Schwarze Schafe am Markt
06.07.2006 | Redaktion
Rohstoffe haben noch nie den Respekt bekommen, den sie verdient haben. Es ist mir ein Rätsel, warum.
Vor mehr als drei Jahrzehnten suchte ich als junger Investor überall nach möglichen Anlagen, und ich stellte fest, dass man allein durch die Auseinandersetzung mit dem einen oder anderen Rohstoff die Welt anders sehen konnte. Plötzlich konnte man nicht mehr einfach so sein Frühstück essen, ohne sich Gedanken zu machen, ob das Wetter in Brasilien die Kaffee- und Zuckerpreise in die Höhe oder in den Keller schicken und wie die Kellog’s-Aktien auf die höheren Maispreise reagieren würden. Und ob die Nachfrage nach Schinkenspeck (aus Schweinebäuchen geschnitten) in den Sommermonaten fallen würde. (Dann bevorzugen die Verbraucher leichtere Kost zum Frühstück.)
Die Schlagzeilen in der Zeitung über die Ölpreise oder die landwirtschaftlichen Subventionen waren nicht länger einfach nur Nachrichten; man wusste plötzlich, warum die OPEC höhere Preise lieber mag als Washington und warum die Zuckeranbauer in den USA und in Europa eine andere Meinung zu den Preisstützungen haben, als ihre Kollegen in Brasilien oder anderswo in der Dritten Welt.
Aber das Wissen um die Rohstoffmärkte führt zu weit mehr, als dass es das Frühstück interessanter macht; es kann einen zum besseren Investor machen - und nicht nur, wenn es um die Rohstoff-Futures geht, sondern auch bei Aktien, Anleihen, Devisen, Immobilien und an den Entwicklungsmärkten. Wenn man zum Beispiel erst einmal verstanden hat, warum die Preise für Kupfer, Blei und andere Metalle gestiegen sind, dann ist es nur noch ein winziger Schritt, bis man verstanden hat, warum es den Ökonomien in Ländern wie Kanada, Australien, Chile und Peru, allesamt reich an Metallen, so gut geht und warum Aktien von Unternehmen mit Investitionen in diesen Ländern einen zweiten Blick wert sind, warum manche Immobilienpreise wahrscheinliche steigen werden und wie man eventuell sogar Geld machen kann, indem man in Hotel- oder Supermarktketten in Ländern investiert, deren Konsumenten vielleicht bald ganz plötzlich mehr Geld haben als sie es gewohnt sind.
Ich habe natürlich in meinem Buch eine noch viel weiter reichende Behauptung aufgestellt: Dass ein neuer Bullenmarkt bei Rohstoffen auf dem Weg ist und dass er sich noch für einige Jahre halten wird. Ich bin davon schon seit dem 1. August 1998 überzeugt, als ich einen Fonds startete und ich habe mich seither immer wieder für Rohstoffe stark gemacht. Ich habe über Rohstoffe geschrieben, eine ganze Reihe von Reden überall auf der Welt gehalten, vor erfahrenen Investoren und Finanzjournalisten. Ich habe mich mit Bankern und Institutionen getroffen. Ich bin sogar gefragt worden, ob ich mit einigen Minenfirmen konferieren will und erklären, warum ich glaube, dass es für sie so gut laufen wird. Aber so freundlich und eifrig meine Zuhörerschaft auch war, so wenig scheinen sie bemüht, in Rohstoffe zu investieren, nachdem ich aufgehört habe zu sprechen.
Es war so, als habe der Mythos um die Rohstoffe die Wirklichkeit eingeholt. Den meisten Leuten kommt, wenn man von Rohstoffen spricht, sogleich ein anderes Wort in den Sinn: riskant. Schlimmer noch, wenn die Investoren, die neugierig geworden sind, das Thema gegenüber ihren Finanzberatern, Consultants oder Brokern bei den großen Firmen anschneiden, dann schrecken die "Experten" meistens entsetzt zurück - als wäre Frankenstein persönlich durch die Tür gekommen. Und sie lassen Reden von Stapel über die Gefahren derart "riskanter" Investitionen oder darüber, dass ein Kollege, der sich auf Rohstoffe spezialisiert hatte, "jetzt nicht mehr für das Unternehmen arbeitet".
Es ist so verrückt. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass Investitionen in Rohstoffe nicht riskanter sind als Investitionen in Aktien oder Anleihen - und zu bestimmten Zeiten im Geschäftszyklus sind Rohstoffe bessere Investitionen als die meisten anderen Dinge, die es gibt. Einige Investoren machen Geld am Aktienmarkt. Andere machen Geld, indem sie in Rohstoffe investierten, während die Wirtschaft boomte und auch dann wenn sie den Rückwärtsgang einlegte. Und wenn ich die Leute darauf hinweise, dass ihre Technologieaktien deutlich volatiler waren als praktisch jeder Rohstoff im Laufe der Zeit, dann nicken sie höflich und halten schon Ausschau nach der nächsten großen Geschichte bei den Wertpapieren.
Einer der Hauptgründe, warum ich mein Buch schreiben wollte war, die Haltung der Investoren gegenüber den Rohstoffen zu lockern. Es ging mir darum, deutlich zu machen, dass es alle dreißig Jahre einen Bullenmarkt bei Rohstoffen gab, und dass diese Zyklen immer dann auftauchten, wenn sich die Muster von Angebot und Nachfrage bewegten. Ich wollte, dass die Leute wissen, dass ich kein Genie sein musste, um festzustellen, wann Angebot und Nachfrage so aus dem Ruder geraten waren, dass die Rohstoffpreise davon profitieren.
Es konnte doch nicht so schwer sein deutlich zu machen, dass während Bullenmärkten bei Aktien und Bärenmärkten bei Rohstoffen, so wie bei den letzten in den Achtzigern und den Neunzigern, nur wenige Investitionen in die produktiven Kapazitäten für natürliche Rohstoffe gesteckt wurden. Und dass es, wenn niemand in Rohstoffe investiert oder sich um weitere Rohstoffe kümmert, gar nicht mehr darum geht, wie groß der Überschuss ist und dass es nicht so schwer ist zu verstehen, dass diese Vorräte dann zurückgehen werden und höhere Preise höchstwahrscheinlich die Folge sind.
Vor mehr als drei Jahrzehnten suchte ich als junger Investor überall nach möglichen Anlagen, und ich stellte fest, dass man allein durch die Auseinandersetzung mit dem einen oder anderen Rohstoff die Welt anders sehen konnte. Plötzlich konnte man nicht mehr einfach so sein Frühstück essen, ohne sich Gedanken zu machen, ob das Wetter in Brasilien die Kaffee- und Zuckerpreise in die Höhe oder in den Keller schicken und wie die Kellog’s-Aktien auf die höheren Maispreise reagieren würden. Und ob die Nachfrage nach Schinkenspeck (aus Schweinebäuchen geschnitten) in den Sommermonaten fallen würde. (Dann bevorzugen die Verbraucher leichtere Kost zum Frühstück.)
Die Schlagzeilen in der Zeitung über die Ölpreise oder die landwirtschaftlichen Subventionen waren nicht länger einfach nur Nachrichten; man wusste plötzlich, warum die OPEC höhere Preise lieber mag als Washington und warum die Zuckeranbauer in den USA und in Europa eine andere Meinung zu den Preisstützungen haben, als ihre Kollegen in Brasilien oder anderswo in der Dritten Welt.
Aber das Wissen um die Rohstoffmärkte führt zu weit mehr, als dass es das Frühstück interessanter macht; es kann einen zum besseren Investor machen - und nicht nur, wenn es um die Rohstoff-Futures geht, sondern auch bei Aktien, Anleihen, Devisen, Immobilien und an den Entwicklungsmärkten. Wenn man zum Beispiel erst einmal verstanden hat, warum die Preise für Kupfer, Blei und andere Metalle gestiegen sind, dann ist es nur noch ein winziger Schritt, bis man verstanden hat, warum es den Ökonomien in Ländern wie Kanada, Australien, Chile und Peru, allesamt reich an Metallen, so gut geht und warum Aktien von Unternehmen mit Investitionen in diesen Ländern einen zweiten Blick wert sind, warum manche Immobilienpreise wahrscheinliche steigen werden und wie man eventuell sogar Geld machen kann, indem man in Hotel- oder Supermarktketten in Ländern investiert, deren Konsumenten vielleicht bald ganz plötzlich mehr Geld haben als sie es gewohnt sind.
Ich habe natürlich in meinem Buch eine noch viel weiter reichende Behauptung aufgestellt: Dass ein neuer Bullenmarkt bei Rohstoffen auf dem Weg ist und dass er sich noch für einige Jahre halten wird. Ich bin davon schon seit dem 1. August 1998 überzeugt, als ich einen Fonds startete und ich habe mich seither immer wieder für Rohstoffe stark gemacht. Ich habe über Rohstoffe geschrieben, eine ganze Reihe von Reden überall auf der Welt gehalten, vor erfahrenen Investoren und Finanzjournalisten. Ich habe mich mit Bankern und Institutionen getroffen. Ich bin sogar gefragt worden, ob ich mit einigen Minenfirmen konferieren will und erklären, warum ich glaube, dass es für sie so gut laufen wird. Aber so freundlich und eifrig meine Zuhörerschaft auch war, so wenig scheinen sie bemüht, in Rohstoffe zu investieren, nachdem ich aufgehört habe zu sprechen.
Es war so, als habe der Mythos um die Rohstoffe die Wirklichkeit eingeholt. Den meisten Leuten kommt, wenn man von Rohstoffen spricht, sogleich ein anderes Wort in den Sinn: riskant. Schlimmer noch, wenn die Investoren, die neugierig geworden sind, das Thema gegenüber ihren Finanzberatern, Consultants oder Brokern bei den großen Firmen anschneiden, dann schrecken die "Experten" meistens entsetzt zurück - als wäre Frankenstein persönlich durch die Tür gekommen. Und sie lassen Reden von Stapel über die Gefahren derart "riskanter" Investitionen oder darüber, dass ein Kollege, der sich auf Rohstoffe spezialisiert hatte, "jetzt nicht mehr für das Unternehmen arbeitet".
Es ist so verrückt. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass Investitionen in Rohstoffe nicht riskanter sind als Investitionen in Aktien oder Anleihen - und zu bestimmten Zeiten im Geschäftszyklus sind Rohstoffe bessere Investitionen als die meisten anderen Dinge, die es gibt. Einige Investoren machen Geld am Aktienmarkt. Andere machen Geld, indem sie in Rohstoffe investierten, während die Wirtschaft boomte und auch dann wenn sie den Rückwärtsgang einlegte. Und wenn ich die Leute darauf hinweise, dass ihre Technologieaktien deutlich volatiler waren als praktisch jeder Rohstoff im Laufe der Zeit, dann nicken sie höflich und halten schon Ausschau nach der nächsten großen Geschichte bei den Wertpapieren.
Einer der Hauptgründe, warum ich mein Buch schreiben wollte war, die Haltung der Investoren gegenüber den Rohstoffen zu lockern. Es ging mir darum, deutlich zu machen, dass es alle dreißig Jahre einen Bullenmarkt bei Rohstoffen gab, und dass diese Zyklen immer dann auftauchten, wenn sich die Muster von Angebot und Nachfrage bewegten. Ich wollte, dass die Leute wissen, dass ich kein Genie sein musste, um festzustellen, wann Angebot und Nachfrage so aus dem Ruder geraten waren, dass die Rohstoffpreise davon profitieren.
Es konnte doch nicht so schwer sein deutlich zu machen, dass während Bullenmärkten bei Aktien und Bärenmärkten bei Rohstoffen, so wie bei den letzten in den Achtzigern und den Neunzigern, nur wenige Investitionen in die produktiven Kapazitäten für natürliche Rohstoffe gesteckt wurden. Und dass es, wenn niemand in Rohstoffe investiert oder sich um weitere Rohstoffe kümmert, gar nicht mehr darum geht, wie groß der Überschuss ist und dass es nicht so schwer ist zu verstehen, dass diese Vorräte dann zurückgehen werden und höhere Preise höchstwahrscheinlich die Folge sind.