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Gold und Silber - Superlative und Resignation im Wechselspiel

26.04.2016  |  Philip Hopf
Für Silber Long Spekulanten und physische Halter sind es sicher seit ein paar Tagen erfreuliche Anzeichen, die es zu vermelden gibt. Das weiße Metall ist aus seinem monatelangen Winterschlaf erwacht und ausgerechnet Gold welches sich die vergangenen Monate impulsiver von seinen Tiefs entfernt hatte stagniert aktuell noch. Die positive Entwicklung gilt es anzuerkennen als erstes Anzeichen einer Erholung. Wir befinden uns jedoch immer noch deutlich unter der 20 Dollar Markte. Die magische 20 $ Marke von der viele Experten noch vor Jahren sagten sie würde im Silber definitiv nicht mehr unterschritten werden.

Ich erwähne das deshalb weil in der Edelmetallbranche und ihren Experten viele Parallelen bestehen zur spanischen Fussball Berichterstattung. Die Spanische Sportpresse ist berühmt für Ihre Überemotionalisierung und lobt Real Madrid entweder in den höchsten Tönen, nennt Sie die “Galaktischen“ und “unbezwingbar“ oder aber es sind die letzen Versager die ihr Haupt in Scham und Schande senken sollten. Dazwischen existiert nur ein Hohlraum, ein Vakuum der Berichterstattung.

Im Edelmetallmarkt, ist das ganz ähnlich. Nahe der Tiefstände in beiden Metallen, konnte man die Uhr danach stellen wann die Berichte über den völligen Zerfall der Preise erscheinen würden, von 500 $ - 600 $ die Goldunze und einstellige Notierungen im Silber war damals wiederholt zu lesen. Ich bekam durch Leserbriefe natürlich viel mit von der Stimmung unter den Privatanlegern. Zumeist völlige Resignation, Übermüdung von einer knapp 5 Jahre dauernden Korrektur, welche die ersten 3 Jahre niemand wahr haben wollte.

Über einen kompletten Verkauf der eigenen Metallbestände nahe der Tiefstände dachten viele Anleger nach. Wir haben stets propagiert unseren langfristigen Zielbereich für das Ende der Korrektur für Nachkäufe zu nutzen und doch waren viele Anleger nervlich und emotional mit den Gedanken nur noch bei der Resignation.

Jetzt aktuell erleben wir die “Galaktische“ Phase der Edelmetall Schreiberlinge. Der Anleger reagiert natürlich dementsprechend überemotionalisiert. Wir haben seit ein paar Tagen einen Anstieg im Silber, und schon erwacht die pure Euphorie und die Titel der aktuellen Berichte lauten "Gold und Silber stehen vor einer enormen Rallye!" und "Kursexplosion im Edelmetallsektor". Es bedarf nur weniger Wochen, teilweise nur ein paar Tage mit kräftigen Anstiegen und der völlig resignierte zum endgültigen Aufgeben bereite Anleger hat wieder Blut geleckt. Jetzt knallt es durch die Decke!

Ich darf sie daran erinnern das in den vergangenen 5 Jahren der Korrektur stets davon schwadroniert wurde das die nächste Monsterrallye kurz vor dem Ausbruch steht. Ich habe in meinen Analysen stets gegen dieses überemotionalisierte Wunschdenken angeschrieben. Aus Überzeugung und Verpflichtung zugleich. Wir konnten viele male in den vergangenen Jahren unsere bärischen Zielbereiche teilweise auf ein paar Cent genau erreichen. Der finale Zielbereich im Gold und in Silber (blaue Boxen) wurde 2013 berechnet und eingezeichnet und 2015 erreicht. Ich sehe es aktuell wieder als meine Aufgabe nicht auf den Karnevalswaggon aufzuspringen und von Kursexplosionen und Superrallyes zu propagieren, bevor sich nachhaltig etwas verändert hat.

Man trägt als Analyst eine besondere Verantwortung dem Anleger gegenüber und sollte nicht immer nur in Superlativen bei Anstiegen und im totalen Pessimismus bei Abverkäufen denken und schreiben.

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Betrachten wir die Aktuelle Lage in beiden Märkten, ich werde dazu aus unserem aktuellen Update zitieren:

“Das gelbe Metall hängt weiterhin in der Zone um die Unterstützung bei 1232 $ fest und zeigt keine Anschlusskäufe. Dies bestätigt weiterhin die Annahme, dass wir uns mindestens innerhalb einer Zwischenkorrektur befinden. Nervig und unschön sind die Überlappungen welche die Waschlappen von Bullen in den letzten Tagen produzieren. Gleichzeitig entwickelt sich daraus eine Dreiecksstruktur, die für eine Fortführung dieser Bewegungen sorgen kann, noch ist diese aber nicht bestätigt. Wir haben dies noch nicht im Chart hinterlegt, daher der Ausgang des Dreiecks mit den bisherigen Prognosen übereinstimmt.

Unabhängig vom Versuch der Bullen hier den lästigen Kaugummi unter dem Schuh loszuwerden, bleiben die Marken und somit Grenzen weiter erhalten. Unter 1262 $ gehen wir nach wie vor von einem Anlaufen des Bereiches 1180 $ bis 1192 $, als primäre Erwartung aus. Bis 1211 $ ist auch ein direkter Anlauf auf den Bereich von 1325 $ bis 1350 $ denkbar, wobei wir dies ganz klar bereits mit einem großen Fragezeichen versehen müssen, daher bei einem solch tiefen Abfall, bis an die 1211 $ Marke, sich die Wahrscheinlichkeiten noch stärker zu Gunsten der primären Erwartung verlagern würden.

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Im Silbermarkt ist die Markte von 17.61 $ nach wie vor das Maß aller Dinge im aktuellen Bild. Wenn man auch nach dem Anstieg in der letzten Woche argumentieren kann, dass die Bären hier die Kontrolle endgültig abgetreten haben, so zeigte sich im Abverkauf von knapp über 17.61 $ doch welche Kraft die Bären weiterhin entfalten können. Wenn die Bullen hier den Boden unter den Füßen verlieren, wird es hässlich werden. Primäre Erwartung bleibt weiterhin der Ausbau von Welle (ii) in Grün, die sich im Bereich von 15.29 $ fangen sollte. Dazu müssen dennoch die Unterstützungen bei 16.75 $ und 16.18 $ aus dem Weg geräumt werden. Solange sich der Preis oberhalb dieser Marken halten kann, sind Kurse über 17.61 $ weiterhin im Bereich des Möglichen, wenn auch nicht unsere Primärerwartung.“

Ich werde auch zukünftig die Märkte sachlich betrachten, was schon den Grundprinzip unserer Analysemethodik entspricht. Noch sind die Metalle nicht vollends über den Berg, Silber hat ein sehr positives Signal gesendet, Gold sollte jedoch alsbald nachziehen.


© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG


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