Gold: Es ist nicht der Iran, Dummkopf

Teheran, Iran - Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad schockierte heute die Welt, in dem er sich plötzlich entschied sein Atomprogramm einzustellen und mit dem Westen Frieden zu schließen. "Heute hab ich mich entschlossen unsere Pläne der Atomenergieversorgung mit denen der umweltfreundlicheren Windenergie zu ersetzen". Weiter freue ich mich auf meine bevorstehende Reise nach Tel Aviv, bei der ich ein Freihandelsabkommen für den Mittleren Osten bewerben werde. Die Märkte reagierten schlagartig auf die Entschärfung der Situation mit einer Korrektur des Ölpreises auf 40 USD pro Fass und einem Fall des Goldpreises auf 300 USD pro Unze

Das vorangegangene Szenario ist offensichtlich fiktiv. Sie würden jedoch nicht glauben, dass dieses auf den aktuellen Medienreaktionen aufgrund der steigenden Rohstoffpreise, insbesondere Gold, basiert. Seit den letzen paar Wochen befindet sich Gold auf dem Weg zu einem 20-Jahreshoch. Führende Köpfe führen den Edelmetallboom auf den weltpolitischen Konflikt mit dem Iran zurück. Angenommen der Irankonflikt würde sich schlagartig legen, so wäre in der Welt der steigenden Rohstoffpreise alles in Ordnung. Man könnte dieses Argument zugegebenermaßen vielleicht im Bezug auf Erdöl verwenden, weil dieses doch ein nichtquantifizierbares geopolitisches Risiko in sich trägt, aber für Gold ist dieses Argument absoluter Blödsinn.

Wir haben alle die Reportagen über Irans Wohlstandsschicht gelesen, die aufgrund der andauernden Spannungen in Gold investiert und es hortet. Dies sollte jedoch keinerlei Einfluss auf das allgemeine Preisniveau haben da die iranische Nachfrage weltlich gesehen nur einen schwindend kleinen Teil ausmacht. Der wahre Grund warum sich der Goldpreis in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt hat, ist die das sinkende Vertrauen in Geldanlagen, vorwiegend in jene in US-Dollar. Kluge Investoren in Asien und Europas sind sich, anders als der Grossteil der Westlichen Hemisphäre, durchaus bewusst welches Risiko es mit sich bringt Dollar zu halten. 99% der Amerikaner haben keine Ahnung von Gold. Vielleicht Einer aus Tausend unter Vierzigjährigen weiß überhaupt was ein Krügerrand ist. Jedoch zeigen die Medien diejenigen die Gold kaufen als solche die beabsichtigen den Iran zu schützen.

Die Popularitätswerte von Gold und Silber steigen mit zunehmendem Preis, jedoch ist dieser noch bei weitem kein so gesättigter Markt wie der für Immobilien oder Aktien. Erst wenn die Medien die Goldthematik richtig begreift, werden wir hören dass der Preisanstieg nicht auf die Geschehnisse im Iran, sondern vielmehr am schwindenden Vertrauen in Papiergeld zurückzuführen ist.


Todd Stein & Steven McIntyre sind international anerkannte Analysten und Verfasser des The Texas Hedge Report Newsletter. Ein Market Newsletter welcher über unter- und überbewertete Wertpapiere in den Aktien-, Anleihen-, Währungs- und Rohstoffmärkten berichtet.


© Todd Stein & Steven McIntyre

Exklusiv übersetzt von Martin Wieser. Das Original wurde am 03.05.2006 auf der Website www.silver4india.com veröffentlicht.