Edelmetall selbst. Schon zu Beginn des 14seitigen Reports heißt es unter anderem:

• "Gold ist eine Fiat-Rohstoffwährung (mit einem unbedeutenden intrinsischen Wert)."
• "Es gibt keinerlei wirtschaftliche oder finanzielle Gründe, weshalb eine Zentralbank nur in einen Rohstoff investiert sein sollte, auch dann nicht, wenn dieser Rohstoff einen intrinsischen Wert hätte."
• "Einer Zentralbank zu verbieten, jemals etwas von ihrem Gold zu verkaufen, senkt den Wert dieser Goldbestände auf 0."

Diese brisanten Aussagen kommen in einer Zeit, in der immer mehr Forderungen zur Rückführung heimischer Goldreserven laut werden. Nach Ansicht Buiters birgt dieser Schritt allerdings einige Gefahren. So sei es mit erheblichen Unsicherheiten verbunden, die Goldbestände an nur einem einzigen Ort zu verwahren. Stellen wir hierzu einmal die Gegenfrage: Ist es sicherer, das Gold bei ausländischen Zentralbanken wie der New Yorker Fed zu belassen? Viele Experten haben hieran so ihre Zweifel.

Fraglich ist auch, warum Zentralbanken, darunter als jüngstes Beispiel etwa die der Niederlande, derzeit so um ihre Goldreserven besorgt sind, wenn das Edelmetall am Ende keinerlei intrinsischen Wert hat, wie Buiter sagt. Und warum sich die Citigroup erst kürzlich als Market Maker der London Bullion Market Association qualifizierte, wenn dem Edelmetall doch so gar nichts abzugewinnen ist, bleibt wohl ebenfalls ein Geheimnis.

Nur ein schwindend geringer Teil der jährlichen Goldproduktion, so erklärt er, könne noch unter die Verbrauchernachfrage gerechnet werden, darunter etwa das in der Zahnmedizin verwendete Gold. Der überwiegende Teil entfalle auf Goldinvestments, zu denen er nicht nur Barren und Münzen, sondern auch einen Teil der Schmucknachfrage und selbstverständlich auch die Zentralbankkäufe zählt.

Aufgrund dieser Umstände bestimme sich der Wert des Edelmetalls nahezu einzig über die Wahrnehmung und Akzeptanz der Bevölkerung und Institutionen. Gold sei daher ebenso eine Fiatwährung wie der US-Dollar, der Euro oder jedwede von Zentralbanken geschaffene Papierwährung.

Anders als die meisten modernen Fiatwährungen aber hat Gold über Jahrtausende hinweg seinen Wert beibehalten, wie selbst die Bank of England vor einigen Monaten in einem Bericht zugegeben hat. Doch auch hierfür findet Buiter eine eigene Erklärung: Bislang hatte das Edelmetall noch immer einen intrinsischen Wert, von dem heute allerdings nur nur ein geringer Teil übrig sei, der nicht genüge, um zu rechtfertigen, warum eine Zentralbank 20% ihrer Aktiva in Gold halten sollte.

Dass sich die "Blase" für weitere 6.000 Jahre fortsetzt, hält Buiter nicht für unmöglich. Seines Erachtens sei es durchaus denkbar, dass Gold auf 1.500 US-Dollar oder auch 5.000 US-Dollar steigt. Darauf verlassen würde er sich jedoch nicht. Aufgrund dessen äußert er sich welch Überraschung - als Gegner der Goldinitiative.


© Redaktion GoldSeiten.de



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