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Rohstoff Express: Das wichtigste der Woch!

17.03.2006  |   Sebastian Hell
Bei den Energierohstoffen Erdgas, Rohöl, Benzin und Heizöl war in der abgelaufenen Woche einiges los. Ein Rückgang in den wöchentlichen Lagerbestandsdaten um 900.000 Barrel bei Benzin sowie 2,8 Millionen Barrel bei den Destillaten sorgten für einen deutlichen Zuwachs der Kurse. Obwohl die Lagerdaten für Rohöl mit einem Plus von 4,8 Millionen Barrel den Konsens der Händler übertrafen, konnten auch hier die Futureskurse zulegen. Das Nachfragewachstum bei Benzin und Heizöl ist weiterhin sehr robust und liegt laut den neuesten Daten über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Im Irak wurde vor wenigen Tagen der größte amerikanische Luftangriff seit 2003 gestartet, was für zusätzliche Unsicherheit unter den Händlern gesorgt hat. Immerhin exportiert das Land mittlerweile wieder über eine Million Barrel pro Tag. Auch die Spannungen zwischen den USA und dem Iran wollen nicht abnehmen. Am Donnerstag hat die Regierung unter Präsident Bush in einem Bericht zur Aufrechterhaltung der nationalen Sicherheit den Iran als die größte Bedrohung der USA bezeichnet. Seitens der OPEC wurde das diesjährige Nachfragewachstum um 110.000 Barrel pro Tag reduziert. Allerdings wird der Mehrverbrauch in 2006 trotzdem 1,4 Millionen Barrel über dem Niveau des letzten Jahres liegen.

Die Ausbreitung der Vogelgrippe hat in den USA dazu geführt, dass eine enorm große Menge an Geflügelprodukten in den Lagerhäusern aufgestaut wurde. Folglich hat sich ein deutlicher Preiseinbruch bei Brathähnchen und anderen Hähnchenprodukten ergeben, der sich sehr belastend auf die Preise von magerem Schwein sowie Rind auswirkt. Beide Futures sind mittlerweile seit einigen Wochen auf Talfahrt und scheinen keinen Boden finden zu können. Erschwerend wirkt sich außerdem das hohe Schlachtgewicht der Tiere aus, das sowohl bei Schwein als auch bei Rind deutlich über dem Vorjahresniveau liegt. Obwohl der Export von Schweinefleisch kontinuierlich wächst und seit mehreren Jahren von einem Hoch zum nächsten springt, liegt dieser nur bei 13 Prozent der Gesamtproduktion und wird somit nicht in der Lage sein, das Überangebot kompensieren zu können. Die Exporte an Rindfleisch liegen zwar über den Niveaus von 2005 und 2004, jedoch deutlich unter dem Level des Jahres 2003 (ein BSE-Fall in den USA führte zum Importstopp von amerikanischem Rindfleisch).

Weizen startete mittlerweile eine Korrekturbewegung, um die Kursgewinne der letzten Wochen zu verarbeiten. Obwohl die langfristigen Fundamentaldaten äußerst bullisch sind, befindet sich der Markt momentan in einer stark überkauften Situation. Außerdem haben viele Spekulanten in den vergangenen Handelswochen Longpositionen aufgrund der enormen Trockenheit in den Plains eröffnet, weswegen ein ausgeprägter Wettermarkt entstand. Jedoch wird sich die Lage während der nächsten Tage in diesem Anbaugebiet etwas entspannen, da weitverbreitete Regenfälle erwartet werden. Zusätzlich bärisch wirkt sich außerdem die derzeitige Exportbasis aus, die seit einigen Tagen fällt und somit auf einen erhöhten Verkaufsdruck beziehungsweise eine verminderte Nachfrage nach Exportweizen hinweist. Händler sehen die Schwäche darin begründet, dass amerikanischer Weizen im internationalen Vergleich zu teuer geworden ist.

Sojabohnen haben ebenfalls an Wert verloren, da hier die fundamentale Ausgangssituation äußerst negativ ist und zudem die Vogelgrippe weiteren Druck auf die Notierungen ausübt. Der kürzlich veröffentlichte "Hatchery Report" der USDA zeigt einen Rückgang der Placements an Küken für die Aufzucht von Brathähnchen um ein Prozent. Hieraus lässt sich schließen, dass die zukünftige Nachfrage nach Sojamehl weiter zurückgehen wird. Die letzten Export & Sales wiesen bei Sojabohnen einen Einbruch um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Die USDA hingegen hatte in ihrem Supply & Demand Report vom 10. März mit einer Verminderung um 18 Prozent auf Jahressicht gerechnet. Folglich ergibt sich hieraus, dass der Carry Over bei den Sojabohnen ein weiteres Mal angehoben werden wird.


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© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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