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Portfolio Insurance - Mit Gold das Depot absichern

12.03.2004  |  Dr. Uwe Bergold
- Seite 2 -
Goldpreis versus Inflation

Da der Goldpreis in Papiergeldeinheiten gemessen wird, ist er abhängig vom Verhältnis der vorhandenen Gold- zur umlaufenden Geldmenge. Bei einer deflationären Entwicklung steigt die Menge des Goldangebots schneller an als die Menge des umlaufenden Papiergeldes - der Goldpreis sinkt aufgrund von Deflation. Im umgekehrten inflationären Fall vermehrt sich das Papiergeld schneller als das Gold - der Goldpreis steigt aufgrund von Inflation. Während sich der Preis des Goldes je nach Auf- oder Abwertung der daran gekoppelten Papierwährung verändert, bleibt der Wert des Goldes langfristig immer konstant.

Die Wertbeständigkeit des Goldes wird in Abb. 2 durch den Gleichlauf des Goldpreises mit dem Konsumentenpreisindex visualisiert. Somit steigt und fällt zwar der Preis, nicht aber der reale (inflationsbereinigte) Wert des Goldes.

Der Goldpreisanstieg gleicht langfrisitg immer den entstandenen Inflationsverlust (US-Konsumentenpreisanstieg) der Papierwährung (hier: US-Dollar) aus. Kurz- bis mittelfristig kann es aufgrund von massenpsychologischen Über- oder Untertreibungen (siehe die letzten 30 Jahre im Chart von Abb. 2) durchaus auch Abweichungen vom realen Wert geben. Langfristig gleicht sich der Goldpreis jedoch immer der Inflationsrate an.

Nachdem der Goldpreis - trotz steigender Inflation - bis 1971 auf 35 US-$/Unze "festgehalten" wurde (Bretton-Woods-System), kam es nach der Auflösung des Dollar-Gold-Standards zu einer veritablen Goldpreisexplosion (2.350% in nur 10 Jahren). Nach der Unterbepreisung bis 1975 kam es - aufgrund von marktpsychologischen Trendfolgeerscheinungen - dann zu einer Überbepreisung, die 1980 in einem Goldpreis von 850 US-$/Unze gipfelte.

Der Übertreibung von 1980 folgte - nach 20 Jahren volatiler Gold-Baisse - die Untertreibung im Jahr 1999 bei 252 US-$/Unze. Auch trotz des 60 %igen Anstiegs in den letzten vier Jahren liegt der aktuelle Goldpreis von 410 US-$/Unze (Stand Januar 2004) noch immer unter seinem heutigen inflationsbereinigten Wert von ca. 600 US-$/Unze. Jedoch besitzen 600 US-$ heute (aktuell fairer Preis von 1 Unze Gold) die gleiche Kaufkraft wie 35 US-$ im Jahr 1944 (Einführung des Bretton-Woods-Systems), mit denen man damals 1 Unze Gold erwerben konnte.

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Abb. 2: US-Konsumentenpreisindex (rot) überlagert vom Goldpreis (blau) in US$[/size]



Gold als Inflationsschutz und als Standard für Kaufkraft

Der wichtigste Grund für ein Investment in Gold ist die langfristige Werthaltigkeit oder anders ausgedrückt die konstant bleibende Kaufkraft. So war beispielsweise 1900 das Durchschnittsgehalt eines Engländers eine halbe Unze Gold pro Woche. 103 Jahre später gilt dieses Gehaltsverhältnis immer noch. Ein Herrenanzug kostete in jedem Jahrhundert ca. eine Unze Gold und auch heute hat sich an diesem Preis nichts geändert. Der Preis des Goldes gegenüber einer Papierwährung schwankt zwar, doch die Kaufkraft erhält es seit über 5.000 Jahren. Das Edelmetall ist wie Grundstücke die beste Referenz im Bezug auf Kaufkraft und besitzt die Funktion einer Versicherung gegen Inflation.


Fazit

Der Wert des Goldes besteht unabhängig von Zahlungsversprechen Dritter, denn keine staatliche Institution dieser Welt kann Gold herstellen oder drucken und somit durch einen inflationären Gebrauch entwerten. Im Rahmen eines Portfolio-Insurance-Konzeptes ist Gold somit nicht nur ein Diversifikations- (negative Korrelation gegenüber Aktien und Anleihen) und stabiles Wertaufbewahrungsmittel, sondern auch eine preiswerte Portfolio-Versicherung gegen Inflation.


© Uwe Bergold








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