Die Banken in der Derivate-Krise - weltweit
14.05.2016 | I.M. Vronsky
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Finanzielle Massenvernichtungswaffen auf globaler Ebene- Geldmenge in den USA: 15 Billionen USD
- globales Bruttoinlandsprodukt: 50 Billionen USD
- Gesamtwert der weltweiten Aktien- und Anleihemärkte: 100 Billionen USD
- Schätzwert aller Derivate zu Beginn der Finanzkrise: 516 Billionen USD
Derivate: Die 1,5-Billiarden-$-Zeitbombe
Aktuell wird der globale Derivatemarkt, einschließlich aller Credit Default Swaps, Collateralized Debt Obligations und anderer exotischer Finanzprodukte, auf rund 700 Billionen bis 1,5 Billiarden USD geschätzt. Die genaue Größe kennt niemand. 1,5 Billiarden Dollar - das sind 1.500.000.000.000.000 USD oder fast 200.000 USD für jeden einzelnen Menschen auf dieser Erde!
Die Deutsche Bank: Zeit, in Panik zu geraten?
Die legendäre Finanzdynastie von Lehman Brothers hat ein unrühmliches Ende genommen und wurde auf dem Friedhof der Wall Street zu Grabe getragen. Der deutsche Bankenkoloss macht dem amerikanischen Finanzinstitut heute jedoch ernste Konkurrenz und ist auf dem besten Wege, das berüchtigte Vermächtnis der tragischen Lehman-Saga zu wiederholen.
Die Bank mit dem weltweit höchsten Exposure gegenüber Derivaten ist mit 72,8 Billionen Dollar nicht JPMorgan, wie manch einer vielleicht vermutet hatte, sondern die Deutsche Bank.
Das Finanz-Armageddon rückt näher
(Quelle: infowars.com)
Das Exposure der US-Banken gegenüber den weltweiten Derivaten beläuft sich auf 247 Billionen Dollar. Die folgenden Kreditinstitute legen dabei eine selbstzerstörerische Leichtfertigkeit an den Tag, die an kriminelle Fahrlässigkeit grenzt.
- Citigroup
Gesamtkapital: mehr als 1,8 Billionen USD
Gesamtwert der Derivate: mehr als 53 Billionen USD - JPMorgan Chase
Gesamtkapital: rund 2,4 Billionen USD
Gesamtwert der Derivate: mehr als 51 Billionen USD - Goldman Sachs
Gesamtkapital: weniger als 1 Billionen USD
Gesamtwert der Derivate: mehr als 51 Billionen USD - Bank Of America
Gesamtkapital: mehr als 2,1 Billionen USD
Gesamtwert der Derivate: mehr als 45 Billionen USD - Morgan Stanley
Gesamtkapital: weniger als 1 Billionen USD
Gesamtwert der Derivate: mehr als 31 Billionen USD - Wells Fargo
Gesamtkapital: mehr als 1,7 Billionen USD
Gesamtwert der Derivate: mehr als 6 Billionen USD
Sechs der bedeutendsten US-Banken setzen zur Zeit 24mal mehr Kapital aufs Spiel, als ihnen zur Verfügung steht (Derivate im Gesamtwert von 247 Billionen USD gegenüber einem Gesamtkapital von nur 10 Billionen USD). Noch wahnsinniger und verhängnisvoller ist jedoch das Derivate-Exposure der Deutschen Bank, bei der das Gesamtkapital von 1,6 Billionen USD Derivaten in Höhe von 75 Billionen USD gegenübersteht - die Bank wettet also 47mal mehr Geld, als sie eigentlich besitzt. Das ist purer, selbstmörderischer Irrsinn.
Selbst im Kontext der oft absurd erscheinenden Finanzmärkte ist dieses Verhalten der Banken der blanke Wahnsinn. In dem hypothetischen Fall, dass bei den Investitionen in Derivate ein relativ geringer Verlust von 4% zu verzeichnen wäre, würde das für sechs große amerikanische Banken bereits das Aus bedeuten. Die Hebelwirkungen, die sich mit Derivaten erzielen lassen - und die daraus resultierenden Risiken - sind schlicht unbegreiflich. Bei der Deutschen Bank würde sogar schon ein Verlust von 3% ausreichen, um die Bank augenblicklich zu ruinieren. Lehman Brothers lässt grüßen.
Das wäre ein potenziertes finanzielles Armageddon. Die unheilvollen, warnenden Worte von Warren Buffet waren nie dringlicher. Derivate sind finanzielle Massenvernichtungswaffen.
© I.M. Vronsky
Dieser Artikel wurde am 03.05.2016 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.