Wen schützt Trichet mit seinen Niedrigzinsen?
13.04.2006 | Walter K. Eichelburg
Am 6. April 2006 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen auf 2,5% belassen. Dies obwohl sonst Zinserhöhungen derzeit die Regel sind. Trichet’s Loyalität liegt sicher nicht mit dem europäischen Sparer, sondern eindeutig entweder beim US-Dollar, der damit gestützt werden soll oder seinem Präsidenten Chirac, der derzeit massive innenpolitische Probleme hat. Gut für Gold.
Jean-Claude Trichet und der Rest der EZB wollen offenbar Ben "Helicopter" Bernanke beim Gelddrucken noch überholen. Ob sie auch Euro-Banknoten aus der Luft abwerfen wollen, wie es der neue US Federal Reserve-Chef Ben Bernanke 2002 mit dem Dollar angedroht hat, ist derzeit unbekannt.
Die ganze Welt druckt derzeit wie wild Geld. Die Amerikaner veröffentlichen ihre Geldmenge M3 nicht mehr, um ungestört noch mehr drucken zu können. Es gibt derzeit Gerüchte, dass sie im Moment rund um die Uhr ca. 2000 Mrd. in Papierdollars drucken - Vorbereitung auf eine Hyperinflation oder Bankenkrise?
Die Europäer wollen hier nicht nachstehen und behalten weiterhin ihre Niedrigzinsen von derzeit 2,5% bei. Und selbstverständlich ist der Euro gegenüber dem US-Dollar gleich um über 1% gefallen. Der Goldpreis in Euro ist gleich auf einen bisherigen Rekord von 495 €/oz oder 15.900 €/kg gestiegen.
Also, wen schützen Trichet und die EZB:
Lassen wir Bill Buckler (the-privateer.com) in seinem letzten "Gold This Week" sprechen: "Rising interest rates are the SURE signal of falling confidence in the workings of a financial system. They are the sure signal of rising awareness of the fragility of the system and the rising risk of remaining within the system. They are - always - the last resort of the fiat money issuers and are only resorted to on an OFFICIAL level when they are faced with the prospect of LOSING the ability to "create" money with the flick of a pen or with the press of a key. Lose control of the nation"s money, and you lose control of the nation. It"s as simple as that. That is why no government has ever given up that control willingly. When interest rates start to rise, especially when they start to rise in a world already choked to near asphyxiation with debt, one can know that we are entering desperate times - desperate for those who know that their power rests on their control of what circulates as money. The BIG rise in Gold this week is a signal that the struggle has just ramped up another notch. Before this Gold "bull market" is over, it will have seen the demise of the global monetary system as it is presently constituted."
Übersetzung: Steigende Zinsen sind ein SICHERES Signal für fallendes Vertrauen in das Finanzsystem. Sie sind ein sicheres Signal für die Fragilität des Systems und das Risiko im System zu bleiben. Sie sind immer die letzte Massnahme für die Ausgeber von Papiergeld und wird OFFIZIELL dann getroffen, um die Fähigkeit Geld per Tastendruck zu erzeugen, nicht zu VERLIEREN. Verliere die Kontrolle über das Geld einer Nation und du verlierst die Kontrolle über die Nation. So einfach ist das. Daher gibt keine Regierung diese Konrolle freiwillig auf. Wenn die Zinsen steigen, besonders wenn sie in einer Welt steigen, die fast an Schulden erstickt, dann weiss man, dass die Zeiten desperat werden. Desperat für jene, die wissen, dass ihre Macht in der Kontrolle darüber besteht, was als Geld zirkuliert. Der GROSSE Goldpreis-Anstieg dieser Woche ist ein Signal, dass dieser Kampf um eine Stufe schärfer geworden ist. Bevor dieser Gold-Bull-Markt vorbei ist, werden wir das Ende des derzeitigen monetären Systems gesehen haben.
Niemand kann es so elegant formulieren, wie der Grossmeister Bill Buckler. Also, der Dollar scheint schon in grösseren Schwieigkeiten zu sein, wie die 4,75% Zinsen zeigen, der Euro scheint noch etwas "sicherer".
Zum Abschluss möchte ich noch zwei Stimmen zitieren:
Zuerst Aubie Baltin mit "The 21 Century´s Golden Bull Market". Darin wird empfohlen, in Gold und Goldminen drinnen zu bleiben und 2 Jahre lang nicht die Kurse anzusehen. Schwer durchzuhalten. Auf keinen Fall soll man traden (ein- und aussteigen).
Dann Chris Laird mit "Comments on Gold Confiscation and ETFs". Darin beschreibt er, dass eine Gold-Konfiskation sich auf Grund der geringen Grösse des Goldmarktes kaum rentiert. Was in den USA eher kommt, sind Devisenkontrollen, die eine Umwechslung in andere Währungen verbieten. Im Fall einer Dollar-Krise, die Devisenkontrollen notwendig macht, prophezeit er, dass Gold zu keinem Dollar-Preis mehr zu haben ist - wegen der Kleinheit des Marktes.
Dazu möchte ich auch auf meinen Artikel "Das Goldverbot - ist im Kopf" hinweisen.
Es ist ganz klar, dass die EZB und Trichet auch zum Fiat-Money-Establishment gehören, sie stützen sich gegenseitig, solange es geht. Daher werden auch die europäischen Sparer mit negativen Zinsen geopfert. Also bleibt nur mehr ein Ausweg: Commodities und hier speziell Gold und Silber. Offerbar reichen 600 $ Goldpreis nicht, um die EZB zu höheren Zinsen zu bewegen. Bei 1.000 $ sieht die Sache sicher anders aus. Denn dann ist die Kapitalflucht richtig im Gang.
Also, wieder ein Beweis dafür, dass der Euro auch ein Derivat des US-Dollars ist, wie ich in "Triple A - Wie lange noch" schon beschrieben habe. Damit gibt man dem Carry Trade und dem Dollar vielleicht einige Monate länger. Aber irgendwann werden höhere Zinsen auch im Euro und Yen erzwungen werden - diesmal vom Gold und vom Markt. Die langfristigen Zinsen steigen überall.
Nachwort: Ein deutscher Finanzberater hat mir vor einigen Tagen geschrieben, dass er gegenüber seinen Kunden nicht sagt (er selbst hat schon vorgesorgt), ob und besonders wann - "der Hammer fällt". Sonst glaubt er, als "Spinner" abgetan zu werden. So funktioniert der Herdentrieb. Wann geht die Herde in die Kurve? - wenn es zu spät ist.
© Walter K. Eichelburg
Jean-Claude Trichet und der Rest der EZB wollen offenbar Ben "Helicopter" Bernanke beim Gelddrucken noch überholen. Ob sie auch Euro-Banknoten aus der Luft abwerfen wollen, wie es der neue US Federal Reserve-Chef Ben Bernanke 2002 mit dem Dollar angedroht hat, ist derzeit unbekannt.
Die ganze Welt druckt derzeit wie wild Geld. Die Amerikaner veröffentlichen ihre Geldmenge M3 nicht mehr, um ungestört noch mehr drucken zu können. Es gibt derzeit Gerüchte, dass sie im Moment rund um die Uhr ca. 2000 Mrd. in Papierdollars drucken - Vorbereitung auf eine Hyperinflation oder Bankenkrise?
Die Europäer wollen hier nicht nachstehen und behalten weiterhin ihre Niedrigzinsen von derzeit 2,5% bei. Und selbstverständlich ist der Euro gegenüber dem US-Dollar gleich um über 1% gefallen. Der Goldpreis in Euro ist gleich auf einen bisherigen Rekord von 495 €/oz oder 15.900 €/kg gestiegen.
Also, wen schützen Trichet und die EZB:
- a.) den US-Dollar und den Carry-Trade aus dem Euro Den internationalen Massen von Kapital wird damit kaum eine Alternative geboten, aus dem Dollar in den Euro überzuwechseln. Zusätzlich ist es immer noch für Hedge-Fonds profitabel, Euro-Kredite aufzunehmen und damit US-Staatsanleihen (Treasuries) zu kaufen.
- b.) Jaques Chirac zusammen mit seinen ENArchen (Absolventen der Elite-Universität ENA in Frankreich), die vor einer neuen Revolution zittern.
- c.) Die Vielzahl von europäischen Politikern, die unbedingt wiedergewählt werden möchten.
Lassen wir Bill Buckler (the-privateer.com) in seinem letzten "Gold This Week" sprechen: "Rising interest rates are the SURE signal of falling confidence in the workings of a financial system. They are the sure signal of rising awareness of the fragility of the system and the rising risk of remaining within the system. They are - always - the last resort of the fiat money issuers and are only resorted to on an OFFICIAL level when they are faced with the prospect of LOSING the ability to "create" money with the flick of a pen or with the press of a key. Lose control of the nation"s money, and you lose control of the nation. It"s as simple as that. That is why no government has ever given up that control willingly. When interest rates start to rise, especially when they start to rise in a world already choked to near asphyxiation with debt, one can know that we are entering desperate times - desperate for those who know that their power rests on their control of what circulates as money. The BIG rise in Gold this week is a signal that the struggle has just ramped up another notch. Before this Gold "bull market" is over, it will have seen the demise of the global monetary system as it is presently constituted."
Übersetzung: Steigende Zinsen sind ein SICHERES Signal für fallendes Vertrauen in das Finanzsystem. Sie sind ein sicheres Signal für die Fragilität des Systems und das Risiko im System zu bleiben. Sie sind immer die letzte Massnahme für die Ausgeber von Papiergeld und wird OFFIZIELL dann getroffen, um die Fähigkeit Geld per Tastendruck zu erzeugen, nicht zu VERLIEREN. Verliere die Kontrolle über das Geld einer Nation und du verlierst die Kontrolle über die Nation. So einfach ist das. Daher gibt keine Regierung diese Konrolle freiwillig auf. Wenn die Zinsen steigen, besonders wenn sie in einer Welt steigen, die fast an Schulden erstickt, dann weiss man, dass die Zeiten desperat werden. Desperat für jene, die wissen, dass ihre Macht in der Kontrolle darüber besteht, was als Geld zirkuliert. Der GROSSE Goldpreis-Anstieg dieser Woche ist ein Signal, dass dieser Kampf um eine Stufe schärfer geworden ist. Bevor dieser Gold-Bull-Markt vorbei ist, werden wir das Ende des derzeitigen monetären Systems gesehen haben.
Niemand kann es so elegant formulieren, wie der Grossmeister Bill Buckler. Also, der Dollar scheint schon in grösseren Schwieigkeiten zu sein, wie die 4,75% Zinsen zeigen, der Euro scheint noch etwas "sicherer".
Zum Abschluss möchte ich noch zwei Stimmen zitieren:
Zuerst Aubie Baltin mit "The 21 Century´s Golden Bull Market". Darin wird empfohlen, in Gold und Goldminen drinnen zu bleiben und 2 Jahre lang nicht die Kurse anzusehen. Schwer durchzuhalten. Auf keinen Fall soll man traden (ein- und aussteigen).
Dann Chris Laird mit "Comments on Gold Confiscation and ETFs". Darin beschreibt er, dass eine Gold-Konfiskation sich auf Grund der geringen Grösse des Goldmarktes kaum rentiert. Was in den USA eher kommt, sind Devisenkontrollen, die eine Umwechslung in andere Währungen verbieten. Im Fall einer Dollar-Krise, die Devisenkontrollen notwendig macht, prophezeit er, dass Gold zu keinem Dollar-Preis mehr zu haben ist - wegen der Kleinheit des Marktes.
Dazu möchte ich auch auf meinen Artikel "Das Goldverbot - ist im Kopf" hinweisen.
Es ist ganz klar, dass die EZB und Trichet auch zum Fiat-Money-Establishment gehören, sie stützen sich gegenseitig, solange es geht. Daher werden auch die europäischen Sparer mit negativen Zinsen geopfert. Also bleibt nur mehr ein Ausweg: Commodities und hier speziell Gold und Silber. Offerbar reichen 600 $ Goldpreis nicht, um die EZB zu höheren Zinsen zu bewegen. Bei 1.000 $ sieht die Sache sicher anders aus. Denn dann ist die Kapitalflucht richtig im Gang.
Also, wieder ein Beweis dafür, dass der Euro auch ein Derivat des US-Dollars ist, wie ich in "Triple A - Wie lange noch" schon beschrieben habe. Damit gibt man dem Carry Trade und dem Dollar vielleicht einige Monate länger. Aber irgendwann werden höhere Zinsen auch im Euro und Yen erzwungen werden - diesmal vom Gold und vom Markt. Die langfristigen Zinsen steigen überall.
Nachwort: Ein deutscher Finanzberater hat mir vor einigen Tagen geschrieben, dass er gegenüber seinen Kunden nicht sagt (er selbst hat schon vorgesorgt), ob und besonders wann - "der Hammer fällt". Sonst glaubt er, als "Spinner" abgetan zu werden. So funktioniert der Herdentrieb. Wann geht die Herde in die Kurve? - wenn es zu spät ist.
© Walter K. Eichelburg