Es gibt keinen Plan B
23.10.2015 | Captain Hook
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Es scheint zwar so, als wäre eine weitere Konsolidierung der vierten Welle im obenstehenden Chart nötig. Ein Anstieg der gespenstischen letzten letzten Wellen könnte jedoch weitere signifikante Verluste der Edelmetall- und Rohstoffkurse mit sich bringen, während die Blue Chips outperformen. Wie dem auch sei, es ist wichtig zu verstehen, dass es die Edelmetalle und Rohstoffe sein werden, die die bessere Performance aufweisen, sobald die Kurven in den beiden Charts das Hoch erreicht haben. Das wird die westlichen Papiermärkte stark unter Druck setzen. Wenn das Preisniveau aufgrund der kontinuierlichen Erhöhung der Preismenge steigt, wird das die Budgets strapazieren und, falls der Anstieg zu schnell erfolgt, das Geschäftsklima in einen nicht mehr beherrschbaren Alptraum verwandeln. Auch die Technologie-Aktien werden fallen, wenn die Anleger feststellen, dass die Beschäftigungszahlen eben doch eine Rolle spielen, weil man ein gewisses verfügbares Einkommen haben muss, um sich Apps und Gadgets leisten zu können. (siehe Abbildung 3)
Abbildung 3
Wenn das NASDAQ/Dow-Verhältnis den Höhepunkt überschreitet und wieder Richtung Erde fällt, werden wir wissen, dass die Wirtschaft und die Märkte zunehmend unter Druck geraten. Offiziell ist das der Fall, sobald es den "Blasenbereich" verlässt. Es ist jedoch ratsam, die Initiative zu ergreifen und besser eher als später zu handeln, denn wenn es soweit ist, könnte der Index bereits 10-20% tiefer notieren als aktuell.
Eine solche Situation bildet natürlich den Ausgangspunkt für einen Crash, weil die Investoren nicht klar denken, nicht verstehen, was wirklich passiert und verkaufen müssen, wenn der Margin Call kommt (bei den Privatanlegern ist es schon so weit). Der Zusammenbruch der Weltwirtschaft und der Märkte wird alles mit sich reißen. Angesichts der Tatsache, dass das Volumen der fremdfinanzierten Aktienkäufe noch immer auf einem Höchststand ist, sollte man sich die Frage stellen, wo die Aktienindices stehen werden, wenn der Umfang der Kredite wieder zurückgeht.
Wenn die Geschichte einen Hinweis liefert, dann lautet die Antwort auf diese Frage 50-60% tiefer.
Die Mainstream-Ökonomen werden, wie alle Mainstream-Medien, keine gute Erklärung für die Ereignisse haben, deren Geschwindigkeit und Umfang ein nie zuvor erreichtes Ausmaß annehmen wird. Die zentralen Planungsstellen werden darauf wieder nur eine Antwort haben - die Notenpressen auf Hochtouren laufen zu lassen, bis zum Ende. Dann werden diese Taugenichtse endlich abgesetzt und als die Scharlatane entlarvt, die sie sind. Unglücklicherweise wird diese Enthüllung für die meisten zu spät kommen.
All das kann so schnell passieren, dass es die meisten Menschen unvorbereitet trifft. In der Welt der ETFs kann es zu rasanten Veränderungen kommen, wenn die Marktteilnehmer sich gleichzeitig zum Verkaufen entschließen und die Kursmakler nicht mehr hinterherkommen. Die einzige Frage hinsichtlich des Aktienmarktes bleibt jetzt das Timing. Angesichts der Performance am vergangenen Freitag und den hier diskutierten Sentiment-Faktoren wäre eine Rally im Oktober keine Überraschung.
Wenn man zudem bedenkt, dass die US-Aktien seit 140 Jahren in keinem einzigen auf -'5' endenden Jahr gefallen sind, hat man schon eine recht überzeugende Argumentation für einen bis zum Jahresende anhaltenden Bullenmarkt. Alles deutet darauf hin, dass der Aktienmarkt steigen wird, falls das Dow/XAU-Verhältnis nach oben ausbricht. Andererseits ist er erst einmal (im Jahr 1970) im vierten Quartal gestiegen, wenn im dritten Quartal ein Verlust von mehr als 6% verzeichnet wurde, so wie in diesem Jahr (-8%). Die Wirtschaftslage war damals ähnlich (steigende Inflation), aber dennoch bei Weitem besser als heutzutage.
Wie Sie sehen können, ist das alles ein ziemlich wirres Knäuel und es ist im Moment wirklich nicht möglich vorherzusagen, wie es an den Börsen weitergeht. Die Edelmetalle werden irgendwann in diesem Jahr definitiv noch fallen. Wir wissen nur noch nicht, bei welchem Niveau dieser Einbruch stattfinden wird (der HUI könnte bis auf 150 Punkte steigen, ohne dass wir unsere Meinung in dieser Hinsicht ändern) und ob die allgemeinen Aktienmärkte die Edelmetalle auf ihrer Talfahrt begleiten werden, oder ob sie weiter steigen, um die Aufwärtsbewegung des Dow/XAU-Verhältnisses zu vervollständigen.
Ich tippe darauf, dass es im Oktober zu einer großen Rally kommt, die den S&P 500 (SPX) zurück über die 2000-Punkte-Markte katapultiert, kurzzeitig vielleicht sogar über 2050. Darauf würde dann im November ein Ausverkauf folgen, falls die Trader optimistisch werden (wir werden die Put/Call-Ratios beobachten), dass die Aktien gegen Jahresende aus den üblichen Gründen steigen.
Konventionelle Stimmungsbarometer wie das Bullen/Bären-Verhältnis von Investors Intelligence stützen diese These und zeigen niedrige Werte, wie sie sonst nur bei wichtigen Tiefs der Aktienkurse beobachtet wurden. Diese müssen wieder aufgearbeitet werden. Viele Anleger haben sich während der erhöhten Volatilität von den Aktienmärkten ferngehalten, werden aber nicht lange zögern und wieder einsteigen, sobald die Entwarnung gegeben wurde - für die Zauderer wird das spätestens Ende Oktober der Fall sein. Wenn der Bärenmarkt an den Börsen tatsächlich begonnen hat, sollte dieser Zustand sich im November oder spätestens im Dezember ändern.
Denken Sie daran, dass das Dow/XAU-Verhältnis das Fibonacci-Ziel (siehe oben) auch ohne neue Höchststände des Dow erreichen kann, wenn die Edelmetallaktien weiter fallen. Sie sollten daher sehr geduldig sein, was den Kauf dieser Aktien angeht, unabhängig davon, wie stark die korrigierende Rally in den nächsten Tagen ausfällt.
Wie schon im Jahr 2000 könnte der November in dieser Hinsicht einzigartige Chancen bieten. Wenn nicht, dann wird es etwas später der Fall sein, vielleicht im nächsten Jahr. Im Edelmetallsektor werden sich mit Sicherheit schon bald gute Anlageoptionen eröffnen.
© Captain Hook
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Der Kommentar wurde ursprünglich am 05. Oktober 2015 auf www.treasurechestsinfo.com für Abonnenten veröffentlicht und am 19. Oktober 2015 auf www.safehaven.com veröffentlicht, sowie exklusiv für GoldSeiten übersetzt.