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Rohstoff Express: Die Lage spitzt sich zu!

19.04.2006  |   Sebastian Hell
Der vor wenigen Minuten veröffentlichte Lagerbestandsbericht der EIA wies für Benzin einen fast unglaublichen Rückgang um 5,445 Millionen Barrel aus. Damit liegen die Benzinbestände um fast zehn Millionen Barrel unterhalb der letztjährigen Niveaus. Die Kapazität der Raffinerien hat sich nur leicht von 85,58% auf 86,23% verbessert. Wider Erwarten der Händlergemeinde reduzierten sich auch die Rohöldepots um 806.000 Barrel, hier hatte man mit einem weiteren Anstieg um ein bis zwei Millionen Fässer gerechnet. Ein Blick auf die Destillate offenbart, dass diese um 2,788 Millionen Barrel geschrumpft sind, allerdings immer noch gut zehn Millionen Barrel oberhalb der Levels aus 2005 stehen. Auf der Nachfragseite zeigte sich bei unverbleitem Benzin ein Wochenrückgang um 167.000 auf "nur" noch 9.100.000 Barrel. Verglichen mit dem fünfjährigen Durchschnitt ist jedoch ein deutlicher Anstieg in Höhe von 215.000 Fässer zu erkennen. Alles in allem kann der EIA Bericht als sehr bullisch gewertet werden. Wie bereits in einer meiner früheren Kolumnen erwähnt, haben die Raffinerien nur noch bis Ende diesen Monats Zeit die Lagerbestände aufzufüllen, bevor die „driving season“ beginnt. Momentan stehen die Zeichen wirklich gut, dass meine Prognose von US Benzinpreisen bei 2,40$ pro Gallone eintreffen könnte. Die Futures an der New Yorker Mercantile Exchange können von den EIA News profitieren und steigen um 0,006$ bei Benzin, 0,001$ bei Heizöl und 0,15$ bei Rohöl an.

Gold- und Silber steigen unbekümmert weiter an und erreichen aktuell 14,38 $ bzw. 627,40 $ am Kassamarkt. An Neuigkeiten gibt es nicht viel zu berichten, da die „üblichen Verdächtigen“ wie beispielsweise der Ölpreis, die Irankrise, Inflationssorgen, China, etc. die Kurse voran treiben.

Bei den Agrarrohstoffen gehören die Sojabohnen momentan mit Minus 175 $ pro Kontrakt zu den größten Verlieren. In Brasilien ist das Wetter weiterhin trocken und warm, was für die derzeit laufende Sojabohnenernte sehr förderlich ist. Des weiteren gehen unter den Händlern an der CBOT Gerüchte um, wonach sich die Verzögerung der Maisbepflanzung negativ auf die Kurse der Sojabohnen auswirken wird. Laut dem letzten USDA Bericht sind erst neun Prozent der Maissaatlinge im Boden, verglichen mit 13% im letzten Jahr und 11% im langfristigen Durchschnitt. Sollten die Farmer es nicht schaffen ihren gesamten Mais rechtzeitig zu pflanzen, ist es möglich, dass einige Acres (amerikanisches Flächenmaß) zusätzliche Sojabohnen angebaut werden. Die Pflanzperiode läuft bei Mais von Mitte April bis Ende Mai, bei den Sojabohnen hingegen von Anfang Mai bis Mitte Juni.

Kaffee scheint seine Kursgewinne von gestern etwas zu verdauen und notiert aktuell mit einem Abschlag von 0,20 $ in der Mailieferung. An fundamentalen News wurde heute bekannt, dass die brasilianische Übertragsrate der am 30. März ausgelaufenen Saison bei nur noch 2,8 Millionen Säcken liegt. Dieser Wert entspricht dem niedrigsten Niveau seit 1980. Die Internationale Kaffeeorganisation rechnet in der 2006/2007-er Saison mit einer weltweiten Produktion in Höhe von 120 Millionen Säcken. Dem gegenüber steht ein geschätzter Verbrauch zwischen 117 und 123 Millionen Bags. Hieraus ergibt sich, dass die weltweiten Übertragsraten möglicherweise leicht ansteigen könnten. Allerdings wird Brasilien in der nächsten Saison 2007/2008 weit weniger Kaffee produzieren können, was zu einer weiteren deutlichen Verringerung der globalen Ending Stocks führen wird.


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© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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