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Goldrallye ein Game Changer

12.02.2016  |  Markus Blaschzok
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Auch wenn Goldman Sachs noch nicht so optimistisch für den Goldpreis in den kommenden Monaten ist, so zeigt die aktuelle Rallye, dass der Kessel unter Druck steht und exogene Faktoren schnell dazu führen können, dass Gold die Trendwende mit einem Preissprung vollzieht und so einen neuen Bullenmarkt jederzeit einleiten kann. Doch es gibt auch andere Stimmen, wie beispielsweise den Fondsmanager Jeff Grundlach, der es für wahrscheinlich hält, dass Gold auf 1.400 $ ansteigen wird während Investoren das Vertrauen in die Zentralbanken verlieren werden.

"Es sei verrückt, dass Janet Yellen in dieser Woche über die Möglichkeit von Negativzinsen sprach, während der Offenmarktausschuss zuletzt weitere Zinsanhebungen für die kommenden Jahre erwartete". Auch die japanische Notenbank hatte erst kürzlich eröffnet, dass man sich die Möglichkeit für Negativzinsen in der Zukunft offen halten wolle. Selbst der ehemalige Notenbanker Ben Shalom Bernanke sagte letzten Monat: "Negativzinsen sind etwas, das die FED wahrscheinlich in Erwägung ziehen wird und auch sollte." Negativzinsen würden Investoren weiter in Anleihen treiben, womit Gold jedoch das einzige Investment wäre, das in physischer Form nicht besteuerbar wäre, was in einer massiven Nachfrage enden könnte.

Wir geben hingegen nicht so viel auf dieses Szenario, denn die Situation kann auch mit einem neuen QE-Programm und persistent höheren Zinsen geregelt werden. Die Zinsen werden langfristig ohnehin dem Anstieg der Konsumentenpreise folgen müssen, sodass Zinsen in Höhe von einem Prozent in den USA kein Problem sind, solange gleichzeitig ein QE-Programm für ein real negatives Zinsumfeld sorgen wird. Das bedeutet, dass die inoffiziell ausgewiesenen Konsumentenpreise mit einer deutlich höheren Rate steigen müssten, während die offiziell ausgewiesenen Warenkörbe der statistischen Ämter ruhig weniger als zwei Prozent ausweisen können.

Solange es kein neues QE-Programm gibt in den USA, wird die Geldmenge weiter kontrahieren, die Banken weiter in Schieflage geraten und die Aktienmärkte wohl ihre Talfahrt fortsetzen.

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Der US-Aktienmarkt hat eine Top-Formation ausgebildet und scheint in einen Bärenmarkt überzugehen, der nur durch ein neues QE-Programm verhindert werden kann.


Kanada verkauft seine Goldreserven

Kanada hat nun mehr als die Hälfte seiner restlichen Goldreserven heimlich verkauft. Die Bestände fielen von 3 Tonnen auf 0,62 Tonnen und die Verkäufe beliefen sich somit auf 38 Millionen kanadischen Dollar. Es war nicht viel Gold, das Kanada bei einer Einwohnerzahl von 35 Mio. Einwohnern besaß und nun verkaufte, denn im Vergleich zur Schweiz mit 8 Millionen Einwohnern und Goldreserven in Höhe von rund 1.040 Tonnen, waren die kanadischen Bestände zuletzt ohnehin fast nicht mehr existent. Kanada hielt Mitte der Siebziger Jahre auch noch rund 700 Tonnen Gold in seinen Tresoren und verkaufte diese Anfang der achtziger Jahre sukzessive.

Die kanadischen Notenbanker begründeten diesen Schritt damit, dass Gold heute nicht mehr als Deckung einer Währung benötigt würde, was sich künftig als fatale Fehleinschätzung herausstellen dürfte. Kanada steht mit einer Staatsverschuldung von 86% zum Bruttoinlandsprodukt sowie einer jetzt schon relativ hohen Preissteigerungsrate von 1,5% nicht viel besser da als Europa, wobei man seit Anfang 2008 die Geldbasis auch verdoppelte, und somit den realen Wert des kanadischen Dollars praktisch halbierte. Die dortigen Politiker handeln demnach ebenso unverantwortlich wie jene in den USA oder in Europa.

Entweder sind die kanadischen Notenbanker sehr dumm oder die kanadischen Regierung ist sehr korrupt und hat in den letzten Jahrzehnten bei der Manipulation des Goldpreises auf Kosten der kanadischen Bürger fleißig mitgeholfen. Der Vorteil für kanadische Goldbesitzer dürfte jedenfalls in weiterhin in Kanada reichlich vorhandenem günstigem Grund und Boden in einem freiheitlich geprägten Land liegen. Kanada als Investitionsstandort eignet sich hervorragend für Ruheständler, Feriendomizilanten wie auch für an Rückzugsraum bzw. an reichlich Privatsphäre interessierten Investoren - gerade Europäer sind beispielsweise traditionell an der kanadischen Ostküste aus den genannten Gründen mit einem signifikanten Bevölkerungsanteil repräsentiert.


Technische Analyse zu Silber

Die wöchentlich von der US-Börsenaufsicht "CFTC" veröffentlichten Terminmarktdaten für Silber waren zuletzt neutral. Mit 35 Punkten in unserem CoT-Index sahen wir zuletzt weniger Potenzial als im Gold, was sich mit der nun schwächeren Erholung auch bestätigte. Die CoT-Daten sind vom Dienstag der letzten Woche, weshalb der ganze Anstieg noch nicht inbegriffen ist und sich keine Schlüsse ziehen lassen, doch es ist sehr wahrscheinlich, dass die Terminmarktdaten in den Verkaufsbereich gerutscht sind nach dem Anstieg der letzten Woche, sofern diese Schwäche anhält.

Die neuen Daten erscheinen erst heute in der Nacht wieder seitens der US-Terminmarktaufsicht und wir sind schon extrem gespannt, was uns die neuen Daten sagen werden. Der heutige Report wird wohl einer der wichtigsten sein in den letzten Monaten.



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