Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Rohstoff Express: Eine interessante Idee!

16.03.2006  |   Sebastian Hell
Die International Copper Study Group teilte heute mit, dass im letzten Jahr 2.000 Tonnen mehr an raffiniertem Kupfer produziert wurden als benötigt. Während der Markt in den Jahren 2003 und 2004 ein Defizit von 426.000 und 887.000 Tonnen aufwies, ist dieses innerhalb eines Jahres komplett verschwunden. In einer der aktuellsten Schätzungen der ICSG ging die Organisation noch von einem 2005-er Nachfrageüberhang in Höhe von 122.000 Tonnen aus. Obwohl im November des letzten Jahres noch ein kumuliertes Jahresdefizit von 183.000 Tonnen zu verzeichnen war, wurde dieses innerhalb nur eines Monats komplett geschlossen. Verantwortlich hierfür war zum einen ein stark verminderter Verbrauch in Europa, den USA und Japan aufgrund der Ferienzeit sowie eine Steigerung der Herstellung an raffiniertem Kupfer.

Verglichen mit dem Jahr 2004 ging der weltweite Kupferverbrauch um 1,53% zurück. Das starke Wachstum in China, Indien und den ehemaligen Staaten der Sowjetunion konnte den Nachfragerückgang der EU, USA, Süd Korea und Japan nicht ausgleichen. Für das Jahr 2006 wird nicht wie zuvor prognostiziert ein Defizit von 93.000 Tonnen entstehen, sondern sehr wahrscheinlich ein Überschuss von fast 300.000 Tonnen. Mai Kupfer steckt diese Nachricht jedoch ohne größere Reaktionen weg und kann aktuell 162,50 $ pro Kontrakt zulegen.

Der Energiekomplex zeigt sich derzeit wieder robust. Unter den stärksten Gewinner finden sich Erdgas, Heizöl und Rohöl während Benzin immer noch mit einem Minus von 1.000 $ pro Kontrakt dahinsiecht. Verglichen mit dem Tagestief bei 1,77 hat sich der April Unleaded Gasoline Future mittlerweile sehr gut erholt (aktueller Kurs: 1,8050 $; Tageshoch: 1,8125 $; Open: 1,8050 $). Die Rallye wird somit ganz klar von Erdgas angeführt, das aufgrund der rückläufigen Gasbestände um 55 Milliarden Kubikfuss gegenüber der Vorwoche etwas zulegen kann. Des weiteren sprechen die morgigen Wetteraussichten für Chicago von kälteren Temperaturen als normal, weswegen es hier zu einem erhöhten Einsatz von Erdgas kommen dürfte. Nicht so bullisch ist jedoch, dass die aktuellen Erdgasbestände bei 1832 Milliarden Kubikfuss notieren und damit den Höchstwert (für diese Woche) der letzten zwölf Jahre bei 1728 im Jahr 2002 deutlich übertroffen haben. Somit gibt es aus Sicht der Lagerbestände ein mehr als ausreichendes Angebot um die wenigen Tage bis April und damit wärmeren Temperaturen zu überstehen. Interessant ist jedoch, dass die Preise von Heizöl und Erdgas umgerechnet in "britisch thermal units" (die Einheit in der Erdgas gehandelt wird) extrem unterschiedlich sind. Während Heizöl momentan fast 13 $ pro BTU kostet, notiert der Preis von Erdgas bei lediglich 7,26 $. Außerdem notiert der November Erdgas Future mit einem deutlichen Aufpreis gegenüber dem April Future. Gestern schloss dieser Spread bei 1,93, was auf Sicht der letzten 15 Jahre ein enormes Niveau ist. Die unweigerliche Folge hieraus wird sein, dass Händler die die Möglichkeit besitzen Gas einzulagern, dieses nun am Markt aufkaufen und bis November einlagern. Dieses Vorgehen führt zu einer erhöhten Nachfrage nach nahen Futures und gleichzeitig einem verstärkten Verkaufsdruck auf die entfernten Kontrakte. Folglich ergibt sich hieraus eine interessante Spreadidee für alle Futureshändler.


Gratis! - Fordern Sie kostenlos und unverbindlich ein kostenloses "Derivate Magazin" im Wert von 10 Euro an! Näheres finden Sie auf unserer Homepage www.derivate-magazin.de!


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
Open in new window







Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"