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Den Bären bleiben vermutlich noch drei Wochen

13.08.2015  |  Florian Grummes
1. Gold in USD

Rückblick
:

In den letzten vier Wochen rutschte der Goldpreis eine deutliche Etage tiefer.

Als die Bullen die wichtige Unterstützungszone zwischen 1.130,00 US$ und 1.140,00 US$ nicht mehr verteidigen konnten, stürzte Gold in einem 40 Sekunden-Flashcrash von 1.130,50 US$ bis auf 1.071,20 US$. Noch am gleichen Handelstag gelang eine Erholung bis 1.115,00 US$, welche sich aber als sehr kurzlebig herausstellte. Seitdem konsolidierte der Goldmarkt zunächst in einer engen Range zwischen 1.082,00 US$ und 1.106,00 US$. Immer wieder kam es zu steilen kurzen Erholungen, welche wohl durch Leerverkaufseindeckungen getrieben wurden. Da jedoch auf dem jeweils erhöhten Niveau keine neuen Käufer in den Markt kamen, sackten die Erholungen jedes Mal ins sich zusammen.

Zu Beginn der neuen Handelswoche gelang den Bullen am Montag und Dienstag eine etwas größere Erholung bis immerhin 1.119,55 US$, ohne dass dabei aber die klar bärische Sachlage deutlich verbessert werden konnte.


Gold in USD Monatschart:

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Auf dem logarithmischen Monatschart nähert sich der Goldpreis nun zügig der ultrastarken Unterstützungszone zwischen 980,00 US$ und 1.035,00 US$. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Markt diese psychologische und runde Marke von 1.000,00 US$ sehen und testen möchte, ist sehr sehr hoch. Ein kurzes Unterschreiten des vierjährigen Abwärtstrendkanals wäre dazu notwendig und würde sehr gut zur finalen Kapitulation und einer Übertreibung auf der Unterseite passen. Auch das untere Bollinger Band (1.090,87 US$) wird derzeit aufgebogen, bietet aber nur noch wenig Platz nach unten.

Damit wird klar, dass die Luft für die Bären zunehmend dünn wird. Finale Übertreibungsphase neigen jedoch zu starker Irrationalität, daher wäre ein kurzzeitiges Unterschreiten des Bollinger Bandes keine Überraschung. Gleichzeitig erhöht dieses Unterschreiten aber die Wahrscheinlichkeit, dass den Bären nach dem erfolgreichen Anlauf an die Marke von 1.000,00 US$ der Chart um die Ohren fliegt.

Insgesamt liefert der Monatschart weiterhin bärische Signale, die Übertreibung auf der Unterseite dürfte aber nicht mehr allzu lange andauern und könnte noch im August abgeschlossen werden.

Allerdings liefert erst ein Anstieg über 1.225,85 US$ ein neues Kaufsignal auf dem Monatschart. Oberhalb von 1.300,00 US$ dürfte Gold bereits zum Befreiungsschlag und zur übergeordneten Trendwende ausgeholt haben.


Gold in USD Wochenchart:

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Rückblickend hatte sich auf dem logarithmischen Wochenchart in den letzten zwei Jahren also doch - wie oft beschrieben - ein absteigendes Dreieck gebildet. Allerdings hat es uns der Goldmarkt nicht leicht gemacht. Die entscheidende horizontale Unterstützung wurde bereits im letzten November klar unterschritten. Dennoch gelang es den Bullen, die logische Konsequenz fast acht Monate hinaus zu zögern. Mit dem Bruch unter die Marke von 1.130,00 US$ ist die Lage nun eindeutig. Mit Hilfe der Höhe des Dreiecks lässt sich ein mögliches maximales Kursziel bei 972,00 US$ berechnen. Das wäre das absolute "Worst-Case" Szenario für die nächsten Wochen.

Besonders negativ bleibt die Tatsache, dass die Stochastik sich mit beiden Signallinien unterhalb von 20 bewegt und damit der Abwärtstrend auf Wochenebene vorläufig festgezurrt bleibt ("embedded Status"). Der "MACD"-Indikator hingegen hat erst Anfang Juli ein neues Verkaufssignal erzeugt, welches noch recht fest im Sattel sitzt. Der "RSI"-Indikator schließlich dreht aktuell leicht nach oben und hat die überverkaufte Zone bisher verfehlt.

Insgesamt bleibt der Wochenchart vorläufig klar bärisch und deutet an dass wir den Boden noch nicht gesehen haben. Auch für eine mehrwöchige Erholung oder eine ausgedehntere Sommerrally fehlen bislang die Signale.


Gold in USD Tageschart:

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