Beginnt eine bedeutende Hausse am Goldmarkt?
08.02.2016 | Clive Maund
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Der 2-Jahreschart zeigt, dass der Dollar seine letzten Hochs nicht halten konnte - ein bearishes Signal. Jetzt scheint die Bildung eines großen Doppeltops fast abgeschlossen zu sein, wie wir bereits früher vermutet hatte. Die Unterstützung befindet sich im Bereich von 93-94 Punkten am unteren Ende der mutmaßlichen Top-Formation. Der Dollar scheint auf diesen Bereich zuzusteuern, der ihn zumindest noch für eine Weile stützen sollte. Der letzte Commitment of Traders Report für Gold zeigt, dass die Commercials ihre Short-Positionen zwar ausbauen, diese jedoch noch lange nicht so umfassend sind, dass sie als bearish zu deuten wären. Auch dieser Indikator lässt also noch Raum für weitere Kursgewinne.
Der aktuelle Gold-Optix-Chart (ein Maß für die Marktstimmung) zeigt jedoch einen zunehmenden Optimismus, der eine Pullback-Bewegung in Kürze nahelegt, möglicherweise nach einem ersten Ausbruch nach oben.
Die Gravitationskräfte der deflationären Implosion der Weltwirtschaft werden anhand des folgenden, schockierenden Charts des Baltic Dry Index für die Frachtschifffahrt deutlich. Allein dieser Chart impliziert bereits, dass bald drastische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Situation zu entschärfen, beispielsweise ein Monster-QE-Programm auf globaler Ebene...
Schlussfolgerung
Die Aussichten für Gold verbessern sich zusehends. Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich der Goldpreis so verhalten wird, wie er das in den letzten Jahren immer getan hat, wenn er weit genug gestiegen ist, um in die Nähe der fallenden gleitenden Durchschnitte und der Obergrenze des Trendkanals zu gelangen - er machte eine Kehrtwende und brach erneut ein, wahrscheinlich auf noch tiefere Tiefs. Diesmal stehen die Chancen für einen Ausbruch aus dem Abwärtstrend jedoch nicht schlecht. Der Goldkurs könnte dann zusammen mit Silber und den Edelmetallaktien in einen "Raketenmodus" wechseln. Vor allem die schrecklich unterbewerteten Aktien der Minengesellschaften könnten einen rasanten Aufschwung erleben.
Aus Sicht der Fundamentaldaten ist eine solche Entwicklung durchaus plausibel. Der Einbruch des Dollars in dieser Woche was das Ergebnis des negativen Leitzinses in Japan und der Erkenntnis an den Märkten, dass weitere Zinserhöhungen in den USA dadurch viel unwahrscheinlicher werden. Zudem nimmt die Notwendigkeit zu, die stärker werdende Deflation mit gemeinschaftlichen quantitativen Lockerungen auf globaler Ebene zu bekämpfen, da sie droht, eine Welle von Insolvenzen und eine Kreditkrise auszulösen. Diese beiden Entwicklungen bedeuten, dass eine hohe und weit um sich greifende Inflation nicht mehr weit entfernt ist. Für den Durchschnittsbürger sind das natürlich keine guten Nachrichten, aber was könnte besser sein für Gold?
© Clive Maund
www.clivemaund.com
Der Artikel wurde am 06.02.16 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.