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Rohstoff Express: US Entscheidung löst Abverkauf bei Gold und Öl aus!

31.05.2006  |   Sebastian Hell
Der Rohölpreis verliert aktuell um 1,68$ in der Julinotierung nachdem bekannt wurde, dass die USA ein direktes Gespräch mit dem Iran suchen. Man sei bemüht ein "neues und positives" Verhältnis zwischen beiden Ländern zu schaffen, vorausgesetzt der Iran beende sein Urananreicherungsprogramm. Trotzdem dürfte der Kurseinbruch nur kurzlebiger Natur sein, da über Nacht bekannt wurde, dass die chinesische Ölnachfrage im April 10% über den Vorjahresniveaus verlief und zudem dem höchsten Wert sei 2004 entsprach. Des weiteren wurde gemeldet, dass die "Colonial Pipeline", welche die größte amerikanische Pipeline für Rohölprodukte ist (Kapazität 2,3 Millionen Barrel pro Tag), ihr volles Fördermaximum erreicht habe und keine neuen Aufträge mehr angenommen werden können obwohl es immer noch Nachfrager gibt.

Am morgigen Donnerstag beginnt in den USA wieder die gefürchtete Hurricane Season und führende Meteorologen rechnen damit, dass mindestens fünf Hurricanes mit Geschwindigkeiten von mehr als 177 Kilometer pro Stunde über den atlantischen Ozean die USA erreichen werden.

Orange Juice wird momentan massiv abverkauft und verliert in der Julilieferung 540 $ pro Kontrakt. Der Abverkauf dürfte technischer Natur sein, da der Markt immer noch überkauft ist. Die Backwardation zwischen dem Juli und September Future hat sich inzwischen wieder in Luft aufgelöst, was darauf hindeutet, dass die Nachfrage abgeflacht ist. Offenbar hat sich das Lieferproblem entschärft und der Markt kehrt in seinen Normalzustand dem "contango" zurück.

Kassagold reagierte nicht besonders positiv auf die Nachricht, dass die USA wieder mit dem Iran Kontakt aufnehmen möchten und verliert zur Stunde 12,10 $. Der August Gold Future notiert derzeit bei 648 $ und hat damit noch nicht die Trading Range zwischen 642 $ und 682 $ durchbrochen, weswegen charttechnisch gesehen kein Handlungsbedarf besteht. Interessant finde ich, dass trotz der Schwäche des Goldpreises die Indizes XAU und HUI um 0,96 bzw. 3,78 Punkte zulegen können. Dennoch ist dieses Verhalten erklärbar da anhand der Ratios zwischen Gold und XAU sowie HUI erkennbar ist, dass Goldminenaktien verglichen mit Gold wieder sehr billig zu haben sind.

Gestern erwähnte ich, dass Baumwolle ein wichtiges Fibonacci Retracement überwinden müsse bevor der Weg nach oben fortgesetzt werden kann. Diese Hürde konnte nicht genommen werden und so verliert der Juli Future aktuell 105 Punkte auf 50,60 Cents. Trotzdem lohnt es sich einen Blick auf die gestern veröffentlichten Crop Conditions zu werfen. Es stellte sich heraus, dass nur 43% der Ernte mit "good to excellent" bewertet werden, was dem niedrigsten Niveau der letzten 16 Jahres entspricht. In der Kategorie "poor to very poor" befinden sich momentan 18% was deutlich über den acht Prozent des letzten Jahres bzw. den elf Prozent des langfristigen Durchschnitts liegt. Der jemals erreichte Höchstwert lag 2000 bei 21%. Da der Kurs allerdings nicht auf diese Nachrichten reagiert ist dies als sehr bärisch zu werten und offenbar stehen andere Faktoren im Vordergrund. Ich rechne damit, dass der Markt noch einmal in den Bereich seiner früheren Tiefs bei 49 Cents vordringen und erst dann eine Stabilisierung erkennbar werden wird. Nebenbei bemerkt hätten wir dann wieder eine schöne 1-2-3 Formation, die für den Aufbau von Longpositionen genutzt werden könnte.


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© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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