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Sie werden von falschen Annahmen über Gold in die Irre geführt

19.03.2016  |  Avi Gilburt
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Im Folgenden möchte ich aufzeigen, warum es falsch ist davon auszugehen, dass zwischen den allgemeinen Aktienmärkten und dem Edelmetallsektor ausnahmslos eine negative Korrelation besteht.

Werfen wir dazu einen Blick auf die Jahre 2007-2009, in denen die Marktvolatilität seit der Großen Depression am deutlichsten ausgeprägt war, und sehen wir, wie sich die Edelmetalle in dieser Zeit entwickelt haben und was wir daraus lernen können.

Wie wir alle wissen, erreichte der S&P 500 im Oktober 2007 seinen Höchststand und gab anschließend bis März 2008 um 300 Punkte nach. Dann folgte zunächst eine Aufwärtskorrektur der Aktienmärkte, die einige Monate lang anhielt, bevor die Kurse ihre Talfahrt fortsetzten. Gleichzeitig stiegen die Edelmetalle damals stark an, auch während es an den Börsen bergab ging. Das ist einer der "Belege" für die angeblichen Kursgewinne im Goldsektor in Zeiten erhöhter Marktvolatilität.

Doch wenn wir den Abwärtstrend der Aktienmärkte zwischen Mai 2008 und März 2009 betrachten, stellen wir fest, dass in diesem Zeitabschnitt auch bei den Edelmetallen signifikante Verluste verzeichnet wurden. Gold ist sogar um etwas mehr als 30% eingebrochen. In jenen Monaten entwickelte sich der Goldmarkt also in die gleiche Richtung, wie die Aktienmärkte und das gelbe Metall verhielt sich keineswegs wie ein "sicherer Hafen". Doch dann bildete der Goldkurs vier Monate vor den allgemeinen Märkten einen Boden und startete eine neue Rally. Anschließend erlebten beide Sektoren einen zwei Jahren währenden, parallelen Aufschwung.

Ist es angesichts dieser Fakten vernünftig anzunehmen, dass die Edelmetallpreise in Zeiten erhöhter Unsicherheit und Volatilität an den Märkten auf jeden Fall steigen werden? Sind die Edelmetalle wirklich der "sichere Hafen", der sie dem Glauben der Anleger zufolge während einer schlechten Marktlage sein müssten? Besteht zwischen den Edelmetall- und den Aktienmärkten wirklich die umgekehrte Korrelation, von der so viele sprechen?

Wenn Sie weitere Belege möchten, bedenken Sie Folgendes: 2008 veröffentlichten die Analysten von Elliot Wave International eine Studie, die zeigte, dass sich der Goldkurs während zehn von elf Rezessionen seit dem Jahr 1945 unterm Strich negativ entwickelte.

Selbst man nur auf die jüngere Vergangenheit blickt: Sind die Edelmetallkurse zwischen 2003 und 2008 nicht unisono mit den Aktienkursen nach oben geklettert?

Können Sie in Anbetracht dieser Tatsachen wirklich noch immer glauben, dass Gold während einer Baisse an den Aktienmärkten unweigerlich als "sicherer Hafen" dient? Kann man wirklich schlussfolgern, dass zwischen beiden Sektoren eine umgekehrte Beziehung besteht?

Wenn Sie die Fakten analysieren, statt sich nur auf allgemein verbreitete Annahmen zu verlassen und auf die Trugschlüsse und die Panikmache hereinzufallen, die die meisten Kommentatoren in diesem Sektor verbreiten, dann werden Sie schnell feststellen, dass es besser ist, den Großteil der Analysen zum Goldmarkt zu ignorieren und stattdessen selbst zu denken.

Vieles von dem, was wir täglich hören und lesen, ist schlichtweg falsch. Solange Sie den Markt nicht objektiv betrachten, wird es lange Zeitabschnitte geben, in denen Sie auf der falschen Seite des Marktes stehen, weil Sie den Behauptungen, den Irrtümern und der Schwarzmalerei Glauben geschenkt haben. Oder haben wir alle die schmerzlichen Jahre von 2011 bis 2015 bereits vergessen?


© Avi Gilburt
www.elliottwavetrader.net


Der Artikel wurde am 17. März 2016 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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