Welcome to the Jungle
20.01.2016 | Captain Hook
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Lassen Sie sich nicht täuschen. Die Situation an den Börsen der Industriestaaten allein wird Ihnen kein präzises Bild vom wahren Zustand der Weltwirtschaft vermitteln, denn in diesen Ländern notieren die Aktienkurse aufgrund der Rückkäufe und Methoden der Spekulanten trotz der schwindenden Beteiligung der breiten Öffentlichkeit in der Nähe von Rekord-Hochs. Einen besseren Eindruck gewinnt man, wenn man die Rohstoffpreise, die rohstoffexportierenden Länder, die Peripheriestaaten (vor allem in Europa) und die Schwellenmärkte betrachtet. Abbildung 1 stellt das für die Menschheit bedeutendste Verhältnis dar: Den Dow Jones im Vergleich zur Welt des Goldes, ein von Menschenhand geschaffenes Konstrukt auf der einen Seite und die Realität der physischen Welt auf der anderen. Die wichtigste Botschaft, die wir diesem Chart entnehmen können, ist, dass wir uns einer Trendwende nähern, nach der die Beschränkungen der materiellen Welt wieder an Bedeutung gewinnen werden. Dies ist anhand der fast ausgereizten Fibonacci-Ziele erkennbar. Es sieht so aus, als würde sich die Bildung eines Tops noch eine ganze Weile hinziehen und einen großen Teil des Jahres 2016 beanspruchen. Für die Edelmetalle, Rohstoffe und die von Rohstoffexporten abhängigen Länder bedeutet das wahrscheinlich weitere Verlust. Man sollte sich jedoch bewusst machen, dass diese Verluste im Vergleich zu den großen Preisbewegungen relativ gering ausfallen werden (siehe Abbildung 3).
Abbildung 3
Diese Situation spiegelt sich auch in Abbildung 3 wieder, die den XAU ins Verhältnis zum Goldkurs setzt. Wie wir sehen, ist das wichtige Fibonacci-Ziel, das den Verlust relativer Stärke der Goldaktien im Verhältnis zum Edelmetall beenden sollte, nicht mehr fern. Bedeutet das, dass die Verluste im Edelmetallsektor künftig nur noch minimal sein werden? Nein, keineswegs, zumindest nicht für Investoren, die noch nicht lange an diesem Markt sind. Wenn Sie den Preisverfall ausgehend von einem viel höheren Kursniveau miterlebt haben, dann stimmt es, dass die kommenden Verluste im Verhältnis zu den bereits hinter uns liegenden relativ gering ausfallen werden.
Neue Kapitalinvestitionen könnten jedoch durchaus noch halbiert werden, bevor die Aktien der Edelmetallunternehmen ihren endgültigen Boden bilden. Wir sollten auch nicht vergessen, dass die Spekulanten, die in Edelmetall-ETFs investieren, so optimistisch sind, wie nie zuvor. Dieses "Stimmungs-Paradoxon" muss erst aufgelöst werden (d. h. der übermäßige Optimismus muss vom Markt verschwinden), bevor die Kurse wieder steigen - zumindest solange die falschen und betrügerischen US-Märkte die weltweiten Preise bestimmen. Auf die Aktienkurse trifft das in jedem Fall zu und damit auch auf die ETFs, die wiederum einen großen Einfluss auf die Preisbildung auf globaler Ebene haben.