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Liquiditätszugabe durch die Deflationisten

13.04.2015  |  Christian Vartian
Am 6.4., dem ersten Tag der Berichtswoche, kam eine am Tag davor vom Vizepräsidenten des FOMC, William Dudley inoffiziell hergeleitete "Garantie" für die Aktienindizes zum Tragen und aus einem Korrekturtrend wurde plötzlich ein bullischer Trend.

Die Aussage: Zurückgehende Aktienkursnotierungen würden negative Folgen auf die Realwirtschaft haben und letztere liefere ja die Zahlen und Fakten, an welchen sich die Federal Reserve bei Offenmarktpolitik und Zinspolitik orientiere. Schlussfolgerung der Märkte: Sollten die Aktienindizes fallen, wird die Federal Reserve entsprechend ihre Politik anpassen, damit das Fallen ein Ende hat.

"Die FED ist mit uns" - mehr brauchten die Märkte nicht und stiegen wieder.

Griechenland zahlte die 450 Millionen EUR an den IWF pünktlich, ob aus EZB Notkrediten oder nicht wissen wir nicht. Aufgestockt wurden die EZB Notkredite jedenfalls.

Den Märkten nahm dies die Angst.

An sich wäre nun das Vorhergesagte für Gold voran nach der seit 2012 den Märkten eingebrannte - falsche - Logik: Gute Nachrichten = schlecht für Gold eher sehr schlecht gewesen, allerdings sank es nur unwillig und mäanderte stattdessen.

Der Grund dafür war eine Liquiditätszugabe, über die man nicht sprach. Die Liquidität bestimmt die Assetmärkte wirklich, die angeblichen Gründe liefern dann die Nachrichten. Unsere Liquiditätsmessung konnte es genau isolieren.

Drei der eher zur Inflationslobby zählenden Zentralbanken des Britischen Commonwealth, die BoE, die Bank of Canada und die Reserve Bank of Australia taten nichts, um die Liquiditätserleichterung zu unterstützen und auch nichts, um weiteres Entgleisen der gegnerischen Deflationssystemlenker zu bewirken (mit dem Ziel diese zur freiwilligen Aufgabe zu zwingen).

Hier die taktische Situation:

  • Ein Anstieg des USDX wirkt aufgrund der in vorangegangenen HAMs erklärten, neuen Carry- Konstellationen liquiditätsschaffend.

  • Steigt der USDX nicht, korrigieren Aktien und die Deflationsspirale nimmt Fahrt auf.

  • Durch die Gewichtung des EUR mit 57,6% im USDX bedeutet ein steigender USDX, dass der EUR fällt.

  • Die EUR- Staatsanleihen haben jetzt schon negative Renditen, sind somit total unattraktiv für jeden Eigenkapitalanleger. Bei steigendem USDX und Negativzinsen im EUR ist daher der EUR zur Dauerabwertung freigegeben.

  • Die FED hat nun jahrelang Zinsanhebungen angekündigt, sobald diese kommen, steigt der USD gegen einen negativ verzinsten EUR noch mehr.

  • Der steigende USD ruiniert die US- Wirtschaft zuverlässig.

  • Steigt der USD nicht, ruiniert die Deflation das System inkl. der US- Wirtschaft.

  • Alle Staatsanleihen, besonders diejenigen mit negativer Rendite werden (außer auf Kredit gehaltene bei positivem Spread aus Anleihenzins und Geldzins- auch dieser könnte von einer Zinserhöhung negativ betroffen sein) abverkauft, wenn die Deflationserwartung aufgegeben würde, dann kauft jeder Edelmetall, Aktien, Rohstoffe…

  • Und somit haben die Vertreter der "kontrollierten Deflation", deren Ziel es offenbar ist, durch das Jagen von Steuerpflichtigen, Bail-In von Sparguthaben, Enteignen von Sparern durch Negativzinsen, Aufsaugen der knappen Liquidität nur für den Staat durch negative Staatsanleihenrenditen inkl. Enteignungsfaktor des Anlegers ... jetzt schon verloren, sie sind aus heutiger Sicht schachmatt. Es bleibt ihnen nur mehr ein US- QE4 (ein echtes, mit dem die Inflationisten dann gewonnen hätten) oder zuzusehen, wie die erste Blase platzt und das wären aus heutiger Sicht Staatsanleihen und diese in EUR.

Diese taktische Situation lässt sich ohne massive, weitere Veränderungen der Carry-Konstellationen kaum mehr drehen, sie gilt natürlich nur, falls keine Veränderung stattfindet und best guess kommt es im Herbst 2015 zum ersten Event des Platzens, wenn es so bleibt. Die Inflationisten bekämen dann entweder ihre Assets gehoben oder ein anderes System erscheint auf dem Horizont.



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