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Auf der Kippe? Langfristige Beziehung zwischen Gold und Öl

09.02.2015  |  Clif Droke
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Folgende Entwicklung ist nicht unwichtig: Während Gold diese Woche nachgab, sanken gleichzeitig auch die Kurse für US-Staatsanleihen deutlich. In der Vergangenheit waren steigende Anleihepreise (und sinkende Anleiherenditen) schlecht für Gold und Silber, weil ein positiv gestimmter Anleihemarkt als Signal gewertet wird, dass Investoren risikoavers handeln und der spekulativen Anleihe-Rally hinterherjagen.

In den vergangenen Monaten haben die international gegen null (und teils noch tiefer) sinkenden Anleiherenditen sowie steigende Anleihekurse wieder Investoreninteresse an den Edelmetallen aufkommen lassen. Das liegt, unter anderem, an den mangelnden Ertragsmöglichkeiten bei Staatsanleiheinstrumenten in einem Umfeld, das von Deflationsfurcht geprägt ist.

In einer Kundenmitteilung behauptete die Bank of America/ Merill am Dienstag, dass eine Entkopplung zwischen der Jahrhunderte alten Beziehung von Gold und Öl zu beobachten wäre, die jetzt durch Bewegungen bei Zinssätzen und Währungen vorangetrieben werde.

Michael Widmer, Analyst bei BoA/ ML, schrieb: "Eine ganz besondere Kombination aus verschiedenen Faktoren macht Gold gerade wieder attraktiv für Investorenportfolios: negativer Nominalzins, sinkende Volatilitätsdifferenzen zu anderen Anlageklassen und steigende Wochengewinne."

Der Gedanke einer Entkopplung ist in der Tat bedenkenswert; allerdings ist es noch viel zu früh, um mit Sicherheit Aussagen über das offizielle Ende der langfristigen, positiven Korrelation zwischen Gold, Öl und Zinssätzen treffen zu können. In den kommenden Monaten wird sich wahrscheinlich zeigen, ob diese aufkeimenden Beziehung schlicht eine zwischenzeitliche Übergangserscheinung ist oder aber tatsächlich eine neue langfristige, inverse Beziehung zwischen Gold, Öl und Anleihekursen.

Nachdem Gold im Januar einen Gewinn von mehr als 8% für sich zu verbuchen hatte (die beste Monatsentwicklung seit drei Jahren), befindet sich das gelbe Metall weiterhin über seinem kurzfristigen gleitenden Durchschnitt (30 Tage), allerdings auch unterhalb seines 15-Tage-Kurzzeitdurchschnitts.

Auch Silber fand nach deutlichen Verlusten letzte Woche an seinem 30-Tage-Durchschnitt Unterstützung (siehe Chart unten). Der 30-Tage-Durchschnitt ist von großer Bedeutung, da er, wie sich in den vergangenen zwei Jahren gezeigt hat, als zentrale Richtlinie für die Gold- und besonders Silberkurse funktioniert.

Immer wenn der Silberkurs seinen 30-Tage-Durchschnitt markant nach unten durchbrach, folgten normalerweise schwere Kursrücksetzer. Es ist also von entscheidender Bedeutung, dass Silber in den kritischen Tagen, die vor uns liegen, seine Unterstützung oberhalb des 30-Tage-Durchschnitts halten kann.

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An der ETF-Front waren am Montag neue Zuflüsse in Gold-Fonds zu verzeichnen; die Bestände des SPDR Gold Shares ETF (GLD) markierten mit 24,65 Millionen Unzen die höchsten Stände seit Oktober. Allerdings halte ich diese Nachricht nicht für entscheidend mit Blick auf die kurzfristige Kursrichtung, da aus Zuflüssen auch wieder Abflüsse werde können - abhängig von der volatilen Psychologie der Fondsmanager.


© Clif Droke
www.clifdroke.com

Dieser Artikel wurde am 05.02.2015 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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