Goldaktien: Doppelte Verdopplung steht bevor
20.04.2016 | Adam Hamilton
Nach dem Ausbruch aus ihrem Konsolidierungsmuster sind die Aktien der Goldunternehmen in der letzten Woche sprunghaft angestiegen. Der jüngste Aufwärtstrend im Minensektor hat dafür gesorgt, dass sich die Kurse der Goldaktien innerhalb der letzten drei Monate verdoppelten. Damit zählen sie in diesem Jahr bislang zu den profitabelsten Assets weltweit. Doch trotz der rasanten Rally könnten die Kurse dieses dynamischen Sektors problemlos noch einmal auf das Doppelte steigen, denn im Verhältnis zu den aktuellen Goldpreisen sind die Goldminen noch immer stark unterbewertet.
Die volatile Entwicklung der Goldaktien in diesem Jahr war wirklich unglaublich. Am 19. Januar, vor weniger als drei Monaten, fiel der HUI, das Aushängeschild der Goldaktien-Indices, auf 100,7 Punkte und erreichte damit ein verblüffend tiefes Niveau. Derart niedrig notierte der HUI zuletzt im Juli 2002! Damals wurde Gold noch zu rund 305 $ gehandelt und hatte die 329-$-Marke während seiner gerade beginnenden, langanhaltenden Hausse noch nicht einmal geknackt. Dass der HUI erneut auf so tiefe Werte sank, gab den Investoren das Gefühl, einer Apokalypse der Goldaktien beizuwohnen.
Doch wie ich in meinem Essay von Januar argumentierte, war das 13,5-Jahres-Tief der Goldaktien völlig absurd. Am selben Tag, als die Aktien der Minengesellschaften ihren Nadir erreichten, schloss Gold mit 1.087 $ und damit 3,6mal höher, als bei dem erwähnten Tief im Jahr 2002. Wie konnte jemand denken, es sei vernünftig, wenn die Goldaktien so gehandelt werden, als könnten die Unternehmen ihr Produkt nur zu 3/11 des tatsächlichen Preises verkaufen? Das Aufwärtspotential, das sich aus dieser extremen Anomalie ergab, war gewaltig.
Zu diesem Zeitpunkt, als die Trader den Sektor völlig aufgegeben hatten, schrieb ich: "Die Kurse der Goldaktien sind so niedrig, dass sie sich vervierfachen müssen, um den aktuellen Goldpreis widerzuspiegeln." Ich ließ meinen Worten Taten folgen und empfahl in unserem wöchentlichen Newsletter "Zeal Speculator" just an dem dunklen Tag, als der HUI einen Boden bildete, sechs neue Trades im Bereich der Gold- und Silberaktien. Diese Wette zahlt sich nun aus: Die durchschnittlichen, nicht realisierten Gewinne, liegen per Dienstag dieser Woche bei 118%.
Am Tag zuvor legte der HUI 6,2% zu und stieg bis auf 206,1 Punkte. Aus psychologischer und technischer Sicht stellte der Schlusskurs von über 200 Punkten einen wichtigen Meilenstein dar. Die lange Stagnation des HUI bei etwas mehr als 100 Punkten seit dem Oktober 2014 hatte das Vertrauen der Investoren in den oft vernachlässigten Minensektor zerstört, obwohl gerade dieser Sektor ein hohes Gewinnpotential birgt. Zwar sind auch Kursstände um die 200 Punkte noch niedrig, doch zumindest sieht es nun nicht mehr so aus, als stünden die Goldunternehmen schon mit einem Bein im Grab. Die Marktstimmung wird sich bei einem Kursniveau von über 200 Punkten jedenfalls deutlich aufhellen.
200+ Punkte bedeuten auch, dass der HUI sich seit seinem extremen Tief im Januar verdoppelt hat. Per Dienstag dieser Woche hatte der Goldminen-Index innerhalb von drei Monaten 105,7% zugelegt. Damit hat der HUI die Hälfte der Vervierfachung, von der ich im Januar sprach, bereits geschafft. Die Preise der Goldaktien haben sich also nicht nur in kurzer Zeit verdoppelt, sie werden sich künftig auch noch einmal verdoppeln. Sie sind nach wie vor noch viel zu günstig.
Angesichts der enormen Gewinne der letzten Zeit klingt das vielleicht, als würde ich mich bei diesen Prognosen zu weit aus dem Fenster lehnen. Doch wie immer ist Perspektive alles an den Finanzmärkten. Die Goldaktien mögen zwar in die Höhe geschossen sein, doch im Verhältnis zur langfristigen Preisentwicklung sind die aktuellen Kurse noch immer sehr niedrig. Bislang hat der neue Bullenmarkt nur die schrecklichen Kursverluste des vergangenen Jahres wieder aufgeholt, die damals in keiner Weise durch Fundamentaldaten gerechtfertigt waren.
Die folgenden Charts helfen, denn entscheidenden Kontext zu veranschaulichen. Der erste Chart illustriert vor allem die technische Seite, während der Schwerpunkt des zweiten Charts auf den fundamentalen Gegebenheiten des Goldmarktes liegt. Die technische Analyse des HUI ist in diesem Fall recht simpel. Im untenstehenden Chart sind der HUI, der 50-tägige und der 200-tägige gleitende Durchschnitt, sowie die Bollinger-Bänder basierend auf einer Standardabweichung von 2,5 vom 50-tägigen gleitenden Durchschnitt eingezeichnet. Wie Sie sehen, haben die Goldunternehmen nur die Verluste des Jahres 2015 wieder aufgearbeitet.
Vor der Rally in dieser Woche hatte der HUI die 200-Punkte-Grenze zuletzt im Januar und Februar 2015 kurzzeitig überschritten. Damals befanden sich die Goldaktien in einem an Stabilität gewinnenden Aufwärtstrend und dieses Kursniveau lag in der Nähe der oberen Widerstandslinie des Trendkanals. Der Boden wurde an der in diesem Chart eingezeichneten Unterstützungslinie gebildet, die vor dem Einbruch ganze sieben Monate lang hielt. Im vergangenen Juni stürzten die Aktienkurse der Minengesellschaften dann unter diese Unterstützung - eine völlig anomale Entwicklung.
Besonders merkwürdig war der Crash, weil der Goldkurs, der wichtigste Faktor für die Profitabilität der Unternehmen und damit letztlich auch für das Kursniveau ihrer Aktien, stabil blieb. Bis Mitte Juni verzeichnete Gold sogar ein Plus von 1%, während der HUI 4,2% verlor. Im gesamten Monat brach der Index 10,2% ein, verglichen mit einem mäßigen Verlust von 1,5% beim Goldkurs. Im Normalfall verstärken die Goldaktien die Bewegungen des Goldpreises um das 2- bis 3fache, auch nach unten hin. Im vergangenen Juni betrug der Faktor allerdings 7,0 - das war schon ziemlich extrem.
Die volatile Entwicklung der Goldaktien in diesem Jahr war wirklich unglaublich. Am 19. Januar, vor weniger als drei Monaten, fiel der HUI, das Aushängeschild der Goldaktien-Indices, auf 100,7 Punkte und erreichte damit ein verblüffend tiefes Niveau. Derart niedrig notierte der HUI zuletzt im Juli 2002! Damals wurde Gold noch zu rund 305 $ gehandelt und hatte die 329-$-Marke während seiner gerade beginnenden, langanhaltenden Hausse noch nicht einmal geknackt. Dass der HUI erneut auf so tiefe Werte sank, gab den Investoren das Gefühl, einer Apokalypse der Goldaktien beizuwohnen.
Doch wie ich in meinem Essay von Januar argumentierte, war das 13,5-Jahres-Tief der Goldaktien völlig absurd. Am selben Tag, als die Aktien der Minengesellschaften ihren Nadir erreichten, schloss Gold mit 1.087 $ und damit 3,6mal höher, als bei dem erwähnten Tief im Jahr 2002. Wie konnte jemand denken, es sei vernünftig, wenn die Goldaktien so gehandelt werden, als könnten die Unternehmen ihr Produkt nur zu 3/11 des tatsächlichen Preises verkaufen? Das Aufwärtspotential, das sich aus dieser extremen Anomalie ergab, war gewaltig.
Zu diesem Zeitpunkt, als die Trader den Sektor völlig aufgegeben hatten, schrieb ich: "Die Kurse der Goldaktien sind so niedrig, dass sie sich vervierfachen müssen, um den aktuellen Goldpreis widerzuspiegeln." Ich ließ meinen Worten Taten folgen und empfahl in unserem wöchentlichen Newsletter "Zeal Speculator" just an dem dunklen Tag, als der HUI einen Boden bildete, sechs neue Trades im Bereich der Gold- und Silberaktien. Diese Wette zahlt sich nun aus: Die durchschnittlichen, nicht realisierten Gewinne, liegen per Dienstag dieser Woche bei 118%.
Am Tag zuvor legte der HUI 6,2% zu und stieg bis auf 206,1 Punkte. Aus psychologischer und technischer Sicht stellte der Schlusskurs von über 200 Punkten einen wichtigen Meilenstein dar. Die lange Stagnation des HUI bei etwas mehr als 100 Punkten seit dem Oktober 2014 hatte das Vertrauen der Investoren in den oft vernachlässigten Minensektor zerstört, obwohl gerade dieser Sektor ein hohes Gewinnpotential birgt. Zwar sind auch Kursstände um die 200 Punkte noch niedrig, doch zumindest sieht es nun nicht mehr so aus, als stünden die Goldunternehmen schon mit einem Bein im Grab. Die Marktstimmung wird sich bei einem Kursniveau von über 200 Punkten jedenfalls deutlich aufhellen.
200+ Punkte bedeuten auch, dass der HUI sich seit seinem extremen Tief im Januar verdoppelt hat. Per Dienstag dieser Woche hatte der Goldminen-Index innerhalb von drei Monaten 105,7% zugelegt. Damit hat der HUI die Hälfte der Vervierfachung, von der ich im Januar sprach, bereits geschafft. Die Preise der Goldaktien haben sich also nicht nur in kurzer Zeit verdoppelt, sie werden sich künftig auch noch einmal verdoppeln. Sie sind nach wie vor noch viel zu günstig.
Angesichts der enormen Gewinne der letzten Zeit klingt das vielleicht, als würde ich mich bei diesen Prognosen zu weit aus dem Fenster lehnen. Doch wie immer ist Perspektive alles an den Finanzmärkten. Die Goldaktien mögen zwar in die Höhe geschossen sein, doch im Verhältnis zur langfristigen Preisentwicklung sind die aktuellen Kurse noch immer sehr niedrig. Bislang hat der neue Bullenmarkt nur die schrecklichen Kursverluste des vergangenen Jahres wieder aufgeholt, die damals in keiner Weise durch Fundamentaldaten gerechtfertigt waren.
Die folgenden Charts helfen, denn entscheidenden Kontext zu veranschaulichen. Der erste Chart illustriert vor allem die technische Seite, während der Schwerpunkt des zweiten Charts auf den fundamentalen Gegebenheiten des Goldmarktes liegt. Die technische Analyse des HUI ist in diesem Fall recht simpel. Im untenstehenden Chart sind der HUI, der 50-tägige und der 200-tägige gleitende Durchschnitt, sowie die Bollinger-Bänder basierend auf einer Standardabweichung von 2,5 vom 50-tägigen gleitenden Durchschnitt eingezeichnet. Wie Sie sehen, haben die Goldunternehmen nur die Verluste des Jahres 2015 wieder aufgearbeitet.
Vor der Rally in dieser Woche hatte der HUI die 200-Punkte-Grenze zuletzt im Januar und Februar 2015 kurzzeitig überschritten. Damals befanden sich die Goldaktien in einem an Stabilität gewinnenden Aufwärtstrend und dieses Kursniveau lag in der Nähe der oberen Widerstandslinie des Trendkanals. Der Boden wurde an der in diesem Chart eingezeichneten Unterstützungslinie gebildet, die vor dem Einbruch ganze sieben Monate lang hielt. Im vergangenen Juni stürzten die Aktienkurse der Minengesellschaften dann unter diese Unterstützung - eine völlig anomale Entwicklung.
Besonders merkwürdig war der Crash, weil der Goldkurs, der wichtigste Faktor für die Profitabilität der Unternehmen und damit letztlich auch für das Kursniveau ihrer Aktien, stabil blieb. Bis Mitte Juni verzeichnete Gold sogar ein Plus von 1%, während der HUI 4,2% verlor. Im gesamten Monat brach der Index 10,2% ein, verglichen mit einem mäßigen Verlust von 1,5% beim Goldkurs. Im Normalfall verstärken die Goldaktien die Bewegungen des Goldpreises um das 2- bis 3fache, auch nach unten hin. Im vergangenen Juni betrug der Faktor allerdings 7,0 - das war schon ziemlich extrem.