Der Kriegszyklus: 2015 und danach
11.12.2014 | Clif Droke
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In den vergangenen sechs Jahren wurde die übergeordnete Wirtschaftspolitik fast ausschließlich durch die Federal Reserve bestimmt. Exekutive und Legislative der US-Regierung haben erstaunlich wenig getan und waren durchaus zufrieden, ihre Autorität an die Fed abzutreten. Das Pendel schwingt aber in beide Richtungen; diese Regel der Veränderung legt nun nah, dass die unmittelbar vor uns liegenden Jahre von einer autoritativeren Reaktion des Staates geprägt sein werden. Nach dem Ende des QE-Programms sollte man nach Washington schauen, wie sich die US-Politik sich an einer Antwort auf die Gefahr einer weltwirtschaftlichen Abkühlung versuchen wird.
Eine Form der Reaktionen könnte militärischer Natur sein.
Der drastische Einbruch der Öl-und Kupferpreise ist ein beunruhigendes Signal, dass die globale Industrienachfrage nach diesen Schlüsselrohstoffen im Sinken begriffen ist. Zudem betrachten viele Ökonomen diese beiden Rohstoffe als Indikator für den Zustand der Weltwirtschaft.
Der verblüffende Einbruch der Kurse vieler Rohstoffe erinnert in der Tat an das Vorspiel zur globalen Minikrise von 1998, welche damals die entwickelte Welt in eine regelrechte Deflation zu stürzen drohte. Ende 1998 reichte aber noch ein Eingreifen der Federal Reserve, um das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen; die wirtschaftliche Malaise ließ sich schnell überwinden.
Da die Zinssätze in vielen Ländern derzeit nahezu auf Langzeittiefs verweilen, würde eine geldpolitische Antwort heutzutage wahrscheinlich deutlich weniger ins Gewicht fallen als damals. Die einzige Alternative könnte also eine militärische Reaktion sein.
Die Initiierung einer neuen Kriegskampagne in den kommenden Jahren könnte also als nachdrückliches Heilmittel gegen anhaltend niedrige Rohstoffpreise dienen - denn Kriegsausgaben sorgen immer für steigende Preise.
Damit ließe sich zudem die gesunkene Industrieproduktion vieler Länder in den Griff bekommen, die stark von der Industrie abhängig sind. Wie die Geschichte zeigt, ist Krieg häufig die letzte Zufluchtsmöglichkeit von Staaten, deren Wirtschaften durch gesunkene Nachfrage zerrüttet sind. Selbst Kriegsgerüchte können kurzfristig preistreibende Effekte haben. Seien Sie also nicht überrascht, wenn die Kriegsrhetorik 2015 wieder in die Schlagzeilen findet.
© Clif Droke
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Dieser Artikel wurde am 09.12.2014 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.