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Brüder hört die Signale…

04.05.2015  |  Christian Vartian
Von der US-Federal Reserve gab es in der Berichtswoche nichts Neues, was die Zinssteigerungserwartung betrifft. Die Zinsen wurden nicht erhöht, die wesentlich schwächeren US-Wirtschaftsdaten wurden registriert und eine Zinserhöhung im Juni zumindest nicht ausgeschlossen. Man kann das FOMC von dieser Woche als neutral werten.

US- Quartalsergebnisse durchwegs eher schlechter als erwartet.

Zum nunmehr immer mehr Chunk gerateten Griechenland gab es abermals noch keine Lösung.

Und es war 1. Mai, der Tag der Arbeit. Nun ist dieser 1. Mai nicht nur Tag der Arbeit, sondern auch Feiertag für gemäßigt und ganz Linke. Letztere können bei dieser Woche jubeln, denn das "Ende des Kapitalismus" - käme es je, so würde es beginnen:

Eine von der EZB mit Kombination aus positivem Ausleihungszins und negativ verzinster Einlagenfazilität vor allem im Vergleich zum USD geradezu vorsätzlich als programmierter Sinker adaptierte Währung, der EURO, stieg. Wenn das eine so programmierte Währung tut, dann vernichtet das Carry Trade Liquidität. Ob der Auslöser ein Short- Squeeze wegen der verschobenen oder als verschoben gewerteten US-Zinserhöhung war, werden wir sehen. Falls es ein Short- Squeeze war und dieser nicht lange dauert, können sich die Märkte reparieren, andernfalls wohl nicht.

Es wurde so viel Liquidität aus dem Weltfinanzsystem entzogen, dass die Kurse der Staatsanleihen, der Aktienindizes und der Edelmetalle gleichzeitig in einer Woche sanken, Liquiditätsmangel im roten Warnbereich.

Hier der EURO-Bund- Future (Staatsanleihe)

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und der Goldpreis:

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und der Aktienindex DAX 30:

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Die Wochencharts kann man fast austauschen, alles gleich und auch kein Wunder, kein Geld zum Kaufen ist kein Geld zum Kaufen. Bei Staatsanleihen in EUR ist dies besonders bemerkenswert, da ja ein EZB-QE Kaufprogramm läuft und mit einem solchen Programm, wenn aktiv sind solche Kursstürze mehr als selten und wirklich erhellend zum Gesamtzustand der Weltliquidität.

Von den Zentralbanken hüben wie drüben weiterhin die Erwartung, ein "Inflationsziel (knapp unter oder bei) 2%" werde mittelfristig erreicht, dies bei einem ZEHNTEL davon zur Zeit, also einer Zielabweichung von 90%.

Derweilen steigt zwar die M2 quantitativ und zeigt wie alles Quantitative ihre theoretische Wertlosigkeit im Vergleich zum Dynamischen, die "Velocity" also die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes geht nämlich weiter in den Keller. Geld, das sich nicht dreht wirkt wie der Teil eines Produktes, wenn man ihn mit Null multipliziert.

Nun könnte man ja argumentieren, voran tut dies der nun in der Privatwirtschaft tätige Alan Greenspan, die gewachsene quantitative Geldmenge könne sich jederzeit wie Stroh entzünden, man muss dem aber entgegenhalten, woher bei Deflationsdauerregen das Zündfeuer kommen soll, insbesondere Desinflations- oder Deflationserwartung senkt die privatbankliche Geldschöpfung immer weiter und wenn es nicht so wäre, sorgt Basel 3 dafür. Was dann noch helfen könnte, wären ABS und diese werden abgesagt…

Also: Es wurde nun so weit getrieben, dass Staatsanleihen, Aktienindizes und Edelmetall gleichzeitig sinken. Brüder, hört die Signale kann ich da nur sagen.


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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