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Jim Rogers: Öl, Landwirtschaft, Asien, Geopolitik und Gold (Teil 2/2)

19.12.2014
- Seite 3 -
Jim Rogers: All dem nach zu urteilen, was ich lese, wird Cannabis in den nächsten ein, zwei Jahrzehnten in der Welt legalisiert, und wenn das der Fall ist, werden sich verblüffende Chancen bieten.

Es ist schon ein enormer Wechsel von einer Welt, wo es schwierig oder sogar illegal war, zu einer, wo es erlaubt ist. Auf jeden Fall wird es viel billiger werden, wenn es legal ist, das ist klar. Ich habe zwar noch nicht den richtigen Weg gefunden, hier zu investieren, ich sehe aber, genau wie Sie, die Gelegenheit. Marihuana wird in immer mehr Länder legalisiert werden. Allem Anschein nach ist es nicht fürchterlich gefährlich, auf jeden Fall weniger gefährlich als Nikotin oder Alkohol.

Ich habe keine Cannabis-Investments - und zwar aus Faulheit, Unfähigkeit oder Ähnliches, ich würde aber davon ausgehen, dass Cannabis in Zukunft auf der ganzen Welt legalisiert wird, so wie es auch beim Tabak und sehr oft mit Alkohol der Fall war. Hier werden sich enorme Gelegenheiten bieten, aber ich weiß noch nicht, welche. Ich weiß allerdings, dass ihr euch sehr intensiv mit Cannabis beschäftigt. Ich hatte bloß noch nicht die Gelegenheit, mich darin zu vertiefen.


Daily Bell: Sobald Cannabis zu einem globalen, regulierten Sektor wird, werden die Großunternehmen sich die kleineren Startups einverleiben und eine Industrie, sagen wir, wie die Tabakindustrie daraus machen?

Jim Rogers: Ich denke, der Sektor wird eher der Alkoholindustrie ähneln. Das ist aber nicht wichtig. Es wird eine Freizeitindustrie im großen Stil werden. Da es ein neuer Bereich ist, können kleine Akteure schnell einsteigen. Für Sie und mich wäre es nicht leicht, ins Alkoholgeschäft einzusteigen, weil wir es da gleich mit den Giganten zu tun hätten, beim Cannabis scheint es aber wie gesagt noch enorme Gelegenheiten zu geben.


Daily Bell: Noch eine Frage zum Abschluss: Welchen Rat würden Sie heute jenem 26-jährigen geben, den Sie zuvor erwähnt hatten?

Jim Rogers: Wer eine 26-jährige Person kennt, die aus dem Finanzmarkt aussteigen kann, bevor der Finanzsektor wieder zusammenbricht, dann ist diese junge Dame vor allem eines: sehr schlau. Die würde ich gern treffen. Ich würde ihr sagen, sie solle doch im nächsten Jahr viel über Geschichte lesen, um ihren Enthusiasmus etwas zu zügeln. Denn das Endergebnis wird wieder einmal dasselbe sein. Dieses Zeug aber bitte nicht schon dieses Jahr lesen, weil es sie hemmen, bremsen würde. Aber ab nächsten Sommer dann viel Geschichtliches lesen.

Zweitens sollte sie auf jeden Fall eine andere Sprache sprechen können. Und dann sollte sie auf jeden Fall - falls sie das Leben draußen mag, Landarbeit, Anbau - über Landwirtschaft nachdenken. In der Weltgeschichte gab es schon viele Phasen, in denen die Finanzleute, der Mittelpunkt des Universums waren, und dann wieder viele Phasen, wo all jene, die reale Güter produzierten, im Mittelpunkt des Universums standen.

Na ja, das wird wieder so kommen. Der Finanzbereich wird schwere Probleme bekommen, die Landwirtschaft hingegen wird eine große Zukunft haben.


Daily Bell: Vielen Dank für dieses Interview.


Daily Bell-Nachbetrachtungen:

Als wir vor Kurzem meinten, dass die USA hinter dem Einbruch der Ölpreise stecken müsste, hielten wir das für eine ziemlich gute Theorie. Wir dachten, dass dieser Einbruch - der auf die Saudis zurückgeführt wird - in Wirklichkeit durch Kräfte vorangetrieben wurde, die die Absicht haben, Putin zu schwächen.

Wir mochten diese Einschätzung, auch wenn sie nicht allzu verbreitet ist. Wir haben tatsächlich im Internet gesucht und kaum etwas bezüglich solcher Vermutungen gefunden - zumindest nicht in den Leitmedien.

Der Iran hat erwartungsgemäß die USA beschuldigt, niedrigere Preise erzeugen, um Druck auf Russland auszuüben - aber das sind ja nur die verrückten Iraner... Oder etwa doch? Und hier ist Jim Rogers, der dieselbe Theorie vertritt!

Auch auf anderen Gebieten haben wir mit Freude gesehen, dass Mr. Rogers mit unseren Ansichten übereinstimmt. So spricht er zum Beispiel über Zweitwohnsitze im Ausland, wobei er uns auch daran erinnert, dass er schon vor Jahren mit seiner Familie nach Asien ausgewandert ist. Unser Service High Alert hat jüngst über eine neue Gemeinschaft in Kolumbien für Auswanderer und andere berichtet, die einen zweiten Zweitwohnsitz im Ausland suchen.

Rogers meint: “Wegzugehen, wohin auch immer, ist eine weitreichende Entscheidung […]. Ich sehe große Chancen an anderen Orten der Welt. Meine Vorfahren sahen vor einigen hundert Jahren große Chancen und verließen ihre Heimat, um diesen Möglichkeiten nachzugehen. Auch heute machen das viele Leute, nicht nur in den USA.“

Man kann einen Zweitwohnsitz in einer Gemeinschaft im Ausland haben und man kann Agrarland als pragmatische Investitionsoption betrachten. Rogers kommentiert diese Option wie folgt:

“Wer in die Landwirtschaft investieren möchte, der sollte am besten Landwirt werden. […] Falls Sie wirklich viel Geld verdienen wollen, dann ist das der beste Weg. Alternativ kann man auch Land kaufen und es verpachten, falls man einen guten Landwirt findet.“

Wir hatten schon in der Vergangenheit darüber geschrieben und wir stimmen seiner Einschätzung zu. High Alert ist nach wie vor auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten in den Landwirtschafts- und Bio-Sektor und präsentieren sie nach gründlicher Prüfung unseren Lesern. […]


© Anthony Wile
www.thedailybell.com



Dieser Artikel wurde am 14.12.2014 auf www.dailybell.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.



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