Putin: Zar über Erdgas, Rohöl, Uran & Gold
07.05.2015 | I.M. Vronsky
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"Zwischen dem ersten Quartal 2009 und dem dritten Quartal 2014 sind Russlands Goldreserven um 116% gewachsen, von 531,87 Tonnen auf 1149,8 Tonnen", so der Analyst Michael Lombardi. "Gold macht derzeit 9,9% der russischen Devisenreserven aus. Woher rührt diese plötzliche Liebe zum Gold? Manche sehen darin ein Zeichen dafür, dass das Land seine Abhängigkeit vom US-Dollar und vom Euro verringert."Durch den Gold-Kaufrausch der russischen Zentralbank hat sich deren Vorrat seit 2001 mehr als verdreifacht, von 400 auf mittlerweile 1238 Tonnen. Kein anderes Land häuft derzeit so schnell Gold an.
Die Goldkäufe der russischen Zentralbank wurden teilweise über den methodischen Verkauf von US-Treasuries finanziert. Das untenstehende Chart zeigt eindeutig, dass Russland mit seinen Bemühungen zur Abkopplung vom US-Dollar bereits begann, bevor der Westen die aktuellen Sanktionen verhängte. Derzeit forciert das Land jedoch den Verkauf der amerikanischen Staatsanleihen.
Casey Research äußert sich dazu folgendermaßen: "Wir verfolgen das Geschehen bereits seit Langem und haben die aktuellen Entwicklungen schon vor Jahren vorausgesagt. Die Botschaft ist klar: Mit dem Verkauf der US-Staatsanleihen und den massiven Goldkäufen wettet Russland gegen den US-Dollar und setzt alles auf das gelbe Edelmetall. In Übereinstimmung mit diesen Aktivitäten spielt Russland zusammen mit Staaten wie China, Iran und Kasachstan eine aktive Rolle in der immer bedeutender werdenden internationalen Bewegung zur Umgehung des US-Dollar bei Handelsabkommen, wozu man sich Währungsswaps und anderer Methoden bedient."
Putin greift nach dem Gold
Eines von Putins speziellen Zielen ist es, den Weg für einen Wertverfall des US-Dollars zu bereiten und dem Dollar damit schließlich seine Rolle als ultimatives internationales Zahlungs- und Vermögensbildungsmittel zu nehmen. Beide Funktionen würden dann einer anderen anerkannten, nicht an nationale und politische Interessen gebundenen Währung zufallen - dem GOLD!
Die Verwirklichung dieses beachtlichen Ziels wird Zeit und unermüdliche Beharrlichkeit erfordern. In diesem rapide fortschreitenden Währungskrieg gegen den Westen werden Moskau und Peking durch Gold zusammengeschweißt. Folglich stellt ein steigender Goldpreis für beide Staaten ein unabdingbares Ziel dar.
Die Munition in diesem Währungskrieg sind die Rohstoffe Öl, Gas, Uran und Gold - und Russland kontrolliert das Arsenal dieser monetären Waffen. Hier ein Überblick über die russische Produktionsleistung im Vergleich zum Rest der Welt:
- Rohöl ... Nr. 1 weltweit
- Erdgas ... Nr. 1 weltweit
- Uran ... Nr. 1 weltweit (zusammen mit den Verbündeten Kasachstan und Usbekistan)
- GOLD ... Nr. 2 weltweit (aber schneller Zuwachs, um mit China, der Nr. 1, zu konkurrieren)
Es ist mit Sicherheit nicht übertrieben zu sagen, dass der Westen sich auf einen internationalen Handel einstellen muss, der nicht länger vom US-Dollar bestimmt wird - diese Tatsache muss man anerkennen. Der Wert von Rohstoffen im Allgemeinen wird dadurch steigen, und ganz besonders der von Rohöl, Erdgas, Uran und Gold. Einen weiteren Nutzen für die Wirtschaft wird gleichzeitig der starke Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Ländern darstellen, die diese Rohstoffe fördern.