Rohstoff Express: Platin/Gold und S&P500/Nasdaq! Spreads erzählen die Wahrheit!
10.05.2006 | Sebastian Hell
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Weitere wichtige News war die Meldung aus China, dass chinesische Volkswirte eine Vervierfachung der Goldbestände gemessen an den Devisenreserven vorgeschlagen hatten. Momentan betragen die chinesischen Devisenreserven 875 Milliarden US Dollar, wobei lediglich 1,3% dieses Wertes in Gold angelegt sind. Als Schutz gegen eine weiter fallende US Valuta soll dieser Prozentsatz in den Bereich zwischen drei und fünf Prozent gehievt werden. In absoluten Zahlen würden dies eine Steigerung von Chinas Goldreserven um 1.900 Tonnen auf dann 2.500 Tonnen bedeuten.
Platin ist heute erneut sehr stark und kann aktuell um weitere 19 $ US Dollar in der für Juli vorgesehenen Lieferung zulegen. Ähnlich wie Kupfer ist Platin ein Industriemetall, das von einer starken Weltwirtschaft profitiert. Die Stärke des amerikanischen und deutschen Aktienmarktes sowie vieler anderer Märkte lässt auf ein weiterhin robustes Wachstum schließen. Zu erkennen ist dies auch an dem Gold/Platin Spread. Dieser notiert aktuell bei 538,40 $ (Oktober Futures) und weist seit August 2001 einen intakten Aufwärtstrend auf. Kurze Erklärung für nicht Spreadtrader: Platin entwickelt sich seit 2001 besser als Gold und konnte eine Outperformance gegenüber dem gelben Metall erzielen. Eine Erklärung hierfür wäre, dass das weltweite Wirtschaftswachstum mehr im Vordergrund steht als der Schutz vor Inflation. Da Platin wie oben erwähnt ein Industriemetall ist, ist die Outperformance sehr wahrscheinlich auf die Aussicht auf eine starke globale Wirtschaftsleistung zurückzuführen.
Silber gefällt mir momentan überhaupt nicht, da es als einziges Metall des Edelmetallkomplexes nicht die Kraft besitzt neue Hochs zu markieren. Obwohl Kupfer von einem High zum nächsten springt, was auf die Schließung der San Martin Mine in Mexiko sowie einem höheren chinesischen Wachstum in 2006 zurückzuführen ist, kann Silber hiervon nicht profitieren. Positiv ist allerdings die hohe Investmentnachfrage des neuen Silber Exchange Traded Fund. Dieser hat gestern ein Volumen von 53,9 Millionen Unzen erreicht, was bedeutet, dass die Schwelle von 60 Millionen Unzen während der ersten zwei Wochen seit Beginn des ETF geknackt werden sollten.
Gestern bekam ich eine Lesermail in der die Frage gestellt wurde, ob der Handel von Spreads auch auf Indizes möglich ist. Obwohl dieses Thema nichts mit Rohstoffen zu tun hat, denke ich, dass vielleicht einige andere auch an der Auflösung dieser Frage interessiert sind. Die Antwort ist ganz klar ja. Allerdings müssen Sie immer darauf achten wie groß die Tickgröße der einzelnen Kontrakte ist. Ein beliebter Spread ist beispielsweise der S&P 500 (Mini) gegen den Nasdaq 100 (Mini). Man handelt hier die größten US Werte gegen "kleinere" Werte aus dem Nasdaq. Dieser Spread kann besonders gut mittels der Mini Kontrakte nachgebildet werden, allerdings muss hier das Ratio beachtet werden. Das Volumen des S&P liegt momentan bei 66.420 $ während der Nasdaq Kontrakt nur einen Wert von 34.245 $ hat. Der Unterschied liegt darin, dass der S&P mit einer Punktgröße von 50 $ tickt während der Nasdaq Future nur 20 $ pro Punkt zulegen kann. Der Trick ist nun den Wert des S&P durch den Wert des Nasdaq zu teilen und man erhält ein Ratio: hier 1,934. Um die unterschiedlichen Größen anzugleichen kauft man nun die Mini Kontrakte der beiden Indizes in dem oben erwähnten Verhältnis. Beispiel: Für alle 1.000 S&P Minis handelt man 1.934 Nasdaq Minis. Oder etwas kleiner für 100 S&P Minis dann 193 Nasdaq Minis. Dieses Verhältnis kann bis auf 1 zu 2 heruntergebrochen werden. Seit Anfang 2003 bewegt sich der S&P long gegen Nasdaq short Spread stetig nach unten, was bedeutet, dass die kleineren Werte die großen outperformen. Obwohl derzeit eine Stabilisierung zu erkennen ist und der S&P in den letzten Wochen stärker zulegen konnte als der Nasdaq würde ich hier noch nicht aktiv werden. Erst wenn der Spread ein neues Tief erreicht oder das Hoch von Anfang März überwinden kann, wären trendfolgende Positionen sinnvoll. Dieser Spread wird von den Börsen anerkannt, weswegen es eine deutliche Marginreduzierung gegenüber einer klassischen outright Position gibt. Falls Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht diese zu stellen!
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© Sebastian Hell
Quelle: www.derivate-magazin.de
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