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Commodities: Entfällt die Korrektur in Gold und Silber?

31.03.2006  |   Egon Tschol
Noch nie durfte ich so viele Updates in den Edelmetallen und neuerdings Silber abgeben wie aktuell. Dies ist eine der Indizien dafür, dass eine Überhitzung vorhanden ist. Meine erste Goldempfehlung im Jahre 1999 hatte kaum Interesse erweckt, auch nicht die letzte Kaufempfehlung im November 2005 für Silber unterhalb von 8 Dollar.

Gestern habe ich einen Moment lang an meinem Szenario gezweifelt, welches eine Korrektur für Edelmetalle vorsieht, denn Gold erklomm neue Highs und Silber ist mehr als ein Prozent über das Ziel bei 10,75 gestiegen. Ich wäre bereit gewesen, meine Meinung zu ändern, bis ich auf unten stehende Indizien gestossen bin. Folglich bleibe ich dabei - es wird wahrscheinlicher zu einer Korrektur kommen als zu einer Fortsetzung der Mega-Hausse aus kurzer Sicht.

Mittelfristig halte ich jedoch an Zielen in Silber bei 12,50 und später 18 fest, für Gold sehe ich Ziele für dieses Jahr über 620, doch dies kann viel später in diesem Jahr eintreffen.

Wenn ich von Korrektur oder Konsolidierung spreche, so ist dies nicht so zu verstehen, dass man all seine Positionen verkaufen soll, lediglich die spekulativen, um danach wieder genügend Pulver zu haben, um rechtzeitig wieder einzusteigen. Gewisse Core-Positionen können durchaus gehalten werden, wenn sie mittel- bis langfristige Anlageoptiken aufweisen.


Vergleich Gold, HUI-Index und Silber

Es gibt einige einfache Regeln im Edelmetall-Geschäft: Die Gold- und Silberminen Aktien sollten einen Ausbruch von Gold und Silber bestätigen! Negative Divergenzen, welche entstehen, wenn Gold neue Highs erklimmt, der XAU- oder HUI-Index jedoch nicht, sind Warnungen, dass eine Korrektur bevorsteht. In der Vergangenheit können anhand der eingezeichneten Linien drei negative Divergenzen seit 2001 zwischen Gold und dem HUI-Index angeführt werden (siehe Chart; grüne Trendlinien). Jedes Mal erfolgte eine Korrektur auf eine solche Divergenz.

Auch aktuell bestätigt der HUI-Index die neuen Highs in Gold nicht. Dabei ist Silber viel stärker als Gold (diese Relation habe ich schon Anfangs Jahr erwähnt und betont, dass Silber Gold outperformen wird). Es gab bereits im Jahre 2004 (rote Pfeile im Chart) eine Konstellation wie die aktuelle, wo Silber enorm stark war und Gold eine negative Divergenz zum HUI-Index generierte. Danach fiel Silber innert weniger Tage von 8.31 auf 5.50!

Meine Aussage ist nicht die, dass eine scharfe Korrektur in Silber und Gold kommt, aber eine Möglichkeit, günstiger wieder einzusteigen. Die aktuelle Divergenz warnt mich davor, neue Kaufsignale für die Edelmetalle auszurufen.

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Wochencharts Gold Continuous Futures, Amex Goldbugs-Index (HUI), Silver Continuous Futures,
Quelle: Tradestation


Silber Tageschart

Das, was sich als 5. Welle nach oben zeigte, mauserte sich als gedehnte Welle heraus. Hier sind wir gleich bei der Schwachstelle der Elliott-Wave-Theorie. Die Welle ist erst abgeschlossen, wenn es schon ein deutliches Top gegeben hat. Trotzdem ist Elliott Wave von grosser Hilfe, da wir uns orientieren können. Wir sind in einer 5., 5. Welle und daran gibt es nichts zu rütteln. Legt man die parallele Trendlinie auf das High vor dem Ausbruch nach oben, gelangt man auf die aktuellen Highs. Eine Fibonacci Extension-Projektion von 1,618 verweist auf 11,96. Diese Projektion war bereits im November sehr bedeutend, da der Ausbruch nach oben bei 0,618 Fibonacci Extension stattfand.

Das Momentum ist derzeit so hoch wie seit etlichen Jahren nicht mehr (übertrieben) und zeigt nun nach unten.

Fazit: Hier sehen wir nicht einen geeigneten Einstiegspunkt sondern eine Möglichkeit, einen Teil der Gewinne einzufahren. Da dies die kurze Optik betrifft, können wie oben angemerkt, Core-Holdings in Silber gehalten werden. Spekulative Optionen entweder in defensivere tauschen oder veräussern.

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Tageschart Silber (Spot), Quelle: esignal


© EgonTschol
www.realtime-advice.com



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