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Nach der Baisse im Gold- und Silberminensektor kommt die Hausse

05.12.2014  |  Dr. Uwe Bergold
Trotz des letztendlich positiven Verlaufs der Edelmetallaktien im vergangenen Monat, markierte der Gold- und Silberminen-Index XAU am 5. November einen neuen Negativrekord in seiner 31-jährigen Geschichte. Genau an diesem Tag markierte der XAU einen Verlust von minus 74 Prozent, seit dem Beginn seiner zyklischen Baisse im Frühjahr 2011. Die bis dato negativste Phase, mit minus 73 Prozent, war das Finale der strategischen Gold-Baisse (1980er und 90er Jahre) von 1996 bis 2000. Bertachtet man in Abbildung 1 den Verlauf der zyklischen Haussen und Baissen des XAU-Index, so erkennt man relativ schnell die Nerven aufreibende Achterbahnfahrt der vergangenen 31 Jahre.

Jedoch zeigt diese Abbildung auch, dass jeder Baisse zwingend auch immer eine Hausse folgt. Die aktuelle extrem negative Stimmungslage zum Thema Edelmetallaktien hatten wir ebenfalls an allen vergangenen zyklischen Tiefs der letzten 30 Jahre (1986, 1992, 2000, 2008 und 2014). Die anschließend erzielten Renditen konnten als "Schmerzensgeld" für die durchgestanden Baissen gebucht werden. So erzielte man nach dem Tief 1986 in 14 Monaten 171 Prozent und nach 1992 in 39 Monaten 142 Prozent.

Betrachtet man nun die zyklischen Renditen innerhalb der strategischen Gold-Hausse seit dem Millenniumswechsel (seit unserem Strategiewechsel), so fielen hier die Gewinne noch viel stärker aus. Nach dem säkularen Tief im Jahr 2000 generierte der XAU-Index in 89 Monaten eine Rendite von 403 Prozent. Beim HUI-Gold Bugs Index (existiert erst seit 1996) waren es im gleichen Zeitraum plus 1.385 (!) Prozent. Innerhalb der letzten zyklischen Hausse (eigentlich nur eine B-Korrekturwelle) von Ende 2008 bis Anfang 2011 gewannen der XAU- plus 266 und der HUI-Index 326 Prozent.

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Abb. 1: Zyklische Haussen und Baissen beim XAU-Gold-&Silberminen-Index von 12/1983 bis 11/2014
Quelle: GR Asset Management GmbH


Naturgesetz an der Börse: Nach jeder Baisse folgt eine Hausse et vice versa

Betrachtet man die Edelmetallaktien anhand des BGMI, innerhalb der vergangenen 54 Jahre, also inklusive der letzten säkularen Gold-Hausse von 1960 (Gründung des "Goldpools" zur Manipulation des Goldpreises) bis 1980, so wird das enorme Renditepotenzial innerhalb zyklischer Goldminen-Haussen offensichtlich. Da wir nur in strategische (säkulare) Bullenmärkte investieren (seit 2000 in den Gold- & Rohstoffsektor), macht es Sinn sich auch nur mit den zyklischen Haussen von 1960 bis 1980 und von 2000 bis heute zu beschäftigen.

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Abb. 2: BGMI - Barron´s Gold Mining Index von 01/1960 bis 11/2014
Quelle: GR Asset Management GmbH


Beginnen wir mit der ersten zyklischen Hausse der Edelmetallaktien des vergangenen säkularen Gold-Bullenmarktes, welche von 1960 bis 1968 andauerte. In diesen acht Jahren generierten die Goldminen eine Rendite von +622 Prozent, um anschließend innerhalb von zwei Jahren um -62 Prozent zu fallen. Die zweite mittelfristige Aufwärtsbewegung verlief von 1970 bis 1974 und erwirtschaftete einen Gewinn von +599 Prozent, und dies in der Hälfte der Zeit der ersten. In der Folge kam es wieder zu einer zyklischen Baisse, die diesmal bis 1976 ging und einem Verlust von -68 Prozent erzeugte. Die finale dritte taktische Goldminen-Hausse generierte dann noch einmal bis 1980 eine Rendite von +555 Prozent.

Der strategische Investor, der in diesen 20 Jahren nur zwei (!) Entscheidungen getätigt hat - am Tief 1960 zu kaufen und am Hoch 1980 zu verkaufen - erzielte mit seinem Goldminenexposure (Senior Produzenten) eine Rendite ("Schmerzensgeld" für die zwei zyklischen Baissen) von 3.900 (!) Prozent. Auch wenn der Einstieg in den Goldminensektor erst zu Beginn der zweiten zyklischen Hausse erfolgt wäre (siehe hierzu bitte aktuelle Situation in Abb. 2), konnte ein Langfristanleger in den folgenden 10 Jahren noch immer 1.345 (!) Prozent generieren, und dies wiederum mit nur zwei Entscheidungen.

Bertachtet man nun den aktuellen säkularen Gold-Bullenmarkt (Goldminen-Hausse), der weiterhin - trotz der zyklischen Baisse der vergangenen vier Jahre - eindeutig in Takt ist (siehe hierzu bitte Abb. 3), so kann man die beiden Baissen 2008 und 2011 bis 2014 als eine zyklische A-B-C-Korrektur zusammenfassen. Dass die Aufwärtsbewegung vom Tief 2008 aus ein neu begonnener Hausse-Zyklus sei, stellte sich im Nachhinein als klarer Fehler ("Bullenfalle") heraus. Bis heute haben die Edelmetallaktien innerhalb der langfristigen Gold-Hausse nur eine (!) zyklische Aufwärtsbewegung erlebt. Und dies war von Herbst 2000 bis Frühjahr 2008, mit einer generierten Rendite von +579 Prozent.

Bei der "Achterbahnfahrt" seit 2008 handelt es sich um eine dreistufige A (Baisse 2008) - B (Hausse 2009 bis 10) - C (Baisse 2011 bis 14) - Korrektur, die im gesamten Rohstoffsektor aufgetreten ist. Sobald dieser aktuell finale "Sell Off“ im Rohstoffsektor beendet ist, startet die nächste zyklische Goldminen-Hausse Nr. 2.

Betrachtet man das arithmetische Mittel der vergangenen vier taktischen Minen-Bullenmärkte innerhalb einer säkularen Gold-Hausse, so kommt man zu einer erwarteten Rendite (statistische Prognose) von +589 Prozent für den nächsten Haussezyklus der großkapitalisierten Senior-Goldproduzenten (pro aurum ValueFlex). Für die mittel- (GR Noah) und kleinkapitalisierten (GR Dynamik) Junior-Goldminen und Explorer ergibt sich hieraus natürlich eine enorme Hebelwirkung nach oben, so wie sie auch umgekehrt auf der Unterseite, während der vergangenen vier Jahre, schmerzhaft zu spüren war.



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