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Rohstoff Express: Analysten fehlen nach fulminanter Rallye die Worte!

24.03.2006  |   Sebastian Hell
Seit der kürzlichen Genehmigung der US Börsenaufsichtsbehörde kennt der Silberpreis kein halten mehr und springt von einem Hoch zum nächsten. Untermauert wird die Rallye zusätzlich von einem starken Kupferpreis, der gestern um über 1.000$ in der Mailieferverpflichtung zulegen konnte und sich auch heute robust zeigt. Eine Fortsetzung der rückläufigen Lagerbestände in Shanghai und London geben den Händlern genügend Anreize neue Longpositionen zu eröffnen. Nichtsdestotrotz wirkte sich die heutige Bekanntgabe der amerikanischen Neubautenverkäufe etwas belastend auf die Notierungen aus, da dieser Wert im Februar um gut 10% zurückging und somit einige Käufer bezüglich des amerikanischen Immobilienmarktes verunsicherte. Wichtig ist jedoch dass die Verkäufe an neugebauten Häusern nur 16% des US Immobilienmarktes ausmachen, während die restlichen 84% von den Verkäufen bereits bestehender Häuser dominiert werden. Dieser Wert wurde gestern bekannt gegeben und wies gegenüber dem Vormonat einen Zuwachs um 5,2% auf 6,91 Millionen Häuser auf. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf 6,5 Millionen gerechnet. Folglich scheint der US Immobilienmarkt immer noch einiges an Kraft zu besitzen.

Nachdem sich die Notierungen für Heizöl, Rohöl, Benzin und Erdgas gestern deutlich erholen konnten, sind heute wieder rote Vorzeichen bei allen drei Energieträgern auf der Tagesordnung angesagt. Allerdings halten sich die Verluste absolut in Grenzen und sind wahrscheinlich nur auf kleinere Gewinnmitnahmen zurückzuführen. Eine logische Begründung für den gestrigen Kursanstieg konnte ich bis jetzt immer noch nicht finden, was wahrscheinlich daran liegt, dass es keine gab. Seitens der Analysten wurde wirklich alles aus dem Repertoire geholt was im entferntesten als Erklärung taugt. Von Eindeckungen im Hinblick auf die Hurricane Season (Beginn erst im Juni) über spekulative Käufe in Anbetracht der Nachfragesteigerung während der kommenden Wochen sowie einer verspäteten Reaktion auf die Lagerbestandsdaten wurde alles genannt. Letztendlich kann niemand die täglichen Bewegung in den Märkten erklären sondern nur erahnen. Das einzige was für Positionshändler wie mich zählt sind die mittel- bis langfristigen Fundamentaldaten und diese scheinen bei Rohöl und seinen Produkten momentan bullisch zu sein.

Am Mittwoch wurde seitens der USDA der monatliche Cold Storage Report veröffentlicht. Dieser zeigte gegenüber Januar einen Zuwachs der Geflügelprodukte um vier Prozent sowie 22% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Bei den Schweineprodukten war ein bullischer Rückgang von vier Prozent auf Jahressicht und einem Prozent verglichen mit dem Vormonat zu erkennen. Bärisch dagegen waren die Werte für Rinderprodukte, welche gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent angestiegen sind, jedoch sich um fünf Prozent gegenüber Januar verminderten. Der langfristige Vergleich zeigt allerdings, dass die gefrorenen Lagerbestände bei Schweinefleisch in der Nähe ihrer Höchstwerte seit 1970 notieren. Bei Rind zeigt sich ein identisches Bild, auch wenn hier der Höchststand etwas entfernter liegt. Die Folgerung aus diesem Szenario ist, dass die Nachfrage nach Schweine- und Rindfleisch auf Monatssicht zugenommen hat, allerdings langfristig gesehen trotzdem auf einem extrem niedrigen Niveau verharrt.


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© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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