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Wohin mit dem Geld? (Teil 2)

06.03.2006  |  Heiko Aschoff
Zuletzt stellte ich mir die Frage im Oktober 2005. Neben den von mir immer wieder favorisierten Assetklassen richtete ich mein Augenmerk in meinem KURZBEITRAG erneut auf ein sich noch im Dornröschenschlaf befindliches Anlagesegment: Die Agrarrohstoffe ("Soft Commodities"). Soft Commodities umfassen alle landwirtschaftlichen Produkte, die zum Verzehr geeignet sind. Eine Ausnahme bildet Baumwolle, die ebenfalls dazugehört.

Gehandelt werden die Rohstoffe an den Terminmärkten, wie der Londoner Liffe oder der berühmten Chicago Board of Trade. Produzenten und Abnehmer sichern sich durch Termingeschäfte gegen Preisschwankungen ab.

Immer mehr gewinnt die spekulative Komponente an Bedeutung. Trader nutzen die Terminmärkte für ihre spekulativen Geschäfte, ohne jemals an einer physischen Lieferung oder Abnahme interessiert zu sein. Termingeschäfte bekommen einen besonderen Reiz durch die Möglichkeit eines hohen Leverage. Mit nur einem geringen Kapitaleinsatz können große Volumina bewegt werden. Allerdings dürfen die Risiken nicht vernachlässigt werden. Läuft der Trade in die falsche Richtung, muss er entweder glattgestellt werden oder die Bank verlangt einen Kapitalnachschuss.

Es mehren sich die Anzeichen, dass die Soft Commodities langsam aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen. Sie müssen jedoch kein Terminmarktexperte werden, um von diesem Trend zu profitieren. Es gibt vielfältige Möglichkeiten über Zertifikate, Fonds oder ETFs daran teilzuhaben.

Soft Commodities weisen eine geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen auf und tragen somit zu einem Diversifikationseffekt des Portfolios bei. Kursverluste in einer Asset Klasse können durch eine gegenläufige Bewegung in einer anderen Asset Klasse abgefedert werden.

Die unten stehende Tabelle zeigt die Performance verschiedener Rohstoffe in den letzten zweieinhalb Jahren. Während die klassischen Industriemetalle die Spitzenplätze belegen, taucht immerhin schon im Mittelfeld Kaffee auf, gefolgt von Zucker mit zwei Plätzen Abstand.

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Die veränderten Ernährungsgewohnheiten lassen die Preise steigen. Der Appetit der Chinesen auf Fleisch und andere Luxusgüter wie Kaffee oder Kakao wächst. Selbst Zucker gehört dazu. Zucker profitiert in zweierlei Hinsicht: zum einen von einem sich ändernden Ernährungsverhalten und zum zweiten von dem Trend zu alternativen Energien. Aus Zucker kann Ethanol gewonnen werden, dass als Treibstoff für Autos (Hybrid-Technologie) verwendet wird. Ethanol lässt sich auch aus Mais und Weizen herstellen. Insofern hängt insbesondere Zucker auch von der Ölpreisentwicklung ab. Um beim Beispiel China zu bleiben: Das Reich der Mitte muss voraussichtlich schon im nächsten Jahr Mais importieren.

Besonders niedrig ist der Preis von Weizen. Es kostet heute nur etwa dreimal so viel wie vor rund 100 Jahren. Inflationsbereinigt kostet es dagegen nur einen Bruchteil davon. Weizen ist ein unentbehrliches Grundnahrungsmittel für Mensch und Tier. Die zunehmende Weltbevölkerung, steigender Wohlstand und Änderung der Lebensgewohnheiten tragen auch hier zu einer steigenden Nachfrage bei. Im Gegensatz dazu stehen dem steigenden Bedarf immer weniger geeignete Anbauflächen gegenüber. Durch die intensive Nutzung landwirtschaftlicher Böden sinken die Ertragsquoten. Die Wiederentdeckung stärkehaltiger Getreidesorten als Biokraftstoff und ein Blick auf die chinesischen Getreidevorräte sorgt für weitere Fantasie.

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China gilt traditionell als großer Getreideexporteur. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die chinesischen Exporte einen bedeutenden Einfluss auf die Weltmarkt-Getreidepreise ausüben. Der folgende Chart zeigt die Entwicklung der Preise und den Verlauf der chinesischen Getreideexporte. Die Verknappung im Jahr 1994 führte zu einem explosionsartigen Anstieg der Preise. Seit der Rekordernte im Jahr 2002 sind die Exporte stark rückläufig. In Verbindung mit den gesunkenen Vorräten bietet sich hier möglicherweise eine interessante Investitionsmöglichkeit an.

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© Heiko Aschoff


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