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Aktienbärenmarkt beginnt erst: 7 Gründe

11.09.2015  |  Michael Pento
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    Aber auch der CRB-Rohstoffindex, der auf dem Niveau der Panik-Tiefs von Anfang 2009 steht, unterstützt diese These sinkender Inflationsraten.

    Aber die Wall-Street-Optimisten wollen den Leuten erklären, die einbrechenden Ölpreise wären gut, weil diese “Kraftstoffsteuersenkung“ die Verbraucherausgaben ankurbele - ungeachtet der Tatsache, dass die Energiepreise wegen sinkender globaler Nachfrage fallen.

    Wie dem auch sei, die gesunkenen Ölpreise werden die Verbraucherausgaben einfach nicht ankurbeln, weil die Verbraucher wegen des ausbleibenden realen Einkommenswachstums, enorm steigender Krankenversicherungsausgaben und stark anziehender Wohnkosten ein Problem haben.
  • 5. Die US-Industrieproduktion und das US-Bruttoinlandsprodukt befinden sich auf dem Weg nach unten. Die Federal Reserve von Dallas weist in ihrem Bericht zum produzierenden Sektor für August einen Rückgang der Aktivität um -15,8% aus. Und das im Vergleich zum ohnehin schwachen Juli-Ergebnis von -4,6%.

    Seit der Großen Rezession war die Ölfracking-Industrie einer der wirklich gut laufenden Sektoren der US-Wirtschaft gewesen und gleichzeitig Motor für Arbeitsstellenwachstum.

    Dennoch beteuern viele Wall-Street-Scharlatane weiterhin, die USA seien immun gegenüber Deflation und globaler Konjunkturschwächung. Man zeigt sich weiter optimistisch hinsichtlich einer starken zweiten Jahreshälfte. Leider haben schon zwei Drittel des 3.Quartal hinter uns; und die BIP-Prognosen der Atlanta Fed gehen von einem wenig beeindruckenden Wachstum von 1,3% aus.

    Zudem fiel der ISM Manufacturing Index (US-Einkaufsmanagerindex) im August von 52,7 Punkten auf 51,1 Punkte - das schwächste Ergebnis seit über zwei Jahren. Obgleich das Gross Domestic Product, GDP (BIP) für das zweite Quartal mit einem annualisierten Gewinn von 3,7% aufwartete (größtenteils wegen Lageraufbaueffekten), so stieg das Gross Domestic Income, GDI (Bruttonationaleinkommen) annualisiert nur mit 0,6%.

  • 6. Während das GDP (BIP) alle Ausgaben für Endprodukte und Dienstleistungen misst, die in den USA hergestellt wurden, verzeichnet das GDI alle Einnahmen jener, die diesen Output produziert haben. Diese beiden Messgrößen sollten gleich sein, weil jeder für ein Gut oder eine Dienstleistung ausgegebene Dollar als Einkommen oder Einnahmen an einen Haushalt, eine Firma oder den Staat fließt.

    In der Praxis weichen diese beiden Zahlen von Zeit zu Zeit aufgrund von Messfehlern ab. Allerdings ist dies ein ziemlich großer Messfehler, der die Frage aufkommen lässt, ob diese 0,6% für das GDI nicht vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen sollten.

    Der Welthandel befindet sich im freien Fall. Wie Reuters berichtet, sanken die Exporte aus Südkorea im August im Vergleich zum Vorjahr um fast 15%; es wurde weniger nach China, in die USA und nach Europa geliefert.

    Die Exporte der USA im Bereich ‘Güter und allgemeine Handelswaren waren seit September 2011 nicht mehr so niedrig. Den jüngsten Zahlen zufolge sind sie seit Ende des 4. Quartals 2014 von 408 Mrd. $ auf bei 370 Mrd. $ (oder aber um 9,46%) gesunken. Die metastasierende Weltkonjunkturschwäche wird die stark sinkenden Werte für den US-Handel nur noch verschlimmern.

  • 7. Die Fed verspricht dem Aktienmarkt keine Unterstützung mehr. Noch 2009 waren unsere Zentralbanken bereit, den Märkten den nötigen Wind in die Segel zu blasen. Und trotz eines verhaltenden BIP-Jahreswachstums von im Schnitt 2% seit 2010 verdoppelte sich der Wert des Aktienmarktes im Fahrwasser von Nullzinspolitik und einer Fed-Gelddruckorgie von 3,7 Billionen $. In den letzten Jahren hat sich also ein gewaltiges Ungleichgewicht zwischen den wirtschaftlichen Fundamentaldaten und den Aktienbewertungen aufgetan.

Doch jetzt könnte bald das Ende aller monetären Lockerungsansätze gekommen sein, während die Märkte zutiefst fremdkapitalfinanziert und überbewertet sind. Zudem wird das Ende von QE und Nullzins mit sinkenden BIP-Zahlen in den USA und der Welt sowie sinkender Inflation und negativem Gewinnwachstum einhergehen. Die Fed wird zudem die Zinssätze erhöhen und die US-Dollar-Wechselkurse noch weiter steigen lassen, während sich die Situation im produzierenden Gewerbe und im Export schon jetzt zum Schlechteren wendet.

Ich bin froh, dass Frau Yellen & Co. scheinbar endlich bereit sind, dass Sicherheitsnetz unter dem Aktienmarkt abzubauen. Nichtsdestotrotz könnte die Wall Street schon bald schmerzlich erfahren müssen, dass die künstliche Unterstützung per QE und Nullzins wohl das Einzige war, was den größten Bärenmarktes der Geschichte verhindert hatte.


© Michael Pento
www.pentoport.com


Dieser Artikel wurde am 8. September 2015 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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