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Schlüsselfaktoren für Silber: Diese drei Charts müssen Sie sehen

31.12.2015  |  Steve St. Angelo
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Zwischen 2005 und 2013 sank die durchschnittliche Gewinnungsrate der sechs größten Silberunternehmen (einschließlich eines Primärproduzenten) von 13 Unzen je Tonne auf 7,6 Unzen je Tonne. Dies entsprach einem Rückgang von 42% innerhalb von nur acht Jahren! 2014 kehrte sich dieser Trend wieder um, als Tahoe Resources an seinem neuen, extrem hochgradigen Projekt Escobal in Guatemala mit der Produktion begann. 2014 wies die Mine Escobal die erstaunliche Gewinnungsrate von 16 Unzen je Tonne auf.

Interessanterweise erhöht sich der Durchschnitt der Gruppe der größten Silberproduzenten auch nach Einbeziehung der Mine Escobal nur auf 7,8 Unzen je Tonne. Wenn wir zudem die bisher für dieses Jahre verfügbaren Daten betrachten (Quartal 1-3), fällt auf, dass der durchschnittliche Ertrag wieder sinkt. Die Verringerung der durchschnittlichen Gewinnungsrate lässt sich vor allem auf den starken Einbruch der Durchschnittserträge an der Escobal-Mine von Tahoe Resources zurückführen, die von 16 Unze je Tonnen im Jahr 2014 auf 13 Unzen je Tonne in den ersten drei Quartalen dieses Jahres fielen.

Einige Analysten behaupten, die primären Silberproduzenten würden mittlerweile zuerst ihre hochgradigen Reserven abbauen, um profitabel zu sein. Das mag zwar durchaus auf einzelne Minen der verschiedenen Unternehmen zutreffen, ist jedoch kein allgemeiner Trend im primären Silberbergbau. Andernfalls hätten wir 2015 eine Zunahme der durchschnittlichen Gewinnungsrate beobachtet, keinen Rückgang.

Als Investor muss man sich bewusst machen, dass die Silberunternehmen heutzutage fast die doppelte Menge an Roherz aufbereiten, um die gleiche oder eine gar noch geringere Menge an Silber zu erhalten, wie vor nur einem Jahrzehnt. Hier sind die Zahlen:


Aufbereitetes Erz: Gesamtmenge der Top 7 Silberunternehmen

2005 = 9.444.000 Tonnen
2014 = 17.776.000 Tonnen

Das ist zwar nicht ganz der doppelte Betrag, kommt dem aber schon sehr nahe. Dieser enorme Anstieg der Menge an verarbeitetem Roherz hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Produktionskosten von Silber. Um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie die Bilanz der Silberminen vom Absinken des Silbergehaltes im Roherz betroffen ist, lassen Sie uns einen Blick auf einen der größten Silberproduzenten weltweit werfen.


Pan American Silver: Beweis für die steigenden Kosten

(Green or Red). The green color denotes a profit while red represents a loss:

Wenn wir uns einen der größten primären Silberproduzenten der Welt anschauen, sehen wir, dass die Kosten heutzutage viel höher sind, als noch vor einem Jahrzehnt. Der Chart zeigt den durchschnittlichen Silberpreis, den Pan American in jedem Jahr erzielte (weiße Linie), die geschätzte Gewinnschwelle (hellblauer Bereich) und den geschätzten Gewinn bzw. Verlust je Unze Silber (grün bzw. rot).

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Der realisierte Preis, den Pan American für das geförderte Silber erhielt, lag normalerweise in der Nähe des jeweiligen durchschnittlichen Marktpreises. (Hinweis: In einigen früheren Jahren wurde der realisierte Preis nicht im Jahresbericht aufgeführt, daher verwendete ich den durchschnittlichen Marktpreis des jeweiligen Jahres.) Meinen Berechnungen zur Gewinnschwelle zufolge, machte Pan American im Jahr 2004 schätzungsweise einen Verlust von 10 Cent je Unze. In den Jahren 2007-2012 wurde dann ein Gewinn erzielt, bevor der Wert in den vergangenen drei Jahren erneut in den negativen Bereich sank.

Der geschätzte Gewinn erreichte im Jahr 2011 mit 9,02 Dollar je Unze seinen höchsten Wert. Das Interessante an diesem Chart ist jedoch das Verhältnis der Kosten zum Marktpreis seit 2004. (Die Jahre 2005 und 2006 tauchen in diesem Chart nicht auf, weil es ursprünglich nur den Zeitraum von 2007-2014 darstellen sollte. Ich plane jedoch, noch ein Chart mit allen Jahren seit 2000 zu erstellen.)

Aber wie dem auch sei: 2004, als der Silberpreis bei etwa 6,67 Dollar lag, machte Pan American für jede Unze einen Verlust von rund 10 Cent. Um die Gewinnschwelle zu erreichen, hätte das Unternehmen einen Preis von 6,77 USD je Unze erzielen müssen. Das war genau in dem Jahr, als ein Barrel Brent-Rohöl 38 Dollar kostete. Wenn wir uns jetzt die Betriebsergebnisse von Pan American für die ersten drei Quartale dieses Jahren ansehen, stellen wir fest, dass das Unternehmen im Durchschnitt zwar 15,85 USD je Unze Silber erhalten hat, aber dennoch einen Verlust von 97 Cent je Unze zu verzeichnen hatte.

In den ersten neun Monaten von 2015 hätte Pan American einen durchschnittlichen Preis von 16,82 USD je Unze erzielen müssen, um seine Kosten zu decken. Diese Zahlen beruhen wie gesagt auf meinen eigenen Berechnungen zur Gewinnschwelle des Unternehmens, die ich auf Grundlage des bereinigten Bruttoeinkommens angestellt habe. 2004 meldete Pan American beispielsweise einen Netto-Gewinn von 19 Mio. Dollar, Grund dafür war allerdings der Verkauf einer Liegenschaft für 23,7 Mio. Dollar. Der Gewinn war in diesem Jahr also nicht das Resultat einer profitablen Silbergewinnung, sondern eines Assetverkaufs.


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