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Ein Kongressabgeordneter diskutiert über P.P.T. & Gold

19.06.2006  |  Todd Stein & Steven McInt
Der texanische Kongressabgeordnete Ron Paul genießt in den USA den Ruf des größten Befürworters von Freiheit in der heutigen Politik. Dr. Paul ist in Washington der führende Vertreter einer eingeschränkten konstitutionellen Regierung, niedriger Steuern, freier Märkte und einer Rückkehr zu gemäßigter Geldpolitik, basierend auf einer Währung die durch Rohstoffe gedeckt ist. Er ist sowohl unter seinen Kollegen im Kongress als auch unter seinen Wählern für seine konsistenten Wahlergebnisse im Repräsentantenhaus bekannt. Er wurde in Pittsburgh, Pennsylvania geboren, ist dort aufgewachsen und schloss das Gettysburg College und die Duke University School of Medicine ab, bevor er in den 60er-Jahren als Fliegerarzt in der U.S. Air Force diente. Er zog 1968 mit seiner Frau nach Texas, wo er seine Arztpraxis in Brazoria County eröffnete. Dr. Paul ist Autor mehrerer Bücher, unter anderen Challenge to Liberty; The Case for Gold; und A Republic, If You Can Keep It.

Vor sechs Jahren führte das Amt für Auslandsbeziehungen eine Politiksimulation durch, in der eine kleine Zahl von politischen Entscheidungsträgern die verschiedenen Möglichkeiten und Einschränkungen durchspielte, denen die US-Regierung in Folge eines plötzlichen und signifikanten Einbruchs in den Aktienmärkten gegenüberstand. Ein paar Jahre davor hatte die Washington Post einen Artikel über die Arbeitsgruppe für Finanzmärkte (Working Group on Financial Markets) veröffentlicht, die als Reaktion auf den Crash von 1987 durch die "Executive Order 12631", ins Leben gerufen wurde. Die an einigen Handelsplätzen als "Plunge Protection Team" (P.P.T.) bekannte Arbeitsgruppe berichtete seit dessen sehr wenig über die Aussichten von staatlichen Eingriffen in die Aktienmärkte und andere Wertpapiermärkte. Was denken Sie, als jemand der ständig gegen staatliche Eingriffe in die Wirtschaft ankämpft, inwieweit die Bundesregierung, falls überhaupt, in die Aktienmärkte eingreifen sollte?

Nun, es ist geheim so wie alles sehr geheim ist was die Fed macht, es sei denn es wird für notwendig befunden, es zu verkünden. Beim "LTCM (Long Term Capital Management)" mussten sie hier die Karten auf den Tisch legen. Aber ich denke sie machen das gerne, wenn auch nicht sehr oft. Ich bin sicher dass sie bei großen Ereignissen wie der Krise mit Russland und der Krise in Südostasien dabei sind und auch fähig sind, dort einzugreifen. Aber es ist irgendwie ähnlich wie die Frage, inwieweit unsere Zentralbank und andere Zentralbanken den Goldkurs so lange Zeit fixierten. Ich denke sie machten das wahrscheinlich, weil es in der Natur der Regierung liegt, Papiergold und Negatives über Gold zu unterstützen. Wir machten das auf jeden Fall in den 60er-Jahren. Wir hielten Gold durch Dumping jahrelang bei 35 $ pro Unze. Die heutige Situation ist komplizierter. Egal ob es also darum geht den Aktienmarkt zu unterstützen, oder den Goldkurs niedrig zu halten, diese Leute sind durchaus dazu in der Lage und es ist auch in ihrem Interesse dies zu machen. Ich denke aber dass es in vielerlei Hinsicht irrelevant ist, ausgenommen für die kurzfristige Entwicklung. Ich denke es wird genauso beginnen wie damals mit Gold 1971 und dann noch einmal im Jahr 2001, als Gold seinen Tiefstand von 250 $ pro Unze erreichte. Diese Dinge existieren zwar, aber letztendlich ist der Markt mächtiger als all die Zentralbanken und Regierungen zusammen.

Haben Sie jemals daran gedacht sie zu dieser Arbeitsgruppe für Finanzmärkte und direkten Interventionen in die Aktienmärkte, zusätzlich zu vielleicht einem neuen Audit über das Gold in Fort Knox, zu befragen?

Ja, ich hatte es vor, war aber nie wirklich präzise. Ich versuchte auf den Streit um die GATA einzugehen, aber ich bekam ganze fünf Minuten und die braucht es oft schon um überhaupt zu versuchen, die Frage zu erklären. Es ist dann fast unmöglich eine Antwort zu bekommen, aber das ist sicher eine jener Fragen, die ich mir merken sollte. Manchmal bekommen wir die Möglichkeit, Fragen [schriftlich] einzureichen, da wir in der sehr kurzen Zeit, die mir im Ausschuss eingeräumt wird, nicht allzu viel an Antworten erwarten kann.

Eine starke Unterstützung für den US-Dollar war das Recycling von so genannten "Petrodollars" aus OPEC-Ländern in unseren Wertpapiermärkten. Seit Öl in Dollars bewertet und gehandelt wird veranlagen viele produzierende Länder ihre Einkünfte aus dem Verkauf von Erdöl in US-Staatsanleihen. 2000 wechselte der Irak zur Bewertung seines Öls in Euro und stieg damit besser aus, als der Dollar in den Jahren 2001 und 2002 stark abwertete. Der Iran wird nun ständig dazu gedrängt seine Ölbörse zu öffnen und würde dann Transaktionen in Euro bewerten. Dieser Schritt scheint für den Iran logisch, da fast die Hälfte seines Handels mit Ländern der Eurozone stattfindet. Nun hören wir von Venezuela, Russland und einigen anderen Ländern, dass Sie aus den in Dollars bewerteten Energietransaktionen aussteigen, während dieselben Länder gleichzeitig zum Ziel kritischer Äußerungen des Auswärtigen Amtes wurden. Inwieweit ist also unsere Außenpolitik darauf ausgelegt den Dollar als unbestrittene Reservewährung der Welt zu behalten?

Ich denke nicht, dass es ein Zufall ist. Ich glaube, dass dies sehr bewusst geschieht und miteinander in Verbindung steht und dass auch die internationale Finanzwirtschaft und die Außenpolitik eng miteinander verbunden sind. Ich habe darüber gesprochen und glaube, dass der Einmarsch im Irak etwas damit zu tun hat, auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass dies der einzige Grund dafür war. Es gab da noch genug andere Gründe. Ich denke, dass auch diese Sache ein Ende finden wird und die Märkte letztendlich stärker sein werden. Wenn Sie die wöchentlichen Berichte verfolgen, sehen Sie welche riesige Menge von Dollars in Form von Schatzscheinen oder Anleihen von Fannie Mae und Freddie Mac von fremden Regierungen gekauft werden.

Die internationalen Abkommen sind vollkommen geheim. Es ist meine pure Vermutung, ohne jeglichen Beweis, dass in unseren Abkommen, ob nun Gentleman’s Agreements oder schriftliche Vereinbarungen, viele dieser Länder daran interessiert sind, den Dollar zu ihrem Vorteil aufzuwerten. Unsere Außenpolitik kann aber für einige dieser Länder derart anstößig sein, dass sich Russland, Venezuela oder China plötzlich in ihrem eigenen Interesse gegen uns stellen. Deshalb denke ich also, dass wir in sehr gefährlichen Zeiten für den Dollar leben.

Verschiedene Berichte und unser Hausverstand sagen uns, dass die VPI-Statistiken der Regierung üblicherweise schwer untertrieben werden - so sehr, dass es eigentlich schon lustig wäre, wenn nicht die Sparer dadurch beraubt würden. Gleichzeitig sagt der neue Vorsitzende der Fed, dass der VPI die Inflation zu hoch ausweist! Was ist hier los? Ist Bernanke, der offensichtlich nicht Essen, Fahren oder Stromrechnungen bezahlen darf, einfach inkompetent? Oder denken Sie, dass es hier eine orwelsche Agenda gibt, indem Statistiken für politische Zwecke manipuliert werden?

Letzteres. Sie werden für politische Zwecke manipuliert und das werden sie mittlerweile seit vielen Jahrzehnten. Das zeigte sich bereits bei unzähligen Gelegenheiten, wenn Greenspan vor den Ausschuss trat. Ich würde dieses Thema ansprechen und habe das auch mit Bernanke bereits gemacht, aber sie geben dann einfach keine Antwort und wollen es nicht wahrhaben. Ich sage diesen Leuten aber, und ich wiederhole das immer wieder weil es die Wahrheit ist, dass es in meinem Bezirk niemanden gibt, der glaubt die Inflationsrate läge bei 2%. Die meisten dieser Leute wissen sogar sehr genau, dass ihr Geld viel schneller an Wert verliert.


Todd Stein & Steven McIntyre sind international anerkannte Analysten und Verfasser des The Texas Hedge Report Newsletter. Ein Market Newsletter welcher über unter- und überbewertete Wertpapiere in den Aktien-, Anleihen-, Währungs- und Rohstoffmärkten berichtet.


© Todd Stein & Steven McIntyre

Exklusiv übersetzt von Hermann Wagner. Das Original wurde am 16.06.2006 auf der Website www.silver4india.com veröffentlicht.



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