Edelmetalle & Jahreswende: Beste Aussichten für den Sektor
02.01.2015 | Clive Maund
- Seite 2 -
Und dann gibt es noch einen weiteren Indikator für das Erreichen der Talsohle - und zwar die Volumenmuster der Junior-Bergbauwerte, so wie sich kollektiv im Market Vectors Junior Gold Miners ETF (GDXJ) darstellen. Den Chart sehen wir unten.
Wie wir sehen können, war das GDXJ-Volumen im Verlauf des Jahres 2014 exponentiell angeschwollen, es hat Extremstände erreicht. Das muss einfach auf eine Talsohle hindeuten, denn wer jetzt verkauft, verkauft zu enormen Verlusten und muss per Definition zur Seite des "dummen" Kapitals gehören. Die Frage ist also: Wer positioniert sich dann auf der Käuferseite - wer kauft hier?
Das Smart Money, die sind es. Dieses enorme Volumen, das sich seit einiger Zeit zeigt, ist der Beleg für einen massiven Aktientransfer von den zittrigen in die starken Hände. Da diese neuen Käufer ihre Aktien nur mit Gewinnen wieder aus den Händen geben werden, liegt der Gedanke sehr nah, dass alle neuen Kaufinteressierten, die sich sofort nach Etablierung eines Aufwärtstrends positionieren wollen, keine Aktien mehr vorfinden werden und die Kurse erst deutlich in die Höhe treiben müssen, damit ihre Order ausgeführt werden können.
Heißt das, dass die meisten Junior-Unternehmen überleben werden? Das heißt es leider nicht.
Man kann davon ausgehen, dass hunderte Junior-Unternehmen 2015 Pleite gehen werden, für viele ist es schon zu spät, um noch von steigenden Kursen gerettet zu werden. Das Volumen im GDXJ sagt uns aber eines: Das Smart Money schaut über das Gemetzel hinweg in den neuen Tag, der kommen wird, wenn die besseren Junior-Firmen (vor allem die Produzenten oder Fast-Produzenten) die Früchte der Abgeschlagenheit und der heftigen Durststrecken ernten werden. Diese Dynamik wird noch durch die Einsparungen verstärkt, die mit dem Ölpreisverfall entstehen, denn Treibstoff zählt zu den großen Kostenfaktoren der Bergbauindustrie.
Die Deflationsängste, die den Sektor noch tiefer in den Dreck ziehen, sind allerdings eine falsche Fährte – Gold läuft gut in deflationären Zeiten, woran sich “die alten Hasen" wie Richard Russell noch mit Blick auf die 1930er erinnern werden. Falls wir also Deflation erleben sollten, dann dürfte das eigentlich nicht problematisch für den Sektor werden.
Zu guter Letzt hören auch die steuerbedingen Verkäufe mit dem Jahresende auf, und das heißt, dass wir an einem gutem Punkt für den Beginn einer Rally stehen, so wie auch schon letztes Jahr.
Das allgemeine Fazit aus all dem Geschriebenen lautet also: Wir stehen allem Anschein nach an einem exzellenten Punkt, um bessere Minenwerte zu kaufen; es dürfte zudem nicht mehr allzu lange dauern, bis sich diese Investitionen im Sektor bezahlt machen.
© Clive Maund
www.clivemaund.com
Der Artikel wurde am 30.12.14 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.