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Russland kauft Rekordmengen Gold, Indien wieder größter Goldkonsument - GFMS

31.01.2015  |  Redaktion
Laut jüngstem Bericht des auf Edelmetalle spezialisierten Forschungsinstituts Thomson Reuters GFMS erreichten Goldangebot und -nachfrage im Jahr 2014 4.273 resp. 4.041 Tonnen, woraus ein Angebotsüberschuss von 232 Tonnen resultierte. Während das Angebot gegenüber dem Vorjahr damit fast unverändert blieb, ergab sich hinsichtlich der Nachfrage ein Rückgang von 18,7%.


Goldangebot aus dem Minenbetrieb

Den aktuellen Zahlen zufolge wurden im vergangenen Jahr rekordhafte 3.109 Tonnen Gold aus den Minen weltweit gefördert und damit 2,0% mehr als im Jahr davor. Für den größten Anteil hieran war erneut China verantwortlich, dessen Goldminenproduktion 2014 im Jahresvergleich um 6% zulegte und 465,7 Tonnen erreichte. Gefolgt wird das Reich der Mitte von Russland mit 272,0 Tonnen (+9%), Australien mit 269,7 Tonnen (+1%), den USA mit 200,4 Tonnen (-12%) und Peru mit 169,3 Tonnen (-10%).

Den mit 15% stärksten Produktionszuwachs verbuchten Kanada und Argentinien, während bei der Goldförderung der USA der größte Rückgang zu verzeichnen war.

Von den derzeit fünf führenden Goldproduzenten weltweit steuerte Branchenprimus Barrick 194,4 Tonnen hinzu, was im Jahresvergleich einen Rückgang um 13% bedeutet. Danach folgen Newmont Mining mit 151,2 Tonnen (-4%), AngloGold Ashanti mit 136,9 Tonnen (+7%), Goldcorp mit 89,3 Tonnen (+8%) und Kinross Gold mit 80,4 Tonnen (+3%).

Für die erste Jahreshälfte 2015 rechnet Thomson Reuters GFMS mit einem Anstieg der Goldminenproduktion um 2,3% auf 1.492 Tonnen.


Altgoldangebot

Das Angebot von Altgold verringerte sich im vergangenen Jahr unterdessen um 11,1% und sank damit auf 1.122 Tonnen, verglichen zu 1.262 Tonnen im Jahr 2013. Der Rückgang, der sich im Verlauf des letzten Jahres entwickelte, soll sich nach Einschätzung der Experten auch in diesem Jahr weiter fortsetzen. Für die sechs Monate von Januar bis Juni 2015 rechnen sie mit einem Altgoldangebot von 531 Tonnen. Gegenüber dem ersten und dem zweiten Halbjahr 2014 würde dies eine Verschlechterung um 7,0 resp. 3,6% darstellen.


Investmentnachfrage

Die Nachfrage nach physischen Goldbarren zu Investitionszwecken sank laut den Reuters-Experten im vergangenen Jahr verglichen zum Vorjahr um 41,7% auf 808 Tonnen und erreichte damit den niedrigsten Umfang seit 2009.

Vor allem die Investmentnachfrage Indiens ist den Angaben zufolge deutlich zurückgegangen. Demnach ergab sich gegenüber dem Jahr 2013 ein Minus von immerhin 59%, was angesichts der rekordhaften Nachfrage im zweiten Quartal 2013 allerdings wenig verwunderlich ist. Die Barrennachfrage Chinas, laut dem Bericht inzwischen wieder nur zweitgrößter Goldkonsument der Welt, fiel indes um 53% auf ein Fünfjahrestief von 171 Tonnen. Besonders in der zweiten Jahreshälfte sei ein deutlich rückläufiger Trend zu erkennen gewesen.

Der größte prozentuale Rückgang im Hinblick auf die Barreninvestments wurde in Indonesien verzeichnet. Hier brach die Nachfrage um 72% ein. Ähnlich sah die Situation in Thailand aus, wo 50% weniger Goldbarren nachgefragt wurden als im Vorjahr. Gleiches gilt auch für Japan (-64%), Europa (-15%) und die USA (-26%).

Ferner wurden im Vergleich zu 2013 auch bedeutend weniger Goldmünzen nachgefragt. So sollen sich die offiziellen Goldverkäufe um 38% verringert und mit 172 Tonnen den niedrigsten Wert seit 2007 erreicht haben. Größter Münzproduzent blieb die Türkei mit 45 Tonnen. Ihr folgten die USA, Kanada, China, Südafrika, Österreich und Australien mit 23, 20, 19, 17, 14 und 11 Tonnen.

Die gesamten Goldmünzinvestments privater Investoren erreichten im vergangenen Jahr 250 Tonnen und lagen damit 34,4% unter dem Vorjahresergebnis.

Für die erste Jahreshälfte 2015 prognostizieren die Experten eine Barrennachfrage von 405 Tonnen, was gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum einen Rückgang um 4,8% bedeuten würde. Die Münznachfrage soll sich zur gleichen Zeit um 1,8% auf 118 Tonnen verringern.


Schmuck- und Industrienachfrage

Ebenfalls rückläufig war den Angaben zufolge die Schmucknachfrage, welche im vergangenen Jahr mit 2.133 Tonnen 10,5% unter dem Vorjahr lag, obwohl sich in der zweiten Jahreshälfte ein leichter Anstieg abzeichnete. Für die kommenden sechs Monate prognostiziert Thomson Reuters GFMS einen Rückgang der Schmuckkäufe um 1,3% auf 1.043 Tonnen.

Die industrielle Nachfrage nach dem Edelmetall verzeichnete 2014 ein Minus von 4,7% und sank auf 389 Tonnen. Sowohl in der Elektronik als auch in der Zahnmedizin wurde dabei weniger Gold nachgefragt als in 2013. Dieser Trend soll sich den Vorhersagen des Forschungsinstituts zufolge auch in 2015 weiter fortsetzen. Derzeit geht man für das erste Halbjahr von einem Bedarf von 191 Tonnen aus, was im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum einen Rückgang um 2,7% bedeutet.


Goldkäufe des offiziellen Sektors

Die Nettokäufe der Zentralbanken fielen im vergangen Jahr mit 461 Tonnen dagegen 12,7% höher aus als in 2013. Russland trat dabei als größter Goldkäufer auf und erwarb in der Summe 152 Tonnen des Edelmetalls. Auch Kasachstan erhöhte seine Goldbestände deutlich, konkret um 46 Tonnen.

Nach Einschätzung der Experten könnten sich die Goldkäufe der Zentralbanken in diesem Jahr allerdings wieder verringern, zumindest in der ersten Jahreshälfte, für die man einen Rückgang um 17,4% auf 200 Tonnen vorhersagt.


Den vollständigen Bericht von Thomson Reuters GFMS in englischer Sprache können Sie hier anfordern.


© Redaktion GoldSeiten.de



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