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Problem Altersvorsorge

08.06.2006  |  Walter K. Eichelburg
Auf meine früheren Artikel kommen sehr viele Zuschriften und Fragen, die sich mit dem Problem der Altersvorsorge befassen. Aus diesem Grund publiziere ich diesen Artikel, der sich nur mit diesem Thema befasst. Kurz gesagt, alle organisierten, staatlichen und privaten Altersvorsorgesysteme werden in den nächsten Jahren versagen. Da es in unserem Fiat-Money-System nicht möglich ist, wertbeständig zu sparen, muss jeder, der im Alter etwas haben will, zum Investor werden.


Vorsorge-Systeme

Zuerst möchte ich festhalten, dass in diesem Artikel durchgehend der Begriff "Pension" für meist staatliche Altersvorsorge verwendet wird (in Österreich üblich), in Deutschland ist meist der Begriff "Rente" üblich.

Vorerst möchte ich frühere und existierende Vorsorgesysteme kurz beschreiben, inklusive deren Tragfähigkeit:
  • a) "Lebende Altersvorsorge" - eigene Kinder:
    Davon gibt es in Europa viel zu wenige. Auch sind die Familienbindungen inzwischen so zerüttet, dass man nicht unbedingt annehmen kann, von den eigenen Kindern im Alter erhalten zu werden.

  • b.) Staatliche Pensionssysteme:
    Diese sind bereits heute eindeutig überfordert. Die demographische Entwicklung (1,3 Kinder pro Frau) macht ein Zusammenbrechen selbst bei einem weiter funktionierendem Finanzsystem unausweichlich. Mehr als eine Mini-Pension wird nicht übrigbleiben.

  • c.) Private, organisierte Vorsorgen:
    Seit einigen Jahren werden überall private Pensionsvorsorgen in Form von Pensionskassen und Versicherungen propagiert und auch steuerlich gefördert. Im Gegensatz zu den US-Systemen (401K, etc.) werden die europäischen Systeme institutionell verwaltet und man hat keinen Einfluss auf die Art der Anlagen, ja man kann oft nicht einmal das Geld im Notfall herausholen. Worin diese Institutionen investieren, habe ich schon mehrfach beschrieben, so in " Auf dem falschen Dampfer".

  • d.) Eigenvorsorge:
    Dafür kommen in der Regel Wertpapiere, Edelmetalle und Immobilien in Frage. Leider ist für die Mehrzahl der Bevölkerung (Angestellte) eine Investition nur aus Nachsteuer-Einkommen möglich, was das Investitions-Potential massiv verkleinert. Trotzdem ist das immer noch die beste Alternative - wenn man sich auskennt.

Zusammenfassend muss gesagt werden, dass eigentlich nur die Varianten a) und d) die größte Sicherheit bieten, wobei b) und c) eigentlich nur leere Staatsversprechen bzw. Papierwerte sind. Böse formuliert, könnte man sagen, dass mit dem heutigen System die Menschen an den Staat und sein Papiergeld gekettet sind. Fällt dieses System um, fällt auch die Altersvorsorge um.

Firmenpensionen gibt es für manche Personen, jedoch ist deren Bestand keineswegs garantiert.


Investor werden!

Nachdem die staatlichen und organisierten Sicherungssysteme ihre Versprechen nicht halten werden können und einfaches Sparen in unserem Fiat-Money-System einen Realwertverlust bringt, muss ein permanent höherer Ertrag erzielt werden.

Vor 100 Jahren war die Sache noch relativ einfach. Man hat einfach Goldmünzen gespart, denn das Geld war gleich Gold. Heute ist die Sache viel komplizierter. Man muss Investor werden.

Ich kann dazu die Bücher von Robert Kiyosaki empfehlen:
- Rich Dad, Poor Dad: What the Rich Teach Their Kids About Money--That the Poor and Middle Class Do Not!
- Rich Dad's Prophecy: Why The Biggest Stock Market Crash in History is Still Coming
- Rich Dad's Guide to Investing: What the Rich Invest in, That the Poor and the Middle Class Do Not!
- Rich Dad's Before You Quit Your Job : 10 Real-Life Lessons Every Entrepreneur Should Know
- Reichtum kann man lernen (auf Deutsch)


Darin teilt er die Menschen nach Berufsgruppen (Quadranten) so auf:
E – Employee = Arbeitnehmer, ist primär an Jobsicherheit interessiert
S – Small Business Owner = Selbständiger, der selbst arbeitet
B – Business Owner = Unternehmer, der selbsttragende Organisation aufbaut
I – Investor, legt sein Geld gewinnbringend an

Was dabei wichtig ist, ist die Tatsache, dass die Denkweisen dieser Gruppen massiv verschieden sind. Das Denken in den Gruppen E und S ist komplett verschieden von der notwendigen Denkweise des I = Investors. Die meisten Leute heute sind vom Typ E, d.h. Angestellte, die sich um nichts anderes kümmern müssen, als ihren Job zu erledigen. Diese "Abhängigkeit" ist nicht nur beim Job anzutreffen, sondern allgemein, in der gesamten Denkstruktur, also auch bei der Altersvorsorge.

Robert Kiyosaki investiert selbst in Gold, Silber und Öl: "Go for Gold and Silver, Not Green".

Nach Richard Russel unterscheidet sich der echte Investor durch diese 3 Dinge vom "Otto Normalverbraucher" (oder Joe Sixpack):
a.) er versteht etwas von Werten, d.h. er weiss, was billig und was teuer ist
b.) er hat Geduld
c.) er ist bereit ohne Rücksicht auf die Umgebung zu handeln

Das notwendige Kapital ist zwar bedeutsam, aber über lange Sicht weniger wichtig, als die obigen Eigenschaften. Selbstverständlich ist es mit sehr viel Arbeit (Investment-Research) verbunden.

Ein wichtiger Punkt ist auch, zu erkennen, welches potentielle Investment in einem Bull-Market sein wird (Werte), und wann dessen Zeit wieder zu Ende geht. Am besten ist es dann in diesem Investment zu bleiben und sich nicht abschütteln lassen. Der derzeitige Gold-Bull-Market ist ein gutes Beispiel dafür. Es gibt immer wieder starke Preis-Korrekturen, die man aushalten muss. Wie Herr Tiggemann vom Konstanzer-Kreis sagt, wird der Tisch mit dem Gold der Kleinanleger immer wieder an einer Seite hochgehoben, damit das Gold in die Hände der Wissenden auf der anderen Seite rutscht. Genauso ist seit ca. 2 Jahren bei der derzeitigen Aktien-Hausse zu beobachten, dass die Insider die Kurse mit Aktien-Rückkäufen (oft auf Firmen-Kredit) hochtreiben, um dann selbst gut aussteigen zu können. Die Kleinanleger (aus dem E-Qudranten) werden dann mit diesen jüngst gekauften Aktien in die Hölle hinunter fahren.

In Wirklichkeit ist nur alle 10 Jahre eine wesentliche Investment-Entscheidung notwendig:
  • 1950er Jahre: deutsche Aktien
  • 1960er Jahre: Aktien allgemein, Immobilien
  • 1970er Jahre: Gold, Silber, Öl, Rohstoffe
  • 1980er Jahre: Bonds (Anleihen), japanische Aktien
  • 1990er Jahre: US-High Tech Aktien
  • 200x: Gold, Silber
  • 201x: Aktien, Firmen, Immobilien, wird in Gold alles billig sein

Sorry, so ist die Wirklichkeit im Fiat-Money-System.

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